Bezirksliga Nord
Manching lässt Eching beim 6:2 keine Chance – Gaimersheim nach gutem Start gegen Ismaning von der Rolle

10.09.2023 | Stand 12.09.2023, 15:33 Uhr

Wieder kein Tor für den TSV: Hier wird der Gaimersheimer Manuell Bittlmayer (links) vom Ismaninger Keeper Deniz Sonkaya gestoppt. Foto: Meyer

Ein halbes Dutzend Tore hat der SV Manching am achten Spieltag der Bezirksliga Oberbayern Nord dem TSV Eching eingeschenkt. Die Schützlinge um Trainer Serkan Demir gewannen am späten Freitagabend mit 6:2 (4:0). Einen vollkommen gebrauchten Tag erlebte dagegen der TSV Gaimersheim, der dem SC Grüne Heide Ismaning mit 0:3 (0:3) unterlag.

„Wir haben unseren Matchplan durchgezogen und sind geduldig geblieben. Letztendlich haben einstudierte Spielzüge zu Toren geführt“, freute sich SVM-Coach Demir nach dem vierten Saisonsieg und dem Sprung auf Tabellenplatz fünf. Vor 170 Zuschauern dauerte es allerdings bis zur 27. Minute, ehe der SVM-Motor auf Touren kam und die Hausherren ihre Überlegenheit in Zählbares ummünzen konnten. Dann ging es aber Schlag auf Schlag, bis zum Halbzeitpfiff schoss der SVM eine 4:0-Führung heraus. Mit einem Doppelpack legte Fabian Neumayer (27., 28. Minute) den Grundstein. Zunächst drückte der 25-Jährige eine Hereingabe von Daniel Schweiger über die Linie und nur 17 Sekunden nach dem Echinger Anstoß lag der Ball schon wieder im TSV-Tor: Neumayer war von Stefan Müller, der den Ball im Pressing gewonnen hatte, bedient worden und scheiterte beim ersten Versuch zwar noch an Echings Keeper Daniel Hanrieder, traf dann aber im zweiten Anlauf zum 2:0 ins leere Tor. Bei den Manchinger Treffern drei, vier und fünf durch Sebastian Graßl (33.), Müller (41.) und Schweiger (62.) revanchierte sich Neumayer jeweils als Vorlagengeber. Dazwischen konnte Louis Kleindienst (54.) auf 4:1 verkürzen und Alessandro Lomo (77.) war für die Gäste wenig später zum 5:2-Zwischenstand erfolgreich. Den Schlusspunkt in einer über weite Strecken einseitigen Partie setzte Abdel Abou-Khalil (90.) mit dem 6:2-Endstand. „Der Sieg war vollkommen verdient, auch in dieser Höhe. Es hat bei uns vieles zusammengepasst und ich freue mich, dass vor allem unsere Stürmer getroffen haben. Die beiden Gegentore ärgern mich dagegen. Solche Leichtsinnsfehler müssen wir in Zukunft abstellen“, resümierte Demir. „Wenn uns das gelingt, dann sind wir auf einem guten Weg, eine Spitzenmannschaft zu werden.“
SV Manching: Obermeier, Oehler (84. Prawda), Eberwein, Berger, Seferovic (78. Öxler), Müller, Neumayer, Graßl (82. Kuqanaj), Schweiger (69. Abou-Khalil), Posselt, Schröder.
Tore: 1:0 Neumayer (27.), 2:0 Neumayer (28.), 3:0 Graßl (33.), 4:0 Müller (41.), 4:1 Kleindienst (54.), 5:1 Schweiger (62.), 5:2 Lomo (77.), 6:2 Abou-Khalil (90.). – Schiedsrichter: Badmann (Perlach). – Zuschauer: 170.

TSV Gaimersheim - SC Grüne Heide Ismaning 0:3 (0:3): Die Hausherren starteten wie die Feuerwehr, verloren dann aber nach einer strittigen Entscheidung den Faden. Alleine in den ersten 17 Minuten hatte Trainer Manfred Kroll acht gute Torchancen seiner Schützlinge notiert, darunter zwei Top-Möglichkeiten durch Manuel Bittlmayer und Nico von Swiontek. „Das müssen zwei Tore sein. Vor allem Nico hätte mehr Killerinstinkt zeigen und den Ball einfach reinhauen müssen“, erklärte der TSV-Coach, der von der besten Anfangsphase sprach, die er von seiner Elf bisher gesehen hat. Und das heißt schon was, denn der 43-Jährige ist immerhin seit 2019 Chefcoach des TSV. „Ismaning ist kaum über die Mittellinie gekommen, geschweige denn in unseren Sechzehnmeterraum“, beschrieb Kroll die Anfangsphase. Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters begünstigte dann das 1:0 für Grüne Heide. Dennis Hüttinger wollte einen Freistoß schnell ausführen, ein gegnerischer Spieler blockte jedoch und leitete so einen Konter ein, den Till Cherubin (17.) vollendete. „Das war eine klare Ballsperre und hätte unterbunden werden müssen“, ärgerte sich der Gaimersheimer Trainer über die vermeintlich spielentscheidende Szene. Die Gemüter waren nun erhitzt, und während die Gaimersheimer trotz guter Möglichkeiten das Tor nicht trafen, zogen ihnen die Gäste mit einfachsten Mitteln noch vor der Pause den Zahn. Thomas Niggl (27.) machte das 2:0 und Christian Häusler (40.) erhöhte auf 3:0 für die Ismaninger. Kroll legte den Finger in die Wunde: „Den Vorwurf muss sich meine Mannschaft gefallen lassen, dass wir uns durch unsere eigene Abschlussschwäche aus dem Tritt gebracht haben.“ Der TSV-Coach stellte zur Halbzeit das System um und brachte mit Zoltan Vati und Ömer Sali Moustafa zwei frische Kräfte. Als dann aber Hakan Düzgün (59.) wegen Schiedsrichterbeleidigung mit Gelb-Rot vom Platz flog, war der Glaube an eine erfolgreiche Aufholjagd dahin. Die Partie plätscherte nun nur noch vor sich hin. Gaimersheim konnte nicht mehr und Ismaning musste nicht mehr machen. „Die Pleite ist nach dem wirklich sehr gutem Beginn extrem ärgerlich – vor allem auch, weil Grüne Heide unser bislang mit Abstand schwächster Gegner war“, ärgerte sich Kroll. Nachdem der Ärger über die vermeidbare Niederlage verfolgen war, wurde auf der anschließenden „Trikotparty“ im TSV-Sportheim dennoch kräftig gefeiert.
TSV Gaimersheim: Hirschbeck, Hoti, Vollnhals (46. Sali Moustafa), Hüttinger, von Swiontek, Nechita, Düzgün, Schreiner, Weiß (83. Riedl), Bittlmayer, Albayrak (87. Keilwerth).
Tore: 0:1 Cherubin (17.), 0:2 Niggl (27.), 0:3 Häusler (40.). – Gelb-Rote Karte: Düzgün (Gaimersheim, 59.). – Schiedsrichter: Findl (Röhrmoos). – Zuschauer: 110.

DK