Kantersieg des Tabellenführers
Kreisliga: TSV Gaimersheim gewinnt Top-Spiel gegen Sandersdorf mit 5:0 – Neu-Trainer Spreng soll TSV retten

02.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:48 Uhr
Julian Meier

Auf dem Weg in die Bezirksliga: Manuel Bittlmayer (links), Doppeltorschütze gegen Sandersdorf (hier mit Michael Detling), ist die Kreisliga-Meisterschaft mit Gaimersheim kaum noch zu nehmen. Foto: Meyer

Rein rechnerisch ist es zwar immer noch nicht unter Dach und Fach – aber nach diesem Wochenende dürften auch die letzten Zweifler davon überzeugt sein, dass der nächste Meister der Kreisliga 1 Donau/Isar TSV Gaimersheim heißen wird. Mit 5:0 deklassierte die Elf von Trainer Manfred Kroll den direkten Verfolger FC Sandersdorf. Das nutzte der FC Hitzhofen-Oberzell, um nach vier Spieltagen Pause wieder auf den Relegationsplatz zurückzukehren.

TSV Gaimersheim - FC Sandersdorf 5:0 (2:0): Was hatte dieses Duell im Vorfeld nicht alles versprochen: Erster gegen Zweiter; beste Heimmannschaft gegen beste Auswärtsmannschaft; zweitbeste gegen drittbeste Defensive. Am Ende war es aber ein Klassenunterschied, der zwischen beiden Mannschaften sichtbar wurde. „Wir haben Sandersdorf in 90 Minuten in alle Einzelteile zerlegt und waren in allen Belangen überlegen“, schwärmte Gaimersheims Coach Manfred Kroll. Schon vor der Pause trafen Florian Ihring (26.) und Manuel Bittlmayer (40.) für sein Team. Nach dem Seitenwechsel machten Bittlmayer (63.), Benjamin Anikin (71.) und Jan Witek (87.) die Blamage für Sandersdorf perfekt. „Toller Fokus meiner Spieler auf diese drei Punkte. Ich bin richtig stolz auf die Truppe“, lobte Kroll. Bei nun acht Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz und nur noch vier ausstehenden Partien dürfte Gaimersheim der Bezirksliga-Aufstieg nicht mehr zu nehmen sein. Sandersdorf muss dagegen wieder zittern: Durch die Niederlage rutschte die Elf von Trainer Patrick Mack auf Rang drei. Mack selbst wollte sich nach dem Spiel nicht äußern.

SV Menning - DJK Ingolstadt 11:0 (6:0): DJK-Trainer Michael Dittenhauser musste sich entscheiden: Entweder er fährt mit einer bunt zusammengewürfelten Elf nach Menning und hofft, dass sie ein Fußballwunder vollbringt, oder er tritt mit seinem Team erst gar nicht an. Dittenhauser entschied sich für Variante eins. „Vermutlich habe ich die falsche Entscheidung getroffen. Da hat eine Hobbymannschaft gegen einen Kreisligisten gespielt, mehr war das nicht“, räumte er ein. Zu groß waren die Personalprobleme, als dass er eine konkurrenzfähige Elf zusammenstellen hätte können. „Die Jungs haben sich geopfert, sie haben ihr Bestes gegeben. Aber im Endeffekt habe ich ihnen keinen Gefallen getan“, meinte Dittenhauser. Zur Pause stand es bereits 0:6 aus DJK-Sicht: Allein die Wolfsfellner-Brüder Simon (7., 43.) und Philip (19., 35.) steuerten vier Treffer bei; die weiteren Tore erzielten Korbinian Rankl (10.) sowie Fabian Neumayer (37.). Nach der Pause ging es munter weiter; Philip Wolfsfellner machte seinen Fünferpack perfekt (57., 71., 73.), dazu trafen erneut Neumayer (55.) und Cem Knupfer (81.). Für den Neuling war es der höchste Sieg in der Kreisliga. „Respekt an meine Mannschaft, dass sie so was abliefert. Ein 11:0 ist nicht normal im Herrenbereich“, lobte Trainer Dejan Micic, der einen Spieler besonders würdigte: „Hut ab vor Philip Wolfsfellner. Fünf Buden, das ist schon stark.“

TSV Oberhaunstadt - FC Mindelstetten 1:1 (0:1): Der Trend spricht gerade gegen beide Mannschaften: Sowohl der TSV Oberhaunstadt als auch der FC Mindelstetten waren vor dem direkten Duell drei Spiele in Folge sieglos geblieben. Am Sonntag kam jeweils Sieglos-Partie Nummer vier dazu. Für Oberhaun-stadt war es nach drei Pleiten am Stück aber dennoch ein Fortschritt: „Es hat gut getan, endlich mal wieder zu punkten. Es wäre aber mehr drin gewesen“, meinte TSVO-Kapitän Simon Bellinghausen. Sein Team war in der ersten Halbzeit überlegen, ging aber trotzdem mit einem 0:1-Rückstand in die Pause – Lukas Gaul hatte für Mindelstetten getroffen (26.). In Durchgang zwei war es dann genau andersherum: Die Gäste waren besser im Spiel, kassierten aber den Ausgleich durch einen verwandelten Foulelfmeter von Bellinghausen (62.). Fünf Minuten vor Schluss sah Oberhaunstadts Tobias Poll nach einer Notbremse an der Mittellinie die Rote Karte. „Meiner Meinung nach hätte es eine Zeitstrafe auch getan“, sagte Bellinghausen. Die Gastgeber brachten den Punkt aber auch zu zehnt über die Zeit. Mindelstettens Spielertrainer Marcel Kappelmaier konnte mit dem Ergebnis leben: „Oberhaunstadt hatte mehr Spielanteile, wir aber die besseren Chancen. Das Remis geht in Ordnung.“

FC Gerolfing - Türkisch SV Ingolstadt 6:0 (3:0): Der Ärger in der Vorwoche war groß beim FC Gerolfing nach dem 1:2 gegen Abstiegskandidat TSV Großmehring. Zur Frustbewältigung musste am Samstag der Türkisch SV Ingolstadt herhalten. Mit 6:0 schickte Gerolfing die Gäste nach Hause – die höchste Saisonniederlage für den Tabellenzehnten. FCG-Coach Marcus Stadler war nach der gelungenen Wiedergutmachung mehr als zufrieden: „Es war die richtige Reaktion meiner Mannschaft nach dem Spiel gegen Großmehring, heute hat sie ihr wahres Gesicht gezeigt. Wir haben super Fußball gespielt und auch in der Höhe verdient gewonnen.“ In einem einseitigen Spiel besorgten Winter-Rückkehrer Anastasios Porfyriadis (17.), Philipp Haunschild (28.) und Den Lovric (44.) die 3:0-Halbzeitführung. In Durchgang zwei legten Haunschild (53.), Julien Bajer (86.) und Raymond Kreizer mit seinem 20. Saisontor (90.) nach. Stadler konnte gar nicht genug bekommen: „Wenn wir die Chancenverwertung auch in der ersten Halbzeit so umgesetzt hätten, hätten wir bestimmt zweistellig gewonnen“, meinte er. Für den Türkisch SV reichten auch die sechs Gegentreffer, um auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. „Wir waren geschwächt und einige Spieler haben angeschlagen gespielt. So eine hohe Niederlage ist hart, aber wichtig ist unser Spiel gegen Baar-Ebenhausen nächste Woche“, sagte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu.

TSV Baar-Ebenhausen - TSV Großmehring 1:2 (1:1): Es ist gerade einmal fünf Wochen her, da war der TSV Großmehring mit nur neun Punkten aus 17 Spielen dem Abgrund nahe. Jetzt hat der Aufsteiger den Relegationsplatz sicher – und sogar der direkte Klassenerhalt scheint wieder möglich. „Wir sind froh, dass wir so früh vor dem Saisonende den Relegationsplatz gesichert haben. Der Klassenerhalt ist unser oberstes Ziel“, meinte Interimscoach Christian Kern. Unter seiner Regie hat Großmehring 13 von 15 möglichen Punkten geholt. Gegen Baar-Ebenhausen tat sich sein Team anfangs allerdings schwer und geriet durch den Treffer von Dennis Wiechoczek früh in Rückstand (21.). Benedikt Neubauer erzielte elf Minuten später den Ausgleich. Kurz vor der Pause musste Baar-Ebenhausens Keeper Markus Lindauer dann nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums mit Rot vom Platz (43.). In Überzahl drehte Großmehring schließlich die Partie, Sebastian Eisenberger erzielte den 2:1-Siegtreffer (59.). „Der Sieg war absolut verdient. Mit einer konsequenteren Chancenverwertung können wir das Spiel auch früher zu unseren Gunsten entscheiden. So war es bis zum Ende spannend“ sagte Kern. Baar-Ebenhausen wartet dagegen auch nach der Trennung von Trainer Herbert Riedl (siehe Kasten) weiter auf den ersten Sieg des Jahres. „Bis zur Roten Karte war es ein ausgeglichenes Spiel, in Unterzahl ging uns dann die Kraft aus. Deswegen war der Platzverweis spielentscheidend“, meinte Baar-Ebenhausens Abteilungsleiter Erik Salminkeit.

SV Manching II - FC Hitzhofen-Oberzell 0:4 (0:3): So schnell kann es gehen: Nach der 1:3-Niederlage gegen den FC Sandersdorf vor drei Wochen hatte Hitzhofens Coach Michael Olah noch gesagt, dass sein Team in den letzten Spielen das Saisonziel verspielt habe. Jetzt ist der FCHO wieder mittendrin im Aufstiegsrennen. Nach der Niederlage der Sandersdorfer kehrte Hitzhofen zurück auf Relegationsplatz zwei. „Der Sieg war nie gefährdet und absolut verdient“, sagte Olah nach dem 4:0 gegen Schlusslicht Manching. Überragender Mann war Emin Ismaili, der alle vier Tore für Hitzhofen erzielte und das Spiel praktisch im Alleingang entschied (8., 21., 45.+2, 65. Elfmeter). Manchings Coach Flakron Azemi war trotzdem zufrieden mit seinem Team: „Wir haben uns Chancen herausgearbeitet, aber die Verteidigung von Hitzhofen hat auch gut gearbeitet. Ich glaube, wir haben uns heute gut verkauft.“ Als bereits alles entschieden war, kam es noch zu einer unschönen Situation: Nach einem Wortgefecht entstand eine Rudelbildung; Manchings Patrice Herzog verpasste Gegenspieler Christian Redl einen Kopfstoß, der wiederum schlug Herzog ins Gesicht. Dafür mussten beide Spieler mit Rot vom Platz (85.). „Die Rote Karte war absolut unnötig. Mein Spieler lässt sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und fällt jetzt für den Rest der Saison aus“, haderte Olah. Manching musste danach sogar zu neunt weiterspielen: Keeper Raphael Frieberger hatte nach seiner Notbremse vor dem Elfmetertor von Ismaili bereits Rot gesehen (64.). „Die Rote Karte darf es für mich nicht geben, weil drei Spieler in unmittelbarer Nähe waren“, meinte Azemi.

SV Hundszell - SV Kasing 0:1 (0:0): Nach mehr als 110 Minuten Spielzeit wollte eigentlich keiner mehr so richtig über Fußball reden. Zu tief saß der Schock über die schwere Verletzung des Kasinger Spielers Maximilian Heisler, der mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. „Diese Situation überschattet das ganze Spiel, das Sportliche rückt in den Hintergrund. Wichtig ist, dass mit dem Spieler alles gut ist und er sich hoffentlich schnell wieder erholt“, sagte Hundszells Trainer Florian Kunz. Dass sein Team in der ellenlangen Nachspielzeit noch den entscheidenden Gegentreffer durch Raphael Reichenberger kassierte, war für ihn letztlich zweitrangig. Reichenberger war für den verletzten Heisler eingewechselt worden und verwertete eine flache Hereingabe zum 1:0-Siegtreffer (90.+10). Für Kasings Coach Daniel Schachtner war es am Ende ein verdienter Erfolg: „Die erste Halbzeit war nicht so gut von uns, da kam Hundszell zu Chancen. In der zweite Hälfte hatten wir das Spiel im Griff und haben uns gute Chancen erarbeitet.“ Durch den Sieg baute sein Team den Vorsprung auf Hundszell auf vier Punkte aus. Die Tabelle interessierte am Sonntagabend aber auf beiden Seiten kaum jemanden.

DK



Spreng soll TSV retten

Der TSV Baar-Ebenhausen und Trainer Herbert Riedl haben sich in gegenseitigem Einvernehmen getrennt. Damit soll die sportliche Talfahrt des Kreisligisten gestoppt werden.

„Wir wollen alles versuchen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Daher haben wir die Entscheidung getroffen, mit einem neuen Trainer noch einmal neue Impulse zu setzen“, erklärte Abteilungsleiter Erik Salminkeit. Am Sonntag war interimsweise Spieler Tobias Bauer als Trainer eingesprungen. Bis zum Saisonende übernimmt nun Marco Spreng, der erst vor wenigen Wochen bei Abstiegskonkurrent TSV Großmehring entlassen worden war.

Mit der Trennung von Riedl wurde eine bereits beschlossene Entscheidung um einige Wochen vorgezogen. In der Winterpause hatte Riedl bekanntgegeben, sich im Sommer aus familiären Gründen zurückzuziehen. Nach zuletzt neun Spielen ohne Erfolg sah sich Baar-Ebenhausen allerdings gezwungen, zu handeln. Als Tabellenzwölfter steht dem TSV wieder der Gang in die Relegation bevor. An der Verpflichtung von Martin Kalemba ab Sommer ändert die Entscheidung aber nichts. „So ist es abgesprochen“, bekräftigte Salminkeit.

jme