68 Minuten und 44 Sekunden sind am 25. März 2012 gespielt, als in der Saturn-Arena ein Jubelsturm ausbricht: Im Powerplay passt Derek Hahn den Puck in die Mitte, Rick Girard stochert danach, und Thomas Greilinger lupft den Abpraller ins Netz.
Der Treffer beschert dem ERC Ingolstadt den 3:2-Sieg nach Verlängerung im dritten Viertelfinalspiel gegen die Düsseldorfer EG. "Das Beste ist: Wir führen 2:1 und haben noch kein gutes Spiel gemacht", kommentiert der Torschütze gewohnt trocken und mit Blick auf den Gesamtstand in der Serie nach dem Modus "Best of Seven".
In den ersten drei Viertelfinal-Duellen hat der Deggendorfer dreimal getroffen und zwei Tore aufgelegt - der Höhepunkt der "Greilinger-Festspiele" soll allerdings erst noch folgen: Zum klaren 6:1-Auswärtserfolg im ISS-Dome steuert Greilinger drei Tage später unglaubliche vier Treffer bei. "Das ist mir in der DEL noch nie gelungen", staunt die Klublegende der Panther.
Alle bisherigen Episoden der "Play-off-Momente":
2008: Enge Serie ohne Happy End
2018: Mannheim wieder zu stark
2004: Waite führt ERC ins Halbfinale
2015: Zitterpartien gegen Iserlohn
Zurück in Ingolstadt verwandelt der ERC gleich den ersten Matchball zum Einzug ins Halbfinale: Innerhalb von nicht einmal 60 Sekunden drehen Greilinger, Jeff Likens und Girard einen 1:2-Rückstand in eine 4:2-Führung. Die insgesamt keineswegs enttäuschende DEG kann zwar noch einmal verkürzen, doch die Panther bringen den Sieg in einer packenden Partie über die Zeit und stehen in der Vorschlussrunde gegen die Adler Mannheim. Den größten Anteil daran hat mit acht Treffern in fünf Spielen Greilinger. "Ihn im Team zu haben ist ein Geschenk", schwärmt Kapitän Tyler Bouck.
In eigener Sache
Wegen des Coronavirus ist die Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vorzeitig und erstmals ohne Play-offs zu Ende gegangen. Als Ersatz erinnern wir in dieser Serie an die größten Siege und die bittersten Niederlagen in der Play-off-Geschichte des ERC Ingolstadt in der DEL. Besondere Momente der sensationellsten Saison der ERC-Geschichte finden Sie im Buch "Das Eiswunder von Ingolstadt" unserer Sportredakteure Alexander Petri und Julian Schultz. Mehr dazu hier.
Alexander Petri
