Schanzer gegen Essen
FC Ingolstadt: Warum sich Verteidiger Ryan Malone „endlich wieder gut“ fühlt

24.11.2023 | Stand 26.11.2023, 10:50 Uhr

Vor zwei Wochen gegen Duisburg fühlte sich FCI-Verteidiger Ryan Malone auf dem Platz so gut wie schon lange nicht mehr. Der US-Amerikaner ist zuversichtlich, nun „mehr von dem Ryan Malone zeigen zu können“, den seine Fans kennen und lieben gelernt haben. Foto: Meyer

Ryan Malone liebt das Internet. Beinahe täglich postet der 31-Jährige dort Dinge aus seinem privaten oder beruflichen Leben. So zelebrierte der US-Amerikaner am Donnerstag auch Thanksgiving, das amerikanische Erntedankfest, seinen „Lieblingsfeiertag“.



Auf seinem Instagramkanal gab der FCI-Verteidiger viele Einblicke, von der Vor- und Zubereitung des Truthahns bis zum gemeinsamen Mahl am Abend mit einigen Schanzer Teamkollegen bei den Malones daheim.

Seit rund zwei Wochen fühlt sich für Malone beinahe wieder jeder Tag wie ein Feiertag an. Denn er hat seine langwierigen gesundheitlichen Probleme nun im Griff, sprüht vor Tatendrang und will an diesem Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) mit den Schanzern gegen Rot-Weiss Essen weiteren Boden auf die Spitzenplätze der 3. Liga gutmachen. Der 2:1-Auswärtssieg vor der Länderspielpause beim MSV Duisburg soll nur der Anfang gewesen sein.

FC Ingolstadt: Malone geht es endlich besser

Unabhängig vom weiteren Saisonverlauf wird der 31-Jährige die Partie an der Wedau in bester Erinnerung behalten. „Felt good to finally feel good again“ (‚Es fühlte sich gut an, sich endlich wieder gut zu fühlen‘) kommentierte Malone am Tag nach dem Spiel zu einem Foto, das ihn in Jubelpose mit seinen Mannschaftskameraden Simon Lorenz, Julian Kügel, Benjamin Kanuric und Felix Keidel zeigt. „Das war richtig emotional“, sagte Malone in einer Videobotschaft.

Nur eine Woche zuvor gegen Borussia Dortmund II hatte er wegen „höllischer Magenschmerzen“ eine ganz schwache erste Halbzeit gespielt, blieb nach der Pause in der Kabine und kam sogar ins Krankenhaus, nachdem er Blut brechen musste. Bei eingehenden Untersuchungen stellten die Ärzte fest, dass eine Rippe auf die Speiseröhre drückte und so die Magenschmerzen auslöste. Bluttests ergaben zudem, dass Malones Eisenwerte extrem niedrig waren. „Niedriger als bei manchen 90-jährigen Menschen“, erklärte er.

Malone: Rätsel wegen Müdigkeit gelöst

Schon in den vergangenen Jahren hatte sich der Neuzugang von Zweitligist Hansa Rostock „immer mal wieder tageweise sehr müde gefühlt“. Die Folge: ungewöhnlich lange Erholungszeiten nach den Spielen. „Vielleicht werde ich ja nur alt“, dachte Malone. Aber Sorgen bereitete es ihm dann doch, dass sein Energiehaushalt derart niedrig war. Die schlimmen Magenschmerzen aus dem BVB-Spiel seien daher „wie ein Zeichen von oben“ gewesen und der Anschub, den gesundheitlichen Schwierigkeiten mit Nachdruck auf den Grund zu gehen.

Seit Malone Eisen-Infusionen bekommt, fühlt er sich „wie ein neuer Mensch“. Alles sei seither besser geworden, natürlich auch die Laune nach vielen frustrierenden Monaten. „Für mich war es fast normal, mich schlecht zu fühlen. Das hat mich körperlich und mental runtergezogen“, gestand er. „Solange ich mit den Infusionen weitermache, sollte es nun aber passen. Jetzt sollte es wieder viel mehr von dem Ryan Malone geben, den ihr aus meinen neun Jahren in Deutschland kennt.“

Der neue alte Malone will mit dem FCI angreifen

Bekannt – und teils gefürchtet – ist er neben seiner robusten Zweikampfführung für die weiten Einwürfe, die er in jungen Jahren von seinem Bruder lernte. So bereitete Malone das 2:0 der Schanzer in Duisburg von Kapitän Lukas Fröde vor oder leitete die frühe Führung des FCI beim 4:0-Heimspielsieg gegen den SSV Ulm durch Kanuric ein. Im ersten Heimspiel mit dem neuen Glücksgefühl geht es für Malone – der im Dezember zusammen mit Ehefrau Kate ein Schwesterchen für die dreijährige Tochter Blair Kathleen erwartet – gegen das zuletzt fünfmal siegreiche Essen.

Ab dem Mittag werden sich die Schanzer im Stadion vorbereiten. Malone hört dann Musik und begibt sich in seinen ganz persönlichen Tunnel. Sobald der Schiedsrichter anpfeift, wollen er und seine Kollegen alles für den Heimerfolg und einen Sprung Richtung Aufstiegsrelegationsrang drei geben. Das würde Malone bestimmt so gut schmecken wie der Truthahn zu Thanksgiving – und ein Jubelfoto für Social Media wäre sicher auch dabei.