Regionalliga Bayern
VfB Eichstätt startet ohne Verstärkungen in die Restsaison

03.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:53 Uhr

Dauerbrenner Florian Lamprecht (links) ist aus der Abwehr des VfB Eichstätt nicht wegzudenken. Der Außenverteidiger lief bisher in jedem Punktspiel auf. Fotos: Traub

Das große Ziel beim VfB: Den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Dafür muss vor allem am Anfang ordentlich gepunktet werden.

Eichstätt – Während bei anderen Vereinen bis zum Ende des Winter-Transferfensters am vergangenen Dienstagabend hektische Betriebsamkeit herrschte, Spieler kurzfristig noch abgegeben oder neue Akteure verpflichtet wurden, blieb es in der Domstadt ruhig. Der VfB Eichstätt wird die verbleibenden 16 Saisonspiele der Regionalliga Bayern also ohne einen weiteren Neuzugang bestreiten.

„Wir haben nicht aktiv nach Neuzugängen gesucht. Uns wurden jedoch wie in jedem Wechselfenster einige Spieler angeboten. Der Verein verzichtete aber auf Neuzugänge, da wir von der Qualität des Kaders überzeugt sind“, berichtet Sportvorstand Marco Schiebel. Mit Yomi Scintu hat sich derweil ein Ex-Eichstätter dem Ligakonkurrenten SV Wacker Burghausen angeschlossen. Der 1,93 Meter große Angreifer hatte erst im September vergangenen Jahres beim baden-württembergischen Oberligisten SG Sonnenhof-Großaspach (7 Spiele, 2 Tore) angeheuert, nachdem er zuvor vereinslos war. Nun versucht er sein Glück bei den Oberbayern, die lange Zeit erster Verfolger des Spitzenduos SpVgg Unterhaching und Würzburger Kickers waren. Doch eine Negativserie von sechs Spielen ohne Sieg (fünf Niederlagen, ein Unentschieden) ließ die Herzogstädter inzwischen in das dicht besiedelte Mittelfeld abrutschen.

Selbstvertrauen durch den Totopokal

Eine noch verheerendere Talfahrt führte den VfB Eichstätt zwischenzeitlich sogar bis an das Tabellenende der Regionalliga. Tiefpunkt seinerzeit war die 1:3-Niederlage im Kellerduell beim FV Illertissen – es war die bereits zehnte Saisonniederlage am 16. Spieltag. Selbstvertrauen tankten die Schützlinge um den scheidenden Trainer Markus Mattes in diesem Zeitraum nur im Totopokal, als der TSV Rain am Lech mit 2:1 in die Schranken gewiesen wurde und man den Drittligisten FC Ingolstadt am Rande einer Niederlage hatte, letztlich aber im Elfmeterschießen scheiterte. Die Trendwende folgte dann im Nachholspiel gegen den TSV Buchbach, es sollte mit vier Siegen aus fünf Spielen doch noch ein goldener Oktober werden. „Es ist zu früh, um von einem Endspiel zu sprechen. Aber ein Sechs-Punkte-Spiel ist es allemal“, sagte Mattes vor dem Duell gegen Buchbach, während ihm die Verantwortlichen demonstrativ den Rücken stärkten. Die Mannschaft hielt dem Druck stand und gewann mit 3:0 gegen Buchbach, 4:0 gegen FC Augsburg II, 4:2 beim SV Heimstetten und 3:0 gegen SV Wacker Burghausen). Das 1:1-Unentschieden beim starken FC Bayern München II fühlte sich wie ein Auswärtssieg an und bestätigte die gute Form. Mit zwei 1:3-Niederlagen – darunter die besonders bittere gegen die SpVgg Greuther Fürth II sowie bei der Top-Mannschaft aus Würzburg – verabschiedete sich der VfB auf Platz 18 liegend in die Winterpause.

Dauerbrenner ist einmal mehr Florian Lamprecht. Der 27-Jährige stand – ebenso wie Sommerneuzugang Alexander Moratz – in allen 22 Punktspielen auf dem Platz. Knapp dahinter folgen Torwart Felix Junghan, Spielführer Philipp Federl sowie die beiden Angreifer Julian Kügel und Tobias Stoßberger (je 21). Auf 20 Einsätze kommt Daniel Haubner. Bester Torschütze ist Rückkehrer Fabian Eberle, dem in 18 Spielen zehn Treffer gelangen. Stoßberger traf sechs Mal, Haubner fünf Mal. Insgesamt trugen sich elf verschiedene Torschützen ein. Trainer Mattes hatte in den bisherigen 22 Punktspielen (sieben Siege, drei Unentschieden, zwölf Niederlagen) 24 verschiedene Akteure eingesetzt. Nicht mehr zum Kader gehört Mälek Amdouni (sechs Kurzeinsätze), der den VfB im Winter verlassen hat (wir berichteten). Dafür war mit dem erst 17-jährigen Leo Eberle, dem kleinen Bruder von Top-Torjäger Fabian, zum Ende des Fußballjahres 2022 ein neuer Mann dazugestoßen.

Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag möglich

Für ihn wird das erste Pflichtspiel der Restsaison gleich ein Wiedersehen mit seinem Ausbildungsverein. Am Sonntag, 26. Februar (14 Uhr) sind die VfBler am Valznerweiher beim Tabellenvierten 1. FC Nürnberg II zu Gast. Spätestens danach muss unbedingt dreifach gepunktet werden. In den fünf März-Spielen bekommt es die Mattes-Elf mit dem FC Pipinsried (19.), dem TSV Rain (13.), der SpVgg Ansbach (11.), Türkgücü München (5.) und der SpVgg Hankofen-Hailing (16.) vornehmlich mit direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zu tun. „Ein guter Start nach der Winterpause wird ein wichtiger Faktor sein“, weiß Schiebel und ergänzt: „Uns ist bewusst, dass es möglicherweise bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt gehen wird. Wir haben es nach wie vor selbst in der Hand und werden alles daran setzen, Ende Mai über dem Strich zu stehen.“

EK