Fussball, Kreisklassen
BC Aresing reagiert auf sportliche Misere

David Ibraimovic und Pavel Klauser nicht mehr Spielertrainer – Freude hingegen in Gerolsbach, Steingriff und Berg im Gau

18.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:33 Uhr

Seine Zeit beim BC Aresing ist abgelaufen: Pavel Klauser (2. v. l.) wurde am Sonntagabend als Spielertrainer entlassen. Klubchef Andreas Zeitlmair (l.) fungiert ab sofort als Interimscoach. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Schrobenhausen – Vier Kreisklassisten sind aktuell im Altlandkreis Schrobenhausen zu Hause – und immerhin drei davon durften an diesem Wochenende über eigene Siege jubeln. Der vierte im Bunde befindet sich hingegen im Krisenmodus.

Kreisklasse Aichach

BC Aresing - DJK Stotzard 0:4: Letzter Tabellenplatz, nach sieben Spieltagen noch ohne Saisonsieg – da mussten die BCA-Verantwortlichen einfach handeln. Und das taten sie auch – noch am Sonntagabend, nur kurz nach einem erneut erschreckenden Auftritt der Aresinger Fußballer. Das Resultat hiervon: David Ibraimovic und David Klauser sind nicht mehr Spielertrainer bei den Gelbschwarzen. „Unsere Zusammenarbeit ist mit sofortiger Wirkung beendet“, vermeldet BCA-Fußballchef Stefan Oettl: „Wir hatten mit den Beiden eine verdammt geile Zeit erlebt, waren mit ihnen nach der Saison 2019/21 sogar in die Kreisliga aufgestiegen. Aber jetzt funktioniert das Ganze nicht mehr.“ Tatsächlich hatte es in den vergangenen Wochen beziehungsweise sogar Monaten den Anschein gehabt, als ob die beiden Coaches ihre Mannschaft nicht mehr hundertprozentig erreichen würden. So gab’s zunächst den direkten Abstieg aus der Kreisliga – und auch jetzt, in der Kreisklasse kommen die Aresinger einfach nicht mehr auf die Beine. „Wir müssen daher nun etwas probieren, bevor es komplett zu spät ist“, erklärt Oettl: „Und das Trainerteam ist in einer solchen Situation halt immer das schwächste Glied. Bloß jetzt gibt es für unsere Mannschaft endgültig keine Ausreden mehr, sie steht mehr denn je in der Verantwortung.“ Als Interimscoach fungiert ab sofort Andreas Zeitlmair – also der Vereinsboss persönlich.

Noch kurz zum sonntägigen Spiel gegen den Tabellenführer aus Stotzard an sich: „Zum Glück für uns hat sich die DJK nach der Halbzeitpause auf das Verwalten des Ergebnisses beschränkt“, berichtet BCA-Pressesprecher Sebastian Schreier. Und er übertreibt damit keineswegs, denn nach dem ersten Durchgang hatte es noch so ausgesehen, als würden die Aresinger schnurstracks in ein Riesendebakel rennen. Der Stand zugunsten Tabellenführers aus Stotzard beim Seitenwechsel: 4:0 – und der ging vollauf in Ordnung. Vor allem das Gäste-Sturmduo Darius Neamtu/Simon Knauer war von den Gelbschwarzen in keiner Phase zu stoppen. Folgerichtig teilten sich diese beiden Angreifer die vier Treffer gerecht auf: Neamzu erzielte das 1:0 und 3:0 (20./38.), Knauer das 2:0 und 4:0 (25./45.).

TSV Schiltberg - FC Gerolsbach 0:2: „Nicht nur, dass wir gegen diese vor allem in der Offensive topbesetzte Mannschaft ohne Gegentor blieben. Wir ließen zudem kaum etwas Zwingendes vor unserem Kasten zu“, freut sich Korbinian Reiner. Für den FCG-Fußballchef war dieses sonntägige Match ja ganz persönlich ein Heimspiel, schließlich wohnt er in Schiltberg – und umso süßer durfte ihm der Erfolg seiner Schwarzweißen geschmeckt haben. Dabei erwischten diese einen Auftakt nach Maß, denn nach einem Foul von Robin Streit an Aydin Güner bekamen sie bereits in der dritten Minute einen Elfmeter zugesprochen, der dann von Kapitän Alexander Gräf eiskalt verwandelt wurde. Mitte der ersten Halbzeit schlug der FCG in Person von Daniel Fischer erneut zu – 2:0 (23.). „Je länger die Partie dann dauerte, umso mehr riskierten die Schiltberger. Aber unsere Abwehrreihe stand bombensicher, und auch von der restlichen Mannschaft wurde stark nach hinten verteidigt“, berichtet Reiner. Nachdem schließlich auch eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe für Julian Wiethop (68.) überstanden war, stand endgültig fest, dass die drei Zähler an diesem Sonntag an den Tabellenzweiten aus Gerolsbach gehen würden. „Der TSV besitzt ein Topteam, hier werden nicht viele Mannschaften gewinnen“, ist Reiner fest überzeugt: „Andererseits zeigte sich erneut, dass wir momentan völlig zu Recht als abwehrstärkste Elf in der gesamten Spielklasse gelten.“

Kreisklasse Neuburg

SV Steingriff - SC Ried 2:0: „Mehr als ein glanzloser Arbeitssieg war’s diesmal zwar nicht von uns, aber auch dafür gab’s drei Punkte“, sagt Hans Kramlich völlig richtig. Vor allem die Vorstellung der Seinen in der ersten Halbzeit gefiel dem SVS-Pressesprecher gar nicht. „Wir fanden da überhaupt nicht ins Spiel, der SC Ried stellte vor dem Pausenpfiff die klar bessere Mannschaft.“ Allerdings versäumten es die Gäste, aus ihrer Überlegenheit etwas Zählbares zu machen – was nicht zuletzt an Steingriffs Keeper Max Lober lag, der zweimal herausragend parierte. Zudem musste Tobias Reisner einmal auf der eigenen Torlinie retten. „Erst nach dem Seitenwechsel arbeiteten wir uns besser in die Partie hinein“, berichtet Kramlich. Prompt gelang Dominik Hundemer der Führungstreffer der Platzherren (61.) – und acht Minuten später erhöhte Moritz Kydal nach feiner Vorarbeit von Enes Bektas. Für den 25-jährigen Schützen des 2:0 war dies übrigens sein erstes Punktspieltor seit knapp fünfeinhalb Jahren. Zuvor letztmals hatte er am 26. März 2017, beim 6:2-Heimtriumph gegen den SV Wagenhofen, eingenetzt. In der Tabelle machte der SVS nun einen kleinen Sprung nach oben – nämlich auf Rang vier.

BSV Berg im Gau - SV Wagenhofen 2:0: Begeisternd war es nicht gerade, was die Platzherren gegen das weiterhin punktlose Tabellenschlusslicht zeigten. „In der ersten Halbzeit spielten wir ja noch einigermaßen gut – aber unser Auftritt nach dem Seitenwechsel war tatsächlich bodenlos“, möchte BSV-Abteilungsleiter Wolfgang Seel nichts beschönigen: „Wir schalteten in den zweiten 45 Minuten mindestens einen Gang zurück, erlaubten uns plötzlich eine Vielzahl an leichten Fehlpässen – und vergaben unsere Chancen kläglich.“ Oder, um es ein bisschen anders auszudrücken: Die Berg im Gauer passten sich immer mehr dem erschreckend schwachen Niveau ihres Gegners an. Vor dem Pausenpfiff sah das noch deutlich besser aus, in dieser Phase gab es auch den Doppelpack ihres Spielertrainers Martin Froncek (11./ 28.) zur bereits entscheidenden 2:0-Führung zu bewundern. Im Klassement verbesserte sich der BSV auf den sechsten Platz. Und am nächsten Sonntag wartet schon das nächste Kellerkind auf ihn – nämlich der SC Ried, der aktuell auf dem vorletzten Rang liegt.

SZ