Nachdem das Winter-Transferfenster vorige Woche geschlossen hat, arbeiten die Vereine mit Hochdruck am Kader für die Saison 2023/24. Auch die Spieler orientieren sich neu.
Eichstätt – So hat der Fußball-Regionalligist VfB Eichstätt zum Saisonende mit Sebastian Graßl und Philipp Federl zwei äußerst schmerzhafte Abgänge zu beklagen.
Beide waren im Sommer 2016 in die Domstadt gewechselt und sind nach Markus Waffler (er kam Anfang des Jahres) die beiden dienstältesten VfBler. Der flexibel einsetzbare Defensivspezialist Graßl bestritt für die Eichstätter 34 Partien (3 Tore) in der Bayernliga Nord und lief 112-mal (9 Tore) in der Regionalliga Bayern auf. „Abgänge langjähriger Leistungsträger sind nie schön, aber wir werden mit dem neuen Trainer versuchen, wieder eine schlagkräftige Truppe zu formen. Die Gespräche mit den anderen Spielern laufen und bald wollen wir die ersten Verlängerungen bekannt geben. Dominik Wolfsteiner und Timo Meixner haben noch Verträge für die kommende Saison“, sagt VfB-Sportvorstand Marco Schiebel.
Der 27-jährige Graßl wird sich zur kommenden Spielzeit dem Bezirksligisten SV Manching anschließen, der eine spektakuläre Transferoffensive gestartet hat. Vom Ligakonkurrenten FC Fatih Ingolstadt bringt Neu-Trainer Serkan Demir den Ex-Eichstätter Ralf Schröder mit, der die Position des Co-Trainers bekleiden wird. Mit Marcel Posselt konnte zudem ein weiterer namhafter Neuzugang verpflichtet werden. Aktuell läuft der 27-jährige Mittelfeldakteur für den SV Hundszell (27 Tore und 17 Vorlagen in 26 Spielen) in der Kreisliga 1 Donau/Isar auf, bringt allerdings die Erfahrung von 35 Regionalliga-Spielen für den FC Ingolstadt 04 II sowie 51 Bayernliga-Einsätzen für den TSV Rain am Lech und die Schanzer Reserve mit.
Die vierte Manchinger Neuverpflichtung ist in Eichstätt ebenfalls kein Unbekannter: Es handelt sich um Fabian Neumayer, der beim VfB zwar 56 Regionalliga-Spiele (3 Tore) bestritt, meistens jedoch nicht über Kurzeinsätze hinaus kam. Für die Reserve aus der Domstadt traf er in sechs Spielen immerhin vier Mal. Und dass Neumayer Tore schießen kann, hat er nach seinem Weggang aus Eichstätt auch bei seinem Heimatverein SV Menning in der Kreisliga 1 Donau/Isar eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Seit August vergangenen Jahres erzielte er in 14 Spielen 16 Tore und bereitete sieben weitere Treffer vor.
„Wir wollen in der neuen Saison ganz vorne mitspielen“, betont Manchings Sportlicher Leiter Toni Obermeier und ergänzt: „Die Jungs kennen sich, sind teilweise miteinander auf die Schule gegangen und eng befreundet. Mehr oder weniger war es ein Deal der Beteiligten: entweder kommen alle oder keiner“, berichtet Obermeier. Die Verpflichtung des Quartetts kann also schon jetzt als eine Kampfansage an die Nord-Bezirksligisten gewertet werden. Weitere Neuzugänge sind in Planung. Obermeier: „Wir stehen mit drei weiteren Regionalliga-erfahrenen Spielern in Kontakt. Da müssen wir aber noch ein paar Details klären.“
Keiner davon ist Philipp Federl. Der VfB-Kapitän, der bislang 162 Punktspiele (32 in der Bayernliga und 130 in der Regionalliga) für Eichstätt bestritt und dabei als Mittefeldabräumer 36 Treffer erzielte, liebäugelt sogar mit einem Ende seiner Laufbahn. Noch ist über seine sportliche Zukunft nicht endgültig entschieden. Definitiv fest steht nur, dass das Kapitel beim VfB Eichstätt in wenigen Monaten endet (ein Interview mit Philipp Federl folgt in einer der nächsten Ausgaben).
EK
Reichlich Verstärkung für den SV Manching: Der neue Cheftrainer Serkan Demir (Mitte) mit den Spielern (von links) Marcel Posselt, Ralf Schröder, Fabian Neumayer und Sebastian Graßl, die sich im Sommer dem Bezirksligisten anschließen werden. Foto: svm
