Vorzeitige Einigung
Trainer Kroll verlängert beim TSV Gaimersheim: „Andere Angebote habe ich mir gar nicht erst angehört“

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 12:29 Uhr

Kontinuität ist Trumpf: Cheftrainer Manfred Kroll hat seinen Vertrag beim TSV Gaimersheim vorzeitig verlängert – gemeinsam mit Co-Trainer Daniel Hofmann und Torwarttrainer Tobias Jacob. Foto: Meyer

Der TSV Gaimersheim hat in der Bezirksliga Nord als Aufsteiger auf einem passablen zehnten Platz überwintert. In den verbleibenden 13 Saisonspielen soll das Ziel Klassenerhalt endgültig realisiert werden. Vor dem Wiederbeginn äußert sich Trainer Manfred Kroll über den Lerneffekt von Niederlagen, seine Vertragsverlängerung und die Planungen für die Saison 2024/25.

Herr Kroll, lief in der Vorbereitung alles nach Plan?
Manfred Kroll: Hinter uns liegen normale sechs Wochen der Schufterei. Unser Glück ist, dass wir einen Kunstrasenplatz zum Trainieren und Spielen haben. Bei der Generalprobe gegen den SV Kasing waren wir zum ersten Mal auf dem Rasen. Da merkt man dann schon, dass das zwei verschiedene Paar Schuhe sind.

In den sechs Testspielen kassierte Ihr Team Niederlagen gegen den FC Ingolstadt II (1:6) und den Bezirksligisten TSV Langquaid (0:3). Waren Sie mit den Auftritten trotzdem zufrieden?
Kroll: Niederlagen sind immer ein Indiz, dass man sich verbessern und noch mehr arbeiten muss. Wir haben die Fehler angesprochen und werden daraus lernen – auch wenn wir die Testspiele auf Kunstrasen nicht allzu ernst nehmen. Wir wissen, worauf es in der Liga ankommt.

In personeller Hinsicht hat sich wenig verändert, einziger Neuzugang ist Elias Burgfeld von der SpVgg Lam.
Kroll: Ich bin mit dem Kader zufrieden und beklage mich auch nicht, wenn mal ein Spieler privat fehlt oder verletzt ausfällt. Genau dafür haben wir 20 Feldspieler, von denen jeder in der Startelf spielen kann. Elias hat zwar die Vorbereitung nahezu komplett mitgemacht, dennoch wird er noch ein bisschen brauchen.

Thomas Schreiner ist bei der Kreisendrunde in der Halle als Spieler des Turniers ausgezeichnet worden. Sehen Sie ihn draußen ähnlich auffällig?
Kroll: Absolut. Tom kann in jeder Mannschaft den Unterschied ausmachen. Für uns ist er jedenfalls ein sehr wichtiger Spieler, den man als Freigeist einfach sein Ding machen lassen muss, weil er dann erst sein Potenzial abruft. Es ist schön, ihn im Training und beim Spiel zu sehen. Wenn er Bock hat, kann er spielentscheidend sein.

Neben der Auszeichnung eines Einzelnen gab es vereinsintern ja auch einen Mannschaftserfolg zu feiern.
Kroll: Auch wenn es beim TSV Gaimersheim viele tolle Mannschaften gibt, denke ich schon, dass wir auf der Jahresversammlung eine würdige ,Mannschaft des Jahres’ waren. Wir sind im Sommer 2023 zum ersten Mal nach 37 Jahren wieder in die Bezirksliga aufgestiegen. Für mich, aber auch für die Spieler war es eine ganz tolle Sache, dabei gewesen zu sein. Die Ehrung war nochmal eine Bestätigung.
Sie haben Ihren Vertrag bereits vorzeitig verlängert. Wie kam es dazu?
Kroll: Ehrlich gesagt, musste ich dieses Mal ein paar Tage länger überlegen. Nicht, weil ich andere Angebote vorliegen hatte. Diese habe ich mir erst gar nicht angehört, weil ich alternativ eher ein Jahr Pause machen würde. Ich habe mich gefragt, ob ich die Mannschaft noch erreiche oder ob sie einen neuen Impuls braucht. Ich denke aber, dass die Mannschaft noch funktioniert, auf mich hört, gerne ins Training kommt und mit Engagement dabei ist. Deshalb habe ich – gemeinsam mit Co-Trainer Daniel Hofmann und Torwart-Trainer Tobias Jacob – für ein weiteres Jahr zugesagt.

Kann man daraus schlussfolgern, dass im Sommer 2025 dann Schluss ist?
Kroll: Keinesfalls. Ich kann noch weitere zehn Jahre Trainer sein oder aber auch schon in der neuen Saison nach sechs Spielen wegen Erfolglosigkeit entlassen werden. Im Fußball ist alles möglich. In dieser Hinsicht bin ich Realist und lasse alles Weitere deshalb auf mich zukommen.

Wie weit sind die Gespräche mit den Spielern für die Saison 2024/25 fortgeschritten?
Kroll: Die Planungen laufen natürlich auf Hochtouren, wir sind schon extrem weit. Bis auf einen Akteur vom aktuellen Kader haben wir von allen anderen eine Zusage – und zwar ligaunabhängig. Jetzt wollen wir uns noch punktuell verstärken, da haben wir drei Spieler im Auge.

Das Gespräch führte
Norbert Dengler.


„Befreit“ gegen Schwabing

Gaimersheim – Auf der Sportanlage in Gaimersheim ist am Sonntag einiges geboten: Bereits um 13 Uhr bestreitet die Reserve ein Testspiel gegen den SV Karlshuld, ehe die „Erste“ dann um 15 Uhr den Tabellenzweiten der Bezirksliga, FC Schwabing München, empfängt.

„Wir stehen derzeit gut da. Dennoch ist uns bewusst, wie eng es im Abstiegskampf zugeht“, sagt TSV-Coach Manfred Kroll, „deshalb wollen wir mit der richtigen Mentalität Punkt um Punkt sammeln – auch gegen so starke Teams wie Schwabing, die ja bekanntlich in die Landesliga aufsteigen wollen. Wir haben nichts zu verlieren und können befreit aufspielen.“

dno