Fussball, Kreisklassen
Sieben-Tore-Spektakel mit Happy End

FC Gerolsbach überspringt hohe Hürde in Kühbach erfolgreich – BC Aresing darf sich über allerersten Saisonsieg freuen

23.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:12 Uhr

Erfolgreich abgezogen: Thomas Plöckl (r.) erzielte in dieser Szene den 2:2-Ausgleich des FC Gerolsbach in Kühbach. Am Ende durften sich die Schwarzweißen sogar über einen 4:3-Sieg freuen. Foto: H. Steurer

Von Roland Kaufmann

Schrobenhausen – Nicht Neues aus den Kreisklassen Neuburg und Aichach: In beiden stehen Klubs ganz oben im Klassement, die in der laufenden Saison noch komplett ungeschlagen sind – nämlich der SV Klingsmoos sowie der FC Gerolsbach.

Kreisklasse Aichach

FC Laimering/Rieden - BC Aresing 0:3: „Unser erster Saisonsieg, noch dazu ,zu Null’ – natürlich tut er eminent gut“, gibt Stefan Oettl zu. Trotzdem ist der BCA-Fußballboss weit davon entfernt, bereits von einem Befreiungsschlag zu sprechen: „Wir stecken weiterhin ganz tief im Abstiegssumpf, übertriebene Freude über das 3:0 wäre also fehl am Platz.“ Zumal auch in Laimering nicht alles Gold war, was bei den Gelbschwarzen fußballerisch glänzte. So wirkten sie vor allem in der Anfangsphase extrem unsicher. Besser aus Sicht der Aresinger wurde es erst, nachdem Mathias Höß einen Querpass von Florentin Gaßner zu ihrer 1:0-Führung genutzt hatte (34.). Der 34-Jährige war’s dann auch, der 240 Sekunden später einen schnellen Konter gekonnt zum 2:0 verwertete. „In dieser Phase hatten wir das Match komplett im Griff“, berichtet Oettl: „Aber kaum war die zweite Halbzeit angepfiffen, verloren wir wieder komplett den Faden.“ Auf der anderen Seite riskierte der FCL nun alles, machte Druck. Und hätte Maximilian Baumeister in der 71. Minute in den BCA-Kasten getroffen und nicht nur die Querlatte – wer weiß, welchen Verlauf das Spiel dann genommen hätte. So jedoch netzte Höß gar noch ein drittes Mal ein (78.), wodurch die Aresinger Kicker immerhin den letzten Tabellenplatz verließen.

TSV Kühbach - FC Gerolsbach 3:4: In seinen elf vorherigen Saisonpartien hatte der FCG insgesamt nur drei Gegentore kassiert. Jetzt, im Schlagerspiel beim Tabellendritten, musste der Klassenprimus die gleiche Anzahl in lediglich 90 Minuten hinnehmen. Was soll’s? Am Ende jubelten trotzdem nur die Schwarzweißen. Allerdings rein über das Resultat an sich – und nicht über den inoffiziellen Herbstmeistertitel, den sie nun zudem sicher haben. „Den hatten wir im Vorjahr ja auch schon geholt“, erinnert sich FCG-Fußballchef Korbinian Reiner: „Nur etwas kaufen kann man sich davon halt nichts.“ Zurück zur Spitzenpartie in Kühbach, die ihren Namen wirklich verdiente – was laut Reiner nicht zuletzt auch an den Platzherren lag: „Sie besitzen ebenso wie wir eine junge Mannschaft, die spielerisch ebenso zu überzeugen weiß wie kämpferisch“, erklärt der Funktionär, der am gestrigen Sonntag übrigens 26 Jahre alt wurde. Bevor sein Geschenk in Form von drei Punkten feststand, musste er deshalb 90 sehr nervenaufreibende Minuten hinter sich bringen. Die Torfolge aus Gerolsbacher Sicht: 1:0 Alexander Gräf (29. Foulelfmeter), 1:1 Jakob Hübl (33.), 1:2 Andreas Richter (45.), 2:2 Thomas Plöckl (49.), 2:3 Niclas Mederer (53.), 3:3/4:3 Daniel Fischer (75./90.+2).

Kreisklasse Neuburg

SC Rohrenfels - SV Steingriff 1:1: „Nach unserer 2:0-Gala in der Vorwoche gegen den Aufstiegsaspiranten Münster/Holzheim war diesmal wieder Alltag mit viel Kampf angesagt“, berichtet Hans Kramlich. Mit dem Remis am Ende kann der SVS-Pressesprecher aber gut leben: „Hin und wieder darf man ruhig auch mal mit einem Punkt zufrieden sein.“ Erst recht nach einem Match, in dem die Lilaweißen nur schwer in die Gänge kamen. Dass das Rohrenfelser 1:0 dann durch einen verunglückten Rettungsversuch von Emanuel Arth fiel, es passte irgendwie zum anfänglichen Auftritt der Steingriffer (24.). Nach rund 30 Spielminuten fingen sie sich aber – und kamen noch vor dem Pausenpfiff, dank des mittlerweile achten Saisontreffers von Patrick Eckstein, zum Ausgleich (45.). „Nach dem Seitenwechsel fand schließlich keine Mannschaft mehr die richtigen Mittel, um sich in der Offensive entscheidend durchzusetzen“, erzählt Kramlich. Folgerichtig sei das Unentschieden am Ende gerecht gewesen, der SVS rutschte dadurch auf den achten Tabellenrang ab.

SG Münster/Holzheim - BSV Berg im Gau 1:0: „Schade, wir hätten schon ganz gerne ganz vorne in die Spitzengruppe hineingeschmeckt“, sagt BSV-Abteilungsleiter Wolfgang Seel. Und er tut dies durchaus traurig, denn die gestrige Auswärtsniederlage beim Tabellenzweiten hätte keinesfalls sein müssen. Nur zu Beginn der Partie befanden sich die Berg im Gauer rund 20 Minuten lang nicht auf der Höhe − und in dieser Phase fiel auch das entscheidende 1:0 der Platzherren, als die BSV-Hintermannschaft den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte und Julian Mayr vollendete (17.). Dass sie diesmal ohne ihren Spielertrainer beziehungsweise Toptorjäger Martin Froncek antreten mussten, der aus familiären Gründen fehlte – natürlich war es den Berg im Gauern anzumerken. „Aber trotzdem sind wir gerade nach dem Seitenwechsel richtig gut aufgetreten, hatten da auch einige Chancen“, berichtet Seel. Dumm nur aus Sicht der Gäste, dass sie hiervon keine einzige verwerteten. „Bereits mit einem Punkt hätten wir diesmal gut leben können“, meint Seel. Stattdessen wurde es die erste Berg im Gauer Punktspielniederlage seit dem 7. August.

SZ