Fussball, Kreisklassen
Führungswechsel dank SV Steingriff

Die Lilaweißen schlagen bisherigen Spitzenreiter aus Ehekirchen – FC Gerolsbach darf weiter von Aufstiegsrelegation träumen

22.05.2022 | Stand 23.09.2023, 0:55 Uhr

Leitete die gestrige Überraschung in Steingriff ein: Patrick Nießl (l.) erzielte den 1:1-Ausgleich für den SVS. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Schrobenhausen – Der SC Oberbernbach hat’s geschafft, nach seinem 1:0-Sieg gegen die SG Mauerbach steht er schon zwei Runden vor Saisonschluss als Meister der Kreisklasse Aichach fest. In der Neuburger Gruppe gab es dagegen erneut einen Führungswechsel: Nach dem 1:2-Ausrutscher des FC Ehekirchen II in Steingriff steht plötzlich die SpVgg Joshofen/ Bergheim (3:0 beim SC Rohrenfels) ganz vorne.

Kreisklasse Neuburg

SC Ried - BSV Berg im Gau 2:2: Ein Punktgewinn auf gegnerischem Terrain ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes. Trotzdem wirkt Andreas Mayr nicht gerade glücklich über das samstägige Remis der Seinen: „Wer eine Viertelstunde vor dem Abpfiff noch mit 2:0 in Führung liegt, der sollte das Spiel normalerweise auch gewinnen“, so der Vize-Vorsitzende des BSV. Tatsächlich sahen die Berg im Gau lange Zeit wie die sicheren Sieger aus, dank der Treffer von Nico Schlingmann (47.) und Goalgetter Daniel Schölzke (66.) machte sich das Mitte des zweiten Durchgangs auch im Resultat bemerkbar. Aber irgendwie schafften es die Gäste dann nicht, den Deckel komplett auf die Partie zu machen – was in der 75. Minute zunächst mal mit dem Rieder Anschlusstor durch Moritz Bartoschek bestraft wurde. Zehn Zeigerumdrehungen später ließ der gleiche Akteur gar den Ausgleich folgen – wodurch die Berg im Gauer in ihrem zwölften Auswärtsspiel der laufenden Saison zum neunten Mal sieglos blieben. Andererseits durften sie wenigstens ihren siebten Tabellenplatz behalten. „Und jetzt freuen wir uns schon riesig auf das Nachbarschaftsduell gegen den SV Steingriff, das ja bereits an diesem Dienstagabend ausgetragen wird“, so Mayr abschließend.

SV Steingriff - FC Ehekirchen II 2:1: Obwohl es für ihn als Tabellensechsten nahezu um nichts mehr ging, lieferte der SVS gegen den bisherigen Spitzenreiter eine beeindruckende Vorstellung ab. „An diesem Tag ist bei uns alles Gute zusammengekommen“, sagt Steingriffs Chefcoach Florian Hergeth: „Einerseits traten wir mit einem unbändigen Willen auf, zeigten eine grenzenlose Einsatzbereitschaft – und andererseits hatten wir in den entscheidenden Situationen auch immens viel Glück.“ Ehrlicherweise wäre aus seiner Sicht „zumindest ein Unentschieden für die Ehekirchener mehr als verdient gewesen“. Weshalb es nicht dazu kam, das lag vor allem an der fehlenden Effizienz der Gäste in dieser Partie. So versäumten sie es bereits in der ersten Halbzeit, für klare Verhältnisse zu sorgen. „Nur“ zu einer mageren 1:0-Pausenführung reichte es für sie – dank eines Treffers von Marcus Scheuermayer (34.). Somit blieben dem SVS doch noch alle Chancen auf eine Wende nach dem Seitenwechsel. Dass diese dann aufgrund eines präzisen 14-Meter-Flachschusses von Patrick Nießl ins linke Eck (52.) sowie eines herrlichen Schlenzers von Dominik Hundemer in den Winkel (66.) tatsächlich gelang: Irgendwie war dies schon die gerechte Belohnung für den nimmermüden Kampfgeist der Lilaweißen. Andererseits machte sich der FCE II durch eine unnötige Gelb-Rote Karte für Josef Fischer (69.) das Leben selbst schwer. Dass außerdem gleich zweimal ein Steingriffer Feldspieler gerade noch auf der Torlinie retten konnte – nämlich zunächst Moritz Kydal, dann Christian Mayr: Es passte einfach zum extrem unglücklichen Auftritt der Ehekirchener an diesem Nachmittag, mit dem sie im schlimmsten Fall sogar den Meistertitel verspielten.

Kreisklasse Aichach

FC Gerolsbach - SV Wulfertshausen 3:0: „Die Pflicht ist erfüllt. Und nun freuen wir uns auf zwei Partien, die zwar brutal schwer werden dürften, die aber auch ein Grund dafür sind, wieso wir alle so gerne Fußball spielen“, erzählt FCG-Fußballchef Korbinian Reiner. Tatsächlich haben’s seine Gerolsbacher jetzt in der eigenen Hand, ob sie nach der regulären Punktrunde noch an der Aufstiegsrelegation teilnehmen dürfen. Sollten sie am Dienstagabend in Bachern sowie am nächsten Sonntag zu Hause gegen den TSV Inchenhofen gewinnen, wäre nämlich genau das der Fall – völlig egal, welche Resultate ihre härtesten Konkurrenten an den beiden abschließenden Spieltagen einfahren. Das Match an diesem Sonntag stellte für die FCG-Elf nur einen besseren Spaziergang dar. Alexander Gräf netzte dabei vor dem Halbzeitpfiff ein (21.), ehe das eigentliche Defensiv-Ass Thomas Plöckl nach dem Seitenwechsel wieder einmal seine immense Kopfballstärke unter Beweis stellte. So nickte der 32-Jährige die Kugel zunächst nach einem Freistoß von Gräf erfolgreich ein (56.), dann nach einem schönen Eckball von Linus Laberer (68.).

SZ