Fussball, Kreisliga Ostschwaben
Die erhoffte Trotzreaktion

DJK Langenmosen schlägt BC Aichach mit 3:1 – SC Mühlried kommt in Friedberg unter die Räder

14.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:51 Uhr

Kapitän und Torschütze: Manuel Greiner (r.), hier in einem Zweikampf mit Leon Fischer (l.), erzielte am Sonntag den 2:1-Führungstreffer seiner DJK Langenmosen gegen den BC Aichach. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Schrobenhausen – Auch die Weste des SSV Alsmoos/Petersdorf ist ab sofort nicht mehr blütenweiß, durch eine überraschende 1:2-Heimpleite gegen den TSV Firnhaberau musste er die Tabellenführung in der Kreisliga Ostschwaben an diesem Wochenende wieder abgeben. Ganz vorne steht jetzt der TSV Friedberg – unmittelbar vor dem BC Rinnenthal.

TSV Friedberg - SC Mühlried 7:2: Der SCM entwickelt sich immer mehr zur Schießbude der Spielklasse, in vier Partien schlug es nun schon 18-mal in seinem eigenen Kasten ein. „Natürlich ist das nicht gerade schön“, gibt Heiko Krupa unumwunden zu: „Aber große Sorgen mache ich mir trotzdem noch nicht. Die Saison ist noch lang – und das Potenzial, die nötigen Punkte zu holen, ist bei uns definitiv vorhanden.“ Andererseits, das weiß auch der Mühlrieder Fußchef, „wird es nun schon langsam Zeit, dass wir in die Gänge kommen“. Denn nicht nur die Defensivleistung der Blauweißen passt bislang nicht, sondern auch die eigene Punkteausbeute. So befinden sich erst zwei Zähler auf dem eigenen Konto, gewonnen haben die Mühlrieder in der laufenden Saison überhaupt noch nicht.

In Friedberg sah es zunächst gar nicht mal so schlecht für sie aus. „Die erste Halbzeit verlief tatsächlich sehr ausgeglichen“, berichtet Krupa: „Aber während wir unsere Chancen nicht nutzten, erzielte der TSV kurz vor dem Pausenpfiff zwei Tore.“ Genauer ausgedrückt taten dies Jonas Niemi (40.) und Sebastian Kempf (44.) – ehe kurz nach dem Seitenwechsel komplett alles schief für den SCM lief. So erhöhte Maximilian Heckl bereits in der 48. Minute auf 3:0 für die Platzherren, und nur 180 Sekunden später handelte sich Mühlrieds Schlussmann Patrick Großhauser die Rote Karte wegen einer „Notbremse“ ein. „Dadurch war das Match natürlich gelaufen“, erzählt Krupa – zumal bei den Blauweißen, da sie keinen Ersatzkeeper dabei hatten, nun sogar ein etatmäßiger Feldspieler (Avni Özcan) zwischen die Pfosten musste. Dieser musste anschließend noch stolze viermal hinter sich greifen – wobei sich Kempf (61./ 63.), Nevzat Yildiz (77.) und Niemi (84.) als Friedberger Torschützen feiern lassen durften. Kapitän Lukas Koppold betrieb mit seinem Doppelpack (68./ 74.) zumindest ein bisschen Ergebniskosmetik aus Mühlrieder Sicht.

DJK Langenmosen - BC Aichach 3:1: „Das war nach all den Turbulenzen in den vergangenen Tagen genau die richtige Antwort von uns“, meint Stefan Kellner, der ja zusammen mit Sebastian Böhm das Langenmosener Cheftrainerduo in der laufenden Saison bildet. In der Tat steckte die DJK ihren bitteren Drei-Punkte-Abzug durch das Sportgericht (wir berichteten) hervorragend weg, zeigte gegen den Aufstiegsaspiranten aus Aichach die von allen Teamverantwortlichen erhoffte Trotzreaktion. „Ich kann unserer Mannschaft nur ein Riesenkompliment für den Riesencharakter aussprechen, den sie an diesem Sonntag bewies“, so Kellner „mit Riesenstolz“. Der BCA legte nach dem Anpfiff zwar los wie die Feuerwehr und ging durch Eren Akin auch mit 1:0 in Führung (17.) – „aber mit zunehmender Spieldauer bekamen wir doch Zugriff auf die Partie“, berichtet Kellner. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff gab es die erste Belohnung für die deutliche DJK-Steigerung, als sich Tim Winter energisch auf der linken Seite durchtankte und seine Hereingabe dann von Julian Bader zum wichtigen Ausgleich verwertet wurde (45.). „Je länger die Partie anschließend offen blieb, umso überzeugter waren wir, dass wir am Ende gewinnen“, berichtet Kellner: „Denn Leidenschaft und Laufbereitschaft gerade bei dieser Hitze, das war doch eher etwas für uns – und weniger für die eher technisch versierten Aichacher.“ Tatsächlich ging das 2:1 dann auf das Konto der DJK – das Ganze dank eines regelrechten Traumtores durch Manuel Greiner, der die Kugel von der Strafraumgrenze aus herrlich ins lange Eck beförderte (62.). Nachdem Jonas Fischer unmittelbar zuvor noch an BCA-Keeper Tanay Boysaner gescheitert war, machte Stefan Stöckl (Kellner: „Unglaublich, wie er diesmal wieder ackerte und rackerte“) per Abstauber endgültig alles klar – 3:1 (78.).

SZ