Hyrox-Duo bei der EM
Titelverteidiger und Favorit

Fitness-Sportart Hyrox: Scherbel/von Stelzer starten mit guten Aussichten bei der EM in Maastricht

19.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:08 Uhr

Top in Form: Nach einer guten Vorbereitung will das Hyrox-Duo mit Clemens Scherbel (vorne) und Christopher von Stelzer bei der EM in Maastricht erneut ganz vorne landen. Foto: privat

Von Norbert Roth

Ingolstadt – Wenn Clemens Scherbel davon spricht, dass er mit seinem Hyrox-Partner Christopher von Stelzer „schon ganz gerne den EM-Titel verteidigen“ würde, dann ist da sicher auch ein wenig Understatement im Spiel. Das Duo aus Theißing und Reichertshofen ist schließlich Titelverteidiger, hat sich den Sieg im Vorjahr mit fast eineinhalb Minuten Vorsprung gesichert – und fährt deshalb auch an diesem Samstag (Start: 8.20Uhr) mit sehr guten Aussichten nach Maastricht.

Scherbel/von Stelzer sind längst feste Größen in dieser Sportart, bei der acht fordernde Fitness-Stationen zu bewältigen sind, die immer wieder durch Ein-Kilometer-Läufe unterbrochen werden. Zu den Herausforderungen gehören zum Beispiel ein Ski- und ein Ruderergometer, das Schlittenschieben (125kg schwer) und -ziehen (75kg) oder auch das Tragen von 24 kg schweren „Kettlebells“. Im Vorjahr haben sich die beiden in der Disziplin „Doubles Men“ nicht nur den EM-Titel (ebenfalls in Maastricht), sondern in Las Vegas auch noch die WM-Krone gesichert. Scherbel/von Stelzer sind somit international das Duo, das es zu schlagen gilt.

Vorausgesetzt, sie erreichen wieder die Form des Vorjahres, als sie nacheinander bei der EM (52:06 Minuten) und WM (51:26) mit persönlichen Bestzeiten durch den genormten Parcour kamen. „In der Vorbereitung haben wir beide in den vergangenen Monaten vorwiegend Einzelwettkämpfe absolviert, konnten hier aber ebenfalls gute Zeiten erzielen“, beschreibt der 34-jährige Scherbel. Er selbst musste sich aufgrund leichter muskulärer Probleme lediglich beim Lauftraining etwas zurückhalten, sein 28-jähriger Teamkollege sei dagegen „topfit“, wie er meint. So habe von Stelzer im vergangenen November den Einzelwettkampf in Essen (zweiter Platz in 59:10 Minuten) zuletzt sogar unter einer Stunde bewältigt und damit auch Scherbel (5. in 1:01,16 Stunden) hinter sich gelassen.

Die EM in Maastricht wird für das Duo nun der erste gemeinsame Wettkampf in diesem Jahr. Da sich beide gut kennen und eine Menge Erfahrung mitbringen, wird eine größere Taktikbesprechung nicht nötig sein, wie Scherbel verdeutlicht. „Ich denke, wir werden wie im Vorjahr versuchen, nicht zu schnell loszulaufen. Ansonsten werden wir im Wettkampf relativ spontan entscheiden, wie wir vorgehen.“

Ziel sei dann, die gute Zeit aus dem Vorjahr zu bestätigen. Gelingt dies, rückt die erfolgreiche Titelverteidigung für Scherbel/von Stelzer immer näher. Als stärkste Konkurrenten erwartet der Ältere der beiden ein deutsch/luxemburgisches (Frison/Nicola) sowie ein portugiesisches Duo (Freitas/Silva) und rechnet damit, dass für den Sieg eine Zeit von unter 53 Minuten notwendig sein dürfte. „Wenn alles normal läuft, traue ich uns ein solches Ergebnis auf jeden Fall zu“, sagt Scherbel selbstbewusst. Wie gesagt: Scherbel/von Stelzer dürften in Maastricht erneut das Duo sein, dass es zu schlagen gilt. Durchaus möglich, dass dies auch heuer erneut niemandem gelingt.

DK