Play-off-Momente
2012: Endstation Adler Mannheim

Play-off-Momente

08.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:32 Uhr
  −Foto: Stefan Bösl

Eigentlich wollten die Panther ihre Jubiläumssaison krönen. Und es hatte auch alles so gut angefangen. Der ERC Ingolstadt lag nach der Hauptrunde auf Platz zwei, feierte einen souveränen 4:1-Seriensieg im Viertelfinale gegen die Düsseldorfer EG und hatte mit Thomas Greilinger, Derek Hahn und Jared Ross drei äußerst starke Stürmer in seinen Reihen.

Doch im Halbfinale ist den Panthern gegen die Adler Mannheim schließlich kein krönender Abschluss vergönnt - zum vierten Mal in zehn Jahren in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bleibt dem ERC der Einzug ins Finale knapp verwehrt. Dabei dürfen die Panther-Fans lange hoffen: Mannheim geht in der "Best-of-Five"-Serie mit 2:0 in Führung, doch im dritten Duell setzen sich die Ingolstädter mit 3:0 durch.

Die Panther zeigen sich kampfstark, druckvoll, bissig, entschlossen. "Der ERC ist wieder da! ", singen die begeisterten Fans in der ausverkauften Saturn-Arena. "Mannheim kann sich auf einen harten Kampf einstellen. Wir werden nicht aufgeben", kündigt Stürmer Michael Waginger an. "Heute hat jeder gesehen, was wir können." Doch zwei Tage später sieht vor allem jeder, wie es nicht geht. Ausgerechnet Waginger muss früh auf die Strafbank - 51 Sekunden später gerät der ERC in Rückstand. Und es läuft auch weiterhin nicht: Verteidiger Jakub Ficenec muss verletzt vom Eis, die Schiedsrichter erkennen ein Unterzahltor des ERC nicht an, die Ingolstädter stehen sich selbst im Weg.

Alle bisherigen Episoden der "Play-off-Momente":

2008: Enge Serie ohne Happy End

2018: Mannheim wieder zu stark

2007: Zu lange geschlafen

2004: Waite führt ERC ins Halbfinale

2015: Zitterpartien gegen Iserlohn

2012: Greilinger als DEG-Alptraum

2010: ERC wendet frühes Aus noch ab

2011: Die Serie reißt zur falschen Zeit

2006: Bitteres Ende einer Traumsaison

2013: Knock-out in 300 Sekunden

2019: Aus trotz drei Matchbällen

2005: Finale trotz NHL-Stars verpasst

2010: ERC gewinnt letzte Serie der Lions

2014: Schopper und der "Böse Wolf"

Die Adler sind körperlich überlegen, kombinieren sich durch die Abwehr, erspielen sich eine Chance nach der anderen. Die Panther bringen nicht viel zustande: Die Offensive kann sich nicht durchsetzen, die Defensive ist überfordert, der Spielaufbau fehlerhaft. Am Ende steht es 2:6 für den ERC, die Serie ist beendet. "Wir hatten in diesem Spiel keine Chance", resümiert Trainer Rich Chernomaz.

Dennoch gehen die Ingolstädter zuversichtlich in ihr zweites Jahrzehnt in der DEL. "Wir haben in dieser Saison tolles Eishockey gesehen", konstatiert Geschäftsführer Jürgen Arnold. "Wir träumen davon, einmal im Finale zu stehen. " Es sollte nicht mehr lange dauern, ehe sich dieser Traum des ERC erfüllt. 

In eigener Sache

Wegen des Coronavirus ist die Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vorzeitig und erstmals ohne Play-offs zu Ende gegangen. Als Ersatz erinnern wir in dieser Serie an die größten Siege und die bittersten Niederlagen in der Play-off-Geschichte des ERC Ingolstadt in der DEL. Besondere Momente der sensationellsten Saison der ERC-Geschichte finden Sie im Buch "Das Eiswunder von Ingolstadt" unserer Sportredakteure Alexander Petri und Julian Schultz. Mehr dazu hier.

Julia Pickl