US Open
Trotz Bronze unzufrieden: Taekwondo-Kämpferin Lorena Brandl hadert mit Westensystem in Las Vegas

10.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:11 Uhr

Nächstes Edelmetall für Lorena Brandl aus Pförring. Foto: privat

Ihre Medaillensammlung um eine bronzefarbene erweitert hat Taekwondo-Kämpferin Lorena Brandl vom Team Tiger an Dragon Altmannstein/Mindelstetten bei den US Open in Las Vegas in der Gewichtsklasse über 73 Kilogramm. Nicht ganz so erfolgreich verlief der Wettkampf für ihre Freundin und Vereinskameradin Vanessa Körndl (-67kg), die am Ende dennoch Platz fünf belegte.

Nachdem Brandl, die an Position eins gesetzt war, im Viertelfinale die Neuseeländerin Jules Swan besiegt hatte, scheiterte die 25-Jährige anschließend im Halbfinale an Lokalmatadorin Alena Viana. „Ich bin nicht wirklich zufrieden mit der Platzierung, da ich das Halbfinale blöd verloren habe. Meiner Meinung nach haben die Westen schlecht ausgelöst, was allerdings keine Ausrede sein soll“, sagt die Pförringerin etwas enttäuscht. „Sie war nicht besser als ich, aber sie konnte mit den Gegebenheiten offensichtlich besser umgehen.“

Dass die in Las Vegas verwendeten Westen nicht optimal waren, findet auch Körndl: „Ich hätte mit Sicherheit auch mehr Punkte geholt, hätten wir mit dem anderen Westensystem gekämpft. Andererseits bekommt dein Gegner ja genauso schwer die Punkte“, sagt die 25-Jährige. Die Altmannsteinerin konnte zwar ihren ersten Kampf gegen die Kanadierin Hadjar Abdellaoui gewinnen, musste sich aber im Viertelfinale der späteren Turniersiegerin Jan-di Kim aus Korea geschlagen geben. „Ich wusste, dass es nicht leicht wird, aber dass ich auch gewinnen kann. Ich habe die erste Runde mit 2:3 verloren und die zweite Runde 1:4, was also sehr knapp ist“, sagt Körndl und ergänzt: „Man hat nicht so oft die Chance gegen Korea zu kämpfen, deswegen habe ich auf jeden Fall wieder eine neue Erfahrung mit nach Hause genommen.“

In den USA haben die zwei Sportsoldatinnen einmal mehr wichtige Punkte für die olympische Rangliste sammeln können. „In der Weltrangliste bin ich momentan auf Position zwei, bei der olympischen auf Rang fünf“, sagt Brandl. Körndl, die in der olympischen Rangliste derzeit auf Platz 15 steht, habe zwar nicht so viele Punkte wie ihre Kameradin sammeln können, sieht dies aber gelassen. „Ich habe das ganze Jahr Zeit, um die maximalen 40 Punkte pro Jahr bei Weltranglistenturnieren zu sammeln.“ Die ersten Sechs der olympischen Rangliste qualifizieren sich direkt für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Die nächste Möglichkeit Punkte zu sammeln haben die Freundinnen bereits an diesem Wochenende, wenn sie in den Niederlanden an den Dutch Open teilnehmen. „Ich freue mich riesig auf das Turnier“, sagt Brandl euphorisch. Und auch Körndl kann es kaum erwarten in Holland an den Start zu gehen – dann wieder mit ihrem favorisierten Westensystem. „Man wird dadurch besser für gute Treffer belohnt.“ Womöglich klappt es dann wieder mit einer Medaille.

dbl