Regionalliga Bayern
Eichstätt will Positivtrend fortsetzen

Der zuletzt siegreiche VfB peilt auswärts gegen Tabellenschlusslicht SV Heimstetten die nächsten Zähler an

21.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:20 Uhr

Anders als wie hier beim 3:0-Heimerfolg des VfB Eichstätt (links Johannes Kraus) gegen den SV Heimstetten konnten die Domstädter auswärts gegen das derzeitige Regionalliga-Schlusslicht noch nie siegen. Foto: Traub (Archiv)

Von Norbert Dengler

Eichstätt – „Am besten schicken wir die Punkte gleich mit der Post!“ Nein, diesen Satz hat nicht Eichstätts Trainer Markus Mattes vor dem Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr) beim SV Heimstetten ausgesprochen, sondern Paul Breitner im Jahre 1982 als Fußballer des FC Bayern München nach einer der damals obligatorischen Niederlagen am Betzenberg in Kaiserslautern.

Betrachtet man jedoch rein die Statistik, dann hätte diese sarkastisch gemeinte Aussage auch aus Mattes Munde kommen können. Denn in Heimstetten gab es für die Domstädter noch nie etwas zu holen, zudem verspricht die gesamte Auswärtsbilanz der diesjährigen Regionalliga-Saison 2022/23 nichts Gutes: Erst ein mageres Pünktchen – beim 1:1 gegen den TSV Aubstadt – gab es nämlich bislang in der Fremde zu bejubeln. Nun soll die Kehrtwende her; und dafür gibt es mehrere Gründe. „Erstens haben wir heuer noch gar nicht so viele Auswärtsspiele bestritten (Anm. d. Red.: 6 Stück im Vergleich zu 11 Heimspielen), und zweitens ist die schlechte Bilanz wohl eher dem geschuldet, dass wir uns im bisherigen Saisonverlauf allgemein schwergetan haben. Jetzt haben wir einen kleinen Lauf und diesen wollen wir unbedingt fortsetzen“, sagt Mattes und betont in Anspielung auf Breitners Aussage: „Wir werden die Punkte also sicherlich nicht schon vorher mit der Post hinschicken.“

Vielmehr soll die Heimreise mit drei Zählern im Gepäck angetreten werden. Es wäre – nach den jüngsten beiden Siegen gegen den TSV Buchbach (3:0) und den FC Augsburg II (4:0) – das nächste dicke Ausrufezeichen im Abstiegskampf, noch dazu würde man einen direkten Konkurrenten distanzieren. Denn der VfB reist als Tabellen-18. mit nur drei Punkten Vorsprung zum vorletzten Hinrundenspiel gegen das Ligaschlusslicht an. „Wir können mit breiter Brust in dieses Kellerduell gehen, weil wir zuletzt viel Selbstvertrauen getankt haben. Hätten wir die vorigen Spiele verloren, dann würden wir jetzt gegen Heimstetten wahrscheinlich schon von einem Endspiel reden. So aber ist der ganz große Druck raus. Das heißt aber nicht, dass es kein wichtiges Spiel ist. Ganz im Gegenteil: Wir werden alles daran setzen, dass wir auch dieses erfolgreich gestalten“, sagt der VfB-Coach. Der 47-jährige A-Lizenz-Inhaber erwartet dabei „kein von Nervosität geprägtes Aufeinandertreffen, weil einfach beide Teams diese Situation aus der jüngeren Vergangenheit gewohnt sind“. Personell ist beim VfB alles beim Alten: Die Langzeitverletzten Jonas Fries und Philippe Bauer fallen weiterhin aus, auch Johannes Mayer steht nicht zur Verfügung. Der Verteidiger hat sich auf dem Weg der Genesung erneut eine Muskelverletzung zugezogen und muss sein Comeback nach hinten schieben.

Der abstiegsbedrohte SV Heimstetten dagegen hatte große Hoffnungen in seinen September-Neuzugang Rico Strieder gesetzt. Allerdings zog sich der 30-Jährige vor vier Wochen im Training einen Meniskuseinriss zu – und ist seitdem zum Zuschauen verdammt. Strieder war langjähriger Profi in der holländischen Eredivisie und gewann als Spieler (1 Einsatz) mit dem FC Bayern München unter Pep Guardiola 2014/15 die deutsche Meisterschaft. Ohne Strieder feierte der SVH zuletzt einen kuriosen Punktgewinn beim 1:1 gegen den FC Pipinsried: Den Ausgleichstreffer erzielte nämlich der mit nach vorne gelaufene Torwart Moritz Knauf in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Trainer Christoph Schmitt dürfte dem treffsicheren Schlussmann also auch gegen Eichstätt das Vertrauen aussprechen, nachdem an den ersten 13 Spieltagen noch der 34-jährige Routinier Maximilian Riedmüller das Tor gehütet hatte. Insgesamt mussten beide Keeper schon 42-mal hinter sich greifen, was den Negativwert aller 20 Regionalligisten bedeutet.

EK