Immerhin zwei Einser und drei Zweier
Das Zwischenzeugnis für die Fußballklubs aus dem Altlandkreis Schrobenhausen

03.12.2023 | Stand 03.12.2023, 16:33 Uhr

Gut unterwegs: Der BSV Berg im Gau mit Petrit Osmani (2. v. l.) und der SV Steingriff mit Tobias Wintermayr (r.) gehören in der Kreisklasse Neuburg zum oberen Tabellendrittel. Foto: M. Schalk

Die Fußballvereine aus dem Altlandkreis Schrobenhausen befinden sich mittlerweile allesamt in der Winterpause. Eine gute Gelegenheit also, ein Zwischenzeugnis für sie zu erstellen.

Sehr gut

• BSV Berg im Gau

Wer es schafft, komplett ungeschlagen in die Winterpause zu gehen, der hat sie eine Eins mit Stern redlich verdient. Ein weiterer, weit wichtigerer Lohn für 31 Zähler aus 13 Partien: Tabellenrang zwei in der Kreisklasse Neuburg – punktgleich mit der führenden SG Münster/Holzheim. Zugegeben: Spielertrainer Martin Froncek hat mit bereits 16 Saisontreffern einen großen Anteil an dieser tollen Zwischenbilanz. Aber ein riesiges Plus der Berg im Gauer ist auch ihr breiter Kader, Ausfälle konnten immer wieder ohne besondere Auswirkungen aufgefangen werden. Wenn der BSV auf diese höchst erfreuliche Art weitermacht, dann bleibt er bis zum Schluss ein ganz heißer Aufstiegsaspirant.

SV Waidhofen

Die Paartaler schafften in der A-Klasse Aichach das Kunststück, ihre ersten zwölf Saisonpartien samt und sonders für sich zu entscheiden. Nun gut, die beiden Niederlagen zum Jahresabschluss hätte es nicht mehr gebraucht – aber trotzdem darf der SVW völlig zu Recht als Tabellenerster überwintern. Keiner in ihrer Spielklasse fuhr bislang mehr Siege ein (elf), keiner erzielte mehr Tore (42) als die Waidhofener. Die Frage ist nur, wie die Mannschaft in der restlichen Saison damit umgeht, dass das aktuelle Trainerduo Jürgen Filp/Kevin Hauke bereits jetzt seinen Rückzug für den Sommer angekündigt hat. Bleibt sie davon unbeeindruckt, dann steht einer Kreisklassen-Rückkehr des SVW wohl nichts mehr im Weg.

Gut

TSV Hohenwart

Die Hohenwarter befinden sich auf dem besten Weg, nach der Saison erneut in die Relegationsrunde für einen Kreisligaplatz zu müssen. Beziehungsweise zu dürfen, denn nach dem bitteren Abstieg im Juni 2023 belegen sie aktuell den zweiten Tabellenplatz der Kreisklasse Donau/Isar II. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten (zwei Niederlagen in den ersten drei Partien) kam die Truppe von Chefcoach Patrick Spieler immer mehr in Fahrt – und ließ sich nur noch vom weiterhin ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Lichtenau in die Knie zwingen.

BC Aresing

Hätten die Gelb-Schwarzen ihr letztes Heimspiel 2023 gegen den SV Hörzhausen gewonnen, hätten sie Weihnachten als Spitzenreiter der A-Klasse Aichach feiern dürfen. Aber das wäre doch des Guten zu viel gewesen – denn dafür waren die Aresinger Leistungen mitunter zu schwankend. Folgerichtig können sie beim BCA auch schon mit dem zweiten Tabellenrang zum Jahreswechsel ganz hervorragend leben – erst recht nach zwei Spielzeiten, in denen eigene Erfolgserlebnisse absolute Mangelware geblieben waren. In der laufenden Saison 2023/ 24 hingegen fuhren die Gelb-Schwarzen bereits zehn Siege ein. Und mit erst 17 Gegentreffern weisen sie zudem die beste Defensivabteilung in ihrem Dreizehnerfeld auf.

FC Schrobenhausen

Dass der Traditionsklub, der 2024 seinen 100. Geburtstag feiern darf, im August noch eine 1:13-Klatsche gegen den SV Waidhofen II kassierte: längst vergessen. Der FCS hat sich mittlerweile zu einem ernsthaften Aufstiegskandidaten in der B-Klasse Aichach gemausert. Sollten die Schrobenhausener ihre noch ausstehende Nachholpartie gewinnen, wären sie bis auf zwei Punkte am zweiten Tabellenrang dran – und jener würde im Sommer den Sprung hoch in die A-Klasse bedeuten.

Befriedigend

SV Steingriff

Dass sie zu brav in ihren Spielen auftraten, das kann man den Lilaweißen wohl nicht vorwerfen – denn in der momentanen Fair-Play-Tabelle der Kreisklasse Neuburg bilden sie das abgeschlagene Schlusslicht. Aber ansonsten waren Schönheitsfehler in einer ansehnlichen Steingriffer Herbstrunde rar gesät. Von zwölf Partien wurden lediglich drei verloren, und mit erst 14 Gegentreffern besitzt der SVS die drittbeste Defensivabteilung im Dreizehnerfeld. Prompt dürfen die Lilaweißen im oberen Tabellendrittel Weihnachten feiern – ohne die Blicke sorgenvoll nach hinten richten zu müssen. Für ganz vorne reicht’s zwar auch nicht, aber das hatte von den Mannen um das Trainerduo Michael Dittenhauser/Andreas Brumm wohl auch niemand erwartet.

TSV Weilach

Spitzenspiele und die Grün-Weißen – das passte bislang überhaupt nicht zusammen. Egal, ob gegen den Tabellenführer aus Waidhofen, den Tabellenzweiten aus Aresing oder den Tabellendritten aus Klingen: Die Weilacher gingen in diesen Partien stets leer aus. In seinen zehn restlichen Spielen behielt der TSV dagegen neunmal die Oberhand – und damit ist er doch noch eng an den Aufstiegsrängen der A-Klasse Aichach dran.

SV Hörzhausen

Beim SVH verhält sich’s genau anders herum wie bei den Weilachern, er ließ gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte zu viele Zähler liegen – nämlich exakt deren sieben. Würden sich diese auf dem Konto der Hörzhausener befinden, wären sie in der A-Klasse Aichach jetzt punktgleich mit dem führenden SV Waidhofen. Stattdessen liegen sie nur auf Position sechs – trotz des prestigeträchtigen beziehungsweise viel umjubelten 2:1-Auswärtssiegs in Aresing zum Jahresabschluss.

Ausreichend

DJK Langenmosen

Das Positive vorneweg: Die Blauweißen zählen noch zu den Top Ten der Kreisklasse Neuburg. Aber ihr Polster auf den Relegationsrang beträgt lediglich sechs Punkte, und das ist keinesfalls ein sanftes Ruhekissen für die Restrückrunde. Besonders besorgniserregend ist die bisherige Auswärtsausbeute des Kreisliga-Absteigers – mit keinem einzigen Sieg bei sechs Versuchen. Mit der Verpflichtung des ehemaligen Regionalliga-Akteurs Alexander Langen als neuen Spielertrainer hatten die Blauweißen zwar einen absoluten Coup im Sommer gelandet, aber Wunderdinge konnte der 25-Jährige natürlich auch nicht bewirken. Dafür war die Personaldecke mitunter zu dünn beziehungsweise die Chancenverwertung seiner Elf in so manchem Spiel viel zu mangelhaft.

DJK Brunnen

Die DJK machte es wie im Vorjahr – und legte erneut eine äußerst bescheidende Herbstrunde hin. Wobei dies nicht an den gezeigten Leistungen lag, denn jene waren zum Großteil in Ordnung. Was hingegen überhaupt nicht passte, war die Chancenverwertung: Wie die Brunnener selbst beste Torgelegenheiten immer wieder verballerten, das ging kaum noch auf die vielzitierte Kuhhaut. Folglich muss die DJK auf Tabellenplatz acht der A-Klasse Aichach überwintern – fernab von den Aufstiegspositionen. Kleiner Trost: Der einzige Abstiegsrang ist auch schon zwölf Punkte entfernt.

FC Türkenelf SOB

Immerhin, der FCT zählt aktuell in der B-Klasse Aichach zu den Top Ten. Aber nur drei Siege in zwölf Partien sind nicht gerade viel – im Gegensatz zu den bereits 44 Gegentreffern. Andererseits waren die Schrobenhausener in der vorherigen Saison nur knapp am allerletzten Tabellenrang vorbeigeschrammt. Ähnliches droht 2023/24 wohl nicht mehr.

Mangelhaft

FC Gerolsbach

Der FCG ist der einzige Altlandkreisklub, der sich bereits von seinem Cheftrainer trennte. Ob es nun allein an Aufstiegscoach Aydin Güner lag, dass sich die Schwarz-Weißen von Beginn an in der Abstiegszone aufhielten, sei einmal dahingestellt. Fakt jedenfalls ist: Die Gerolsbacher hatten bisher erhebliche Probleme, sich in der Kreisliga Augsburg Ost zurechtzufinden. Mal waren’s blauäugige Schnitzer im Defensivverhalten, mal erhebliche Abschlussschwächen – hin und wieder kam auch Pech hinzu: Diese ungesunde Mischung führte dazu, dass der FCG auf dem vorletzten Tabellenrang überwintern muss. Also einem Direktabstiegsplatz.

Ungenügend

SC Mühlried

Die Blauweißen wollten kein zweiter BC Aresing werden – also nicht von der Kreisliga Augsburg Ost direkt in die A-Klasse durchgereicht werden. Aber Stand jetzt sind sie auf dem besten Weg dazu. Lediglich ein Sieg in zwölf Partien: Das ist definitiv die Ausbeute eines potenziellen Absteigers. Ebenso die Anzahl der bisher erzielten Tore – nämlich nur zehn in 1080 Minuten. Das Einzige, was momentan Hoffnung macht, ist der trotz allem noch geringe Abstand zum rettenden Ufer (zwei Punkte). Spielertrainer Sebastian Slupik ist um sein Amt wahrlich nicht zu beneiden. Aber vielleicht sorgt ja Winter-Rückkehrer Ferdinand Hofmann für zusätzlichen Rückenwind.

DJK Sandizell

Da Fußball in erster Linie ein Ergebnissport ist und die Gelb-Schwarzen in der B-Klasse Neuburg noch ohne jeden Saisonsieg dastehen, bleibt nichts anderes übrig, als sie in der schlechtesten Kategorie aufzuführen. Aber so engagiert, wie Spielertrainer David Raffalt bei der Sache ist und versucht, seine Mannen mitzureißen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich für die Sandizeller Elf wieder Erfolge auf dem Platz einstellen.

SZ