Kreisliga 1 Donau/Isar
Acht Spieler des FC Fatih Ingolstadt retten den knappen Sieg – Hundszell hadert nach 2:2

20.11.2023 | Stand 20.11.2023, 17:07 Uhr
Julian Schweizer

Erneut zur Stelle: Akif Abasikeles (links) hat im Spiel gegen Sandersdorf (hier mit Michael Detling) zweimal für den FC Fatih Ingolstadt getroffen und sein Torkonto auf 17 Treffer erhöht. Foto: Inkognito

Nachdem drei Spiele witterungsbedingt abgesagt wurden, gingen in der Kreisliga 1 Donau/Isar immerhin noch vier Spiele am Sonntagnachmittag über die Bühne. Dabei bezwang Tabellenführer FC Fatih Ingolstadt den FC Sandersdorf in einem turbulenten Spiel knapp mit 3:2.

Im Tabellenkeller konnte der FC Mindelstetten das Duell gegen den direkten Konkurrenten SV Lippertshofen klar gewinnen, während sich der SV Denkendorf und der SV Karlskron nach einem Tor von der Mittellinie die Punkte teilten.

TV Münchsmünster - SV Hundszell 2:2 (0:1): „Mit dem Punkt sind wir heute nicht zufrieden“, gab SVH-Spielertrainer Florin Kunz zu. Seine Schützlinge gingen nach einem Standard durch Luca Kammerer (20. Minute) in Führung. In der Folge haderte Kunz mit der fehlenden Souveränität vor dem gegnerischen Tor: „Wir hatten bis zur Roten Karte ein Chancenplus, konnten das Spiel aber nicht frühzeitig auf unsere Seite ziehen“, ärgert er sich. So waren es die Hausherren, die nach rund einer Stunde durch den Treffer von Adrian Nagel ausglichen (59.). „Wir haben mit Wechseln reagiert, konnten Druck aufbauen und sind verdient zum Ausgleich gekommen“, beschrieb TVM-Spielertrainer Andreas Müller. Als vieles nach einem 1:1 aussah, wurde es in der Schlussphase hektisch. Erst musste SVH-Spieler Tim Liesegang vom Platz (Rot, 80.), dann traf Matthias Weinzierl in Unterzahl zur Gästeführung (83.). Kammerer, Torschütze zum 1:0, war es dann, der das Leder unglücklich zum 2:2-Endstand ins eigene Gehäuse bugsierte (87.). „Am Schluss belohnen wir uns mit einem Ping-Pong-Tor“, erklärte Müller, der letztlich froh war, etwas Zählbares mitgenommen zu haben: „Nach zweimaligem Rückstand musst du nach einem langen und intensiven Jahr erstmal noch die Kräfte aufbringen.“

FC Mindelstetten - SV Lippertshofen 3:0 (0:0): „Andreas Siegl hat seine Kopfballstärke erneut unter Beweis gestellt“, lobte der Sportlicher Leiter des SVM, Christian Wambach, den Verteidiger. Kein Wunder, denn Siegl hatte maßgeblichen Anteil am Mindelstettener Heimerfolg. Im zweiten Durchgang gelangen ihm zwei Kopfballtore, jeweils nach einem Standard (65., 71.). „Da standen wir einfach nicht gut“, ärgerte sich Gäste-Spielertrainer Bernd Geiß, der seine Mannschaft bei sehr schwierigen Platzverhältnissen vor allem im ersten Durchgang gut dagegenhalten sah. „Eine gute Halbzeit reicht gegen eine gestandene Kreisliga-Mannschaft aber nicht“, ergänzte er. Nach einer torlosen ersten Hälfte war es FCM-Spielertrainer Marcel Kappelmaier, der für das 1:0 sorgte (48.), dann kam Siegl. Kurz vor dem Ende sah SVL-Spieler Simon Böhringer (88.) die Gelb-Rote Karte. Durch den Heimerfolg bauten die Hausherren den Vorsprung auf den ersten Relegationsrang, auf dem der SVL steht, auf vier Zähler aus. „Wir wussten, dass es ein Sechs-Punkte-Spiel ist und haben abgeliefert“, freute sich Wambach, der allerdings zugab: „Spielerisch war es kein Leckerbissen.“ Die Gäste warfen den Blick nach vorne: „Abhaken, Kräfte sammeln und dann nach der Winterpause mit Vollgas weiter“, schlug Geiß vor.

SV Denkendorf - SV Karlskron 1:1 (0:0): Die Revanche ist Karlskron nach der deutlichen Hinrunden-Pleite (1:7) zwar nicht ganz geglückt, aber immerhin gelang ein Stück Wiedergutmachung. „Es war eine sehr zerfahrene Partie mit einigen Torchancen auf beiden Seiten. Am Ende sind wir mit dem Punkt zufrieden“, erklärt SVK-Spielertrainer Christopher Haas. Sein Gegenüber Denis Dinulovic sah „ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Wir schaffen es nicht, den Sack frühzeitig zuzumachen und fangen uns dumme Gegentore“, schimpfte der SVD-Coach. Nach dem späten Führungstreffer durch Kryspin Bielicz (85.), dauerte es vom Anstoß weg gerade einmal fünf Sekunden, bis der Ball hinter dem Denkendorfer Schlussmann Stefan Seitz im Kasten lag. Daniel Tkac gelang das Kunststück, den Ball von der Mittellinie über den Schlussmann hinweg im Tor unterzubringen. „Ich kann nicht verstehen, wie so etwas passiert. Slapstick hoch zehn“, kommentierte Dinulovic mit einem Schmunzeln. Kurz darauf hatten die Hausherren noch die Chance auf die erneute Führung, doch es blieb bei der gerechten Punkteteilung.

Fünf Tore, zwei Platzverweise, elf Gelbe Karten und zwei Zeitstrafen unterstreichen, dass einiges geboten war. Beide Teams hatten zu Beginn Möglichkeiten, die zweite Chance der Hausherren nutzte Torjäger Akif Abasikeles zur Führung (19.). Dann drehten die Sandersdorfer die Partie binnen drei Minuten: Einen für Ingolstadts Trainer Fatih Topcu strittigen Elfmeter nutzte Sandro Rott (25.) zum Ausgleich (25.), ehe Patrick Mack (27.) nur zwei Minuten später das 1:2 besorgte. Der Tabellenführer hatte in der ersten Hälfte das letzte Wort und glich durch Atilla Demir (35.) zum 2:2 aus. Den besseren Start nach der Pause hatte dann die Heimelf, die durch den 17. Saisontreffer von Abasikeles auf die Siegerstraße einbog. Der Fatih-Spieler verwandelte einen Foulelfmeter, den Mack „zweifelhaft“ nannte. „Auch den muss man nicht geben“, stimmte Topcu zu. In der Folge bekam der Unparteiische Florian Flock reichlich zutun: Erst sah FCF-Akteur Daniel Schachtner die Rote Karte (58.), kurz vor dem Ende musste Teamkollege Marko Miskovic mit Gelb-Rot vom Platz, zudem erhielten Boubacarr Saho (77.) und Roin Koblianidze (90.+7) eine Zeitstrafe. Die Sandersdorfer, zuletzt sechsmal in Folge ungeschlagen, stemmten sich gegen die Niederlage, konnten die Überzahl – zwischenzeitlich gegen acht Mann – aber nicht mehr nutzen. „Das Spiel lief in eine Richtung, es kam durch die Unterbrechungen und Diskussionen aber kein Spielfluss auf. Von unseren drei Chancen hätten wir eine machen müssen. Ein Remis wäre gerecht gewesen“, erklärte FCS-Spielertrainer Mack.

DK