„Vielleicht war dieses Tor der Knotenlöser“
763 Minuten musste Eichstätts Goalgetter Fabian Eberle auf seinen 100. Treffer im VfB-Trikot warten

30.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:13 Uhr

100 Tore in 158 Pflichtspielen für den VfB Eichstätt: Fabian Eberle (rechts) hat davon 65 in der Regionalliga Bayern erzielt und belegt damit den neunten Platz in der ewigen Torschützenliste der Liga. Foto: Traub

Kein Treffer im DFB-Pokal, dafür vier Tore im Ligapokal der Regionalliga Bayern, fünf im Bayernpokal, 26 in der Bayernliga Nord und mittlerweile schon 65 in der Regionalliga Bayern – macht in der Summe 100 Pflichtspieltore: Fabian Eberle hat am vergangenen Dienstag in seinem 158. Einsatz für den VfB Eichstätt diesen Meilenstein gesetzt und seiner ohnehin schon sehr erfolgreichen Laufbahn ein weiteres Kapitel hinzugefügt.

„Diese Zahl spricht für sich und ist eine tolle Marke. Darauf wird ‚Faber‘ am Ende seiner Laufbahn mit Sicherheit gerne zurückblicken und darauf kann er zu Recht stolz sein“, sagt kein geringerer als sein Trainer Markus Mattes, der einst selbst ein torgefährlicher Angreifer war. Der VfB-Coach macht aber auch keinen Hehl daraus, dass es ihm lieber gewesen wäre, wenn sein Top-Torjäger die „Hundert“ schon früher vollgemacht hätte. Erst mit dem Treffer zum 4:0-Endstand gegen die SpVgg Hankofen-Hailing (wir berichteten) beendete der 34-jährige Vollblutstürmer nämlich auch eine für ihn ungewohnt lange Durststrecke. Denn zwischen dem 99. Treffer, den er am 29. Oktober vergangenen Jahres gegen den SV Wacker Burghausen erzielt hatte, und dem Jubiläumstor lagen sage und schreibe 763 torlose Minuten; dabei traf Eberle bis dato im Schnitt alle 119 Minuten. „Um ehrlich zu sein, hatte ich das 100. Tor gar nicht vor Augen. Von daher kann ich zumindest guten Gewissens sagen, dass mich das weder im Kopf blockiert hat, noch der Grund für die Ladehemmung war“, berichtet der gebürtige Solnhofener, der seit Sommer 2016 – mit einer einjährigen Unterbrechung beim Kreisligisten SV Wettelsheim – für die Domstädter aufläuft.

Fabian Eberle wurde schon zwei mal Torschützenkönig

Neben dem Gewinn der bayerischen Amateurmeisterschaft konnte Eberle auch zwei persönliche Bestmarken verbuchen: Er war in der Saison 2016/17 mit 26 Treffern der erfolgreichste Stürmer in der Bayernliga Nord, und in der abgebrochenen Corona-Saison 2019/21 reichten 16 Tore für den Titel des Regionalliga-Torschützenkönigs. Sein erstes Tor im VfB-Dress war ihm übrigens am 22. Juli 2016 gelungen. Damals traf er gleich doppelt. Seine Athletik, Schnelligkeit, Kopfballstärke und Technik kombiniert mit einem hervorragenden Gefühl für die Räume, machen ihn seit jeher zu einem brandgefährlichen Stürmer.

„Dass ich jetzt 100 Pflichtspieltore für den VfB Eichstätt geschossen habe, erfüllt mich in gewisser Weise schon mit Stolz. Das ist echt eine coole Sache“, freut sich der 1,90 Meter große Grundschullehrer – um in seiner bescheidenen Art aber anzufügen: „Meine Tore sind mehr oder weniger ein schöner Nebeneffekt. Klar freue ich mich, wenn ich eine Bude mache. Aber viel wichtiger ist immer, dass wir als Mannschaft gewinnen und unsere Ziele im Team erreichen. Von daher habe ich über meine Misere in den vergangenen acht Spielen gar nicht so viel nachgedacht, weil wir in diesem Zeitraum trotzdem einige wichtige Punkte geholt haben. Aber vielleicht war dieses Tor jetzt der sogenannte Knotenlöser.“

Mit Bruder Leo gemeinsam auf Torejagd

Eberle ist zuversichtlich, dass in den verbleibenden zehn Spielen noch weitere Tore hinzukommen. So will er seinen Teil zum Klassenerhalt beitragen. Ob er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag mit dem VfB verlängert, lässt er zunächst offen. Unabhängig davon freut sich der Verein in einer Stellungnahme „auf die nächsten 100 Tore aus dem Hause Eberle“. Bekanntlich spielt seit diesem Winter mit dem 17-jährigen Leo auch der kleine Bruder beim VfB. Fabian Eberle sagt dazu: „Leo hat sich super entwickelt und mega gut in die Mannschaft eingebracht. Er ist schnell an das hohe Niveau rangekommen und ist – wie alle anderen Teamkollegen auch – für den Trainer immer eine Option. Ich bin sicher, dass er seinen Weg im höherklassigen Fußball gehen wird.“ Vielleicht gibt es bald den ersten Geschwister-Doppelpack zu bejubeln. Es wäre die nächste schöne Geschichte.

EK