Fussball, A-Klasse Aichach
„Ein überragender Heimauftakt“

FC Gerolsbach II feiert Derbysieg gegen den Aufstiegsaspiranten aus Weilach – SV Waidhofen bleibt Tabellenführer

15.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:50 Uhr

Kein Vorbeikommen: Hannes Kißlinger (l.) und sein TSV Weilach mussten am Sonntag alle drei Punkte beim FC Gerolsbach II mit Julian Schmidt (r.) lassen. Foto: H. Steurer

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – So in etwa dürfte sich der SV Waidhofen seine Umgruppierung in die Aichacher Spielklasse vorgestellt – beziehungsweise genau das dürfte die Konkurrenz befürchtet haben: Nach zwei Spieltagen steht nämlich der ambitionierte Neuling aus dem Paartal als einziges Team mit sechs Punkten an der Tabellenspitze. Und das, obwohl sich der SVW beim 4:1 in Klingen nicht mal in Bestform präsentierte.

• FC Gerolsbach II - TSV Weilach 4:2: Die Stimmung sei nach der enttäuschenden 0:3-Auftaktniederlage in Baar nicht besonders gut gewesen, das gibt Korbinian Reiner schon zu. Und was hilft da wohl am besten, um nicht gleich in einen richtigen Negativtrott zu kommen? Natürlich: ein Derbysieg wie jetzt am vergangenen Wochenende. „Es war ein überragender Heimauftakt für uns“, sagt Reiner – und der Abteilungsleiter räumt auch ein, dass seine Gerolsbacher „das so nicht erwartet hatten“. Denn nicht nur das Ergebnis an sich habe hinterher für den FCG II gesprochen. „Das Erstaunliche war aus meiner Sicht auch, dass es absolut verdient zustande gekommen ist“, meint Reiner. So war der FCG II nach einem abgefälschten Freistoßtreffer durch Weilachs Jonas Breitsameter (43.) eigentlich nur kurz „aus dem Takt“, was sich schon nach Luis Gebhardts Ausgleich per Handelfmeter (45.) wieder eingependelt hatte. „Und in der zweiten Halbzeit waren wir dann richtig stark“, beschreibt Reiner den Auftritt seines Teams, aus dem schließlich noch die Treffer durch Dominik Schuster (54.), Sebastian Limmer (68.) und Sven Böhm (90.) resultierten, während die Gäste nur durch Hannes Kißlinger zwischenzeitlich verkürzten (85.). „Dieser Sieg kam genau zur richtigen Zeit“, strahlt Reiner. Und das eben nicht nur wegen der drei Punkte, „sondern auch, um gleich für positive Stimmung zu sorgen“. Die gibt es bei den ambitionierten Weilachern – übrigens mit zwei Ex-Gerolsbachern als Spielertrainer-Gespann (Leo Solich und Alexander Tyroller) – erst einmal nicht. Ein Punkt aus zwei Spielen ist ein klassischer Fehlstart für den TSV.

• TSV Hollenbach II - SV Hörzhausen 5:1: Verlieren macht keinen Spaß. Da ist der Gegner eigentlich auch egal. Aber gegen eine so starke Mannschaft wie die Hollenbacher Landesligareserve ist es aus SVH-Sicht vielleicht doch nicht ganz so schlimm wie gegen andere Konkurrenten. Das meint auch Andreas Grepmair: „Hollenbach II hat super gespielt, während wir eben nicht unseren besten Tag erwischt hatten“, resümiert Hörzhausens Abteilungsleiter. Eine Niederlage, auch in dieser Höhe, sei gegen einen so spielfreudigen Gegner dann mal erklärbar – selbst wenn der SVH sich dort keinesfalls hatte abschießen lassen. „Wir haben schon dagegengehalten, nie aufgegeben“, beschreibt Grepmair. Doch dass die ersten beiden Treffer dann auch noch zu „psychologisch richtig dummen Zeitpunkten fielen“, wie der Hörzhausener aus Sicht seines Teams beschreibt, habe es nicht gerade leichter gemacht: Quasi mit dem Halbzeitpfiff traf Fabian Schmidt zum 1:0 (45.) – und als die Hörzhausener nach dem Seitenwechsel noch gar nicht richtig auf dem Platz waren, legte Maximilian Eberhard das 2:0 nach (46.). Weiter ging‘s mit einem Doppelpack von Elias Ruisinger (55./58.) und dem nächsten Treffer von Schmidt (84.), während für die Gäste Alexander Böni das Ehrentor erzielte (69.). „Wie gesagt: Es war ein sehr starker Gegner“, wiederholt Grepmair. Am nächsten Sonntag, zu Hause gegen den FC Gerolsbach II, wären die Punkte aus Hörzhausener Sicht wohl einerseits wichtiger, aber vor allem ein bisschen realistischer als in Hollenbach.

• WF Klingen - SV Waidhofen 1:4: Es soll keinesfalls arrogant klingen, wenn Jürgen Filp davon spricht, dass seine Mannschaft diesen Sieg mit „minimalem Aufwand“ geholt hätte. Was der Waidhofener Trainer stattdessen damit ausdrücken möchte, ist schlicht und ergreifend, dass er mit der Leistung seines Teams eigentlich gar nicht so zufrieden ist. Oder anders ausgedrückt: Der 43-Jährige sieht noch viel mehr Potenzial in der SVW-Mannschaft und hofft darauf, dass es in den nächsten Wochen noch besser zum Vorschein kommt. In Klingen jedenfalls kamen den Waidhofenern zwei Sachen zugute: Zum einen, dass die Wanderfreunde selbst nicht gerade in beängstigender Form dagegenhielten. Zum anderen, dass Severin Kugler kurz vor (44.) und Lukas Resner kurz nach der Halbzeitpause (47.) zu wichtigen Zeitpunkten die beiden ersten Treffer erzielten. Ab da lief es spürbar entspannter für die Gäste. Tobias Fischer erhöhte also noch auf 3:0 (65.) – und nach Michael Kraus‘ Anschluss (74.) war es Lukas Preschl, der zum 4:1-Endstand traf (90.+4). „Es war ein Sieg, mehr nicht“, sagt Filp – wohlwissend, dass seine Mannschaft noch mehr kann. Und zu negativ möchte der Trainer überhaupt nicht klingen. „Wir haben sechs Punkte aus zwei Spielen – natürlich sind wir damit zufrieden“, betont er.

SZ