Erst kein Glück, aber dann...
FC Ingolstadt: Wie Trainer Köllner und Kapitän Fröde den 2:1-Sieg in Duisburg einschätzen

12.11.2023 | Stand 13.11.2023, 7:10 Uhr

Jubel über den zweiten Auswärtssieg der Saison: Julian Kügel (links) bereitete das erste der beiden Ingolstädter Tore mit einem Schuss an den Pfosten vor. Kapitän Lukas Fröde (rechts) legte das 2:0 nach. Foto: Meyer

FC-Ingolstadt-Trainer Michael Köllner betont gerne, dass jedes Fußballspiel seine eigene Geschichte habe. Und für die Partie der Schanzer beim MSV Duisburg geht diese in Kurzform wie folgt: Nach drei eigenen Aluminiumtreffern schien es, dass den verbesserten Ingolstädtern in der 3. Liga das Glück erneut nicht hold sein würde.



Dann brachten David Kopacz (56. Minute) und Kapitän Lukas Fröde (70.) ihr Team beim 2:1 (0:0) auf die Siegerstraße. In der Schlussphase geriet der zweite Auswärtssieg der Saison zwar noch einmal gehörig in Gefahr, ein Happy End hatte die Geschichte vom 15. Spieltag mit den drei Punkten für den FCI dennoch. „Wir haben uns durchgebissen“, meinte ein erleichterter Köllner, der das Duell gegen seinen ehemaligen Co-Trainer Boris Schommers für sich entschied und Herbert Paul zu dessen Profidebüt beim FCI verhalf.

FC Ingolstadt vom Start weg wach

Zufrieden war Köllner, der neben Paul mit dem 16-jährigen Deniz Zeitler einen A-Jugendspieler in den Kader genommen hatte, auch deshalb, weil seine Mannschaft im Gegensatz zum 1:1 gegen Borussia Dortmund II vor einer Woche die Anfangsphase nicht verschlief. „Wir waren sehr griffig und haben Duisburg gezeigt, dass sie auf einen starken Gegner treffen. Sie wollten uns über Zweikämpfe besiegen, aber das haben wir nicht zugelassen“, erklärte der 53-Jährige.

Der FCI gab den Ton an. Nach wenigen Minuten traf Benjamin Kanuric den Außenpfosten, als er nach einem Haken aus spitzem Winkel abschloss (4.). Es sollte nicht die einzige gute Chance für den FCI im ersten Durchgang bleiben.

Yannick Deichmanns Flanke auf Kanuric klärte Ex-Schanzer Thomas Pledl im letzten Moment (21.), Pascal Testroet machte mit einem Kopfball auf sich aufmerksam (36.) und Moritz Seifferts strammen Schuss lenkte MSV-Keeper Vincent Müller stark an die Latte (41.). Defensiv standen die Schanzer, die vier Tore mehr kassiert haben als der Tabellenletzte Duisburg (FCI: 23, MSV: 19), stabil. Als es doch einmal brenzlig wurde, warf sich Deichmann mit aller Macht in einen Schuss von Caspar Jander und bewahrte seine Mannschaft mit dem Unterleib vor dem drohenden Rückstand (17.).

Kopacz bringt FCI in Duisburg in Führung

Nach der Pause bediente Testroet Julian Kügel technisch anspruchsvoll. Es folgte erneut nur ein Pfostentreffer für den FCI, doch der Ball landete bei Kopacz, der zum 1:0 abstaubte. Das Glück war zurück: Schiedsrichter Tom Bauer ahndete Kanurics Ziehen im Strafraum nicht, der bei einem MSV-Eckball nicht von Marvin Knolls Trikot abließ (63.).

Beim 2:0 flog ein weiter Einwurf Ryan Malones, der rechtzeitig fit geworden war, auf den Kopf von Ex-Duisburger Fröde und von dort aus ins Tor. Kurz herrschte Verwirrung, weil Simon Lorenz beim Jubel den Treffer für sich reklamierte. Doch das Tor gehörte Fröde, der schmunzelnd aufklärte: „Das weiß Simon selbst, und da er ein vernünftiger Kerl ist, wird es kein Problem geben.“

FC Ingolstadt macht es noch einmal spannend

Durch ein Elfmetertor von Ex-Club-Profi Alexander Esswein (80.; Seiffert hatte Pledl gefoult) keimte beim MSV Hoffnung auf. Und beinahe wäre Hamza Anhari das 2:2 gelungen, doch er vergab vor FCI-Keeper Marius Funk eine laut Köllner „hundertprozentige Chance“ kläglich (86.). Kurze Zeit später war der Sieg perfekt. „Hinten raus wurde es sehr eng. Das war ein großes Stück Arbeit“, gestand Fröde nach dem Sprung des FCI auf Tabellenrang acht. Nun wartet der Toto-Pokal auf den FCI.