Bezirksliga Schwaben Nord
Allen Widrigkeiten zum Trotz: VfR Neuburg gewinnt nach starker Teamleistung in Bubesheim

07.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:54 Uhr

Es gab im Vorfeld zahlreichen Unkenrufe, der VfR (weißes Trikot) würde, wie hier gegen Ecknach, auch das Spiel in Bubesheim verlieren. Doch Trainer Alexander Egen stellte – notgedrungen – einen sehr jungen Kader zusammen, der sich bewährte. Foto: Bartenschlager

Drei Niederlagen in Folge, Platzverweise mit anschließenden Sperren, Personalprobleme und der Absturz bis (fast) auf den Abstiegsrelegationsplatz: Die Erzählung, die sich viele für den VfR Neuburg zurechtgelegt hatten, ging wohl so, dass er auch in Bubesheim verlieren werde und die Negativspirale nach dem Osterwochenende dann umso bedrohlicher wirbeln würden. Bloß: Den Neuburger Spielern gefiel das nicht. Sie zeigten beim 1:0-Sieg in Bubesheim eine geschlossene Teamleistung und damit die richtige Reaktion.

„Maximal schlecht“ sei die Ausgangslage gewesen, bestätigt Trainer Alexander Egen. Mit den jüngsten Negativerlebnissen im Rücken, an einem Donnerstagnachmittag zum schwierigen Auswärtsspiel aufzubrechen: Das war eigentlich zum Scheitern verurteilt. Dachten vielleicht manche – nicht aber das VfR-Team. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man dann 90 Minuten lang einen solchen Kampf abliefert“, sagt Egen. Er sei stolz auf das Team, das ihm vor allem eines gezeigt habe: „Die Mannschaft ist intakt. Wir leben.“

Der erste Angriff wird zum Tor

Dabei kehrten vor allem ein paar Dinge zum VfR zurück, auf die er sich in den ersten drei Bezirksligaspielen des Kalenderjahres eben nicht stützen konnte. Stichwort Effektivität: Während gegen Ecknach, Horgau und Stätzling die Durchschlagskraft fehlte, ging der VfR – übrigens mit einer im Schnitt nur 23,6 Jahre alten Startaufstellung – in Bubesheim quasi mit dem ersten Angriff in Führung. Der junge Maximilian Christl (19) flankte auf den noch jüngeren Nikolai Krzyzanowski (18) – und nach dessen Direktabnahme lag der Ball zur ersten Neuburger Bezirksligaführung 2023 im Tor (2.).

Dann hätte sein Team – Stichwort Spielglück – zwar zu viel zugelassen, meint Egen. Doch das Glück, dass die Gäste hatten, etwa bei zwei Bubesheimer Lattentreffern, hätte man sich auch ein Stück weit erarbeitet, so der Coach. Und obwohl es die Neuburger verpassten, das 2:0 nachzulegen und die Partie frühzeitig zu entscheiden, sagt der 34-Jährige: „Speziell in der zweiten Halbzeit hatte ich nicht das Gefühl, dass noch etwas anbrennt.“ Vor dem starken (ebenfalls erst 19-jährigen) Torhüter Robin Stamenkov verteidigten die anderen Neuburger leidenschaftlich, während von außen die Gesperrten und Verletzten mitfieberten. „So ein Spiel gewinnst du nicht, wenn du keine echte Mannschaft bist“, weiß Egen.

Abstand zum Relegationsplatz gewachsen

Der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist mit dem Sieg nun wieder auf drei Punkte angewachsen. Zudem hat der VfR den SCB in der Tabelle überholt. Entwarnung gibt es zwar trotzdem noch längst nicht, aber zumindest ist das Gefühl vor der zweiten Partie an diesem Osterwochenende ein ganz anderes. „Das war brutal wichtig, auch für den Kopf“, sagt Egen. Am Montag (15 Uhr) ist mit dem FC Günzburg der Tabellenzweite in Neuburg zu Gast.

Der hat am Donnerstag allerdings nur 1:1 gegen den Tabellenletzten, den TSV Nördlingen II, gespielt und in diesem Kalenderjahr insgesamt erst drei Punkte aus vier Partien geholt – genau wie der VfR. „Die Günzburger sind nicht wirklich im Flow“, sagt Egen. Zudem erinnert er sich noch gut an das Hinspiel, in dem der VfR eine seiner besten Saisonleistungen zeigte, seine 3:1-Führung aber in den letzten zehn Minuten doch noch aus der Hand gab (3:3-Endstand). „Damals waren wir zu grün, zu blöd“, sagt der 34-Jährige deutlich. Die Erzählung vor dem Rückspiel geht nun trotzdem so, dass die Günzburger favorisiert sind. Das VfR-Team hätte also große Lust, auch diese Einschätzung am Montag zu ändern.

Aufstellung VfR: Robin Stamenkov, Marcel Mehl, Sebastian Stegmeir, Moritz Bartoschek, Maximilian Christl, Attila Demir, Efekan Eroglu (74. Johannes Mamo), Sebastian Habermeyer, Nikolai Krzyzanowski (90.+2 Robert Hößl), Real Morina, Benedikt Vollnhals
Tor: Nikolai Krzyzanowski (2.)
Schiedsrichter: Johannes Heider mit seinen Assistenten Hayrettin Karakus und Paul Schmidt
Zuschauer: 120