2. Bundesliga – FCI-Frauen
35 gute Minuten reichen nicht

FCI-Trainer Catovic hadert nach 2:3 bei Frankfurt II mit Chancenverwertung

03.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:00 Uhr

Es ist zum Haareraufen: FCI-Spielerin Lisa Ebert (links) ärgert sich nach einer vergebenen Torchance. Foto: inkognito

Von Sabine Kaczynski

Frankfurt – Für die Zweitliga-Fußballerinnen des FC Ingolstadt 04 und ihren Trainer Miren Catovic bleibt noch einiges zu tun: Trotz einer 1:0-Führung und einem lange Zeit überlegenen Spiel unterlagen die Schanzerinnen bei Eintracht Frankfurt II mit 2:3 (1:1) und rutschten mit nur zwei Punkten auf dem Konto vor der Länderspielpause auf den vorletzten Tabellenplatz ab.

In den ersten zehn Minuten agierten beide Teams nervös und hektisch, leisteten sich viele Ballverluste, sodass die Offensivbemühungen meist im Sande verliefen. Mit dem ersten zügig vorgetragenen Angriff hatten die Schanzerinnen dann aber gleich Erfolg: Lisa Ebert spielte einen langen Pass auf Vanessa Haim, die von der rechten Seite nach innen flankte, wo Ebert die Kugel zum 0:1 im rechten Toreck unterbrachte (10.).

Die Gastgeberinnen hatten fünf Minuten später ihre erste Möglichkeit nach einem Freistoß durch Jonna Brengel aus guter Distanz, doch FCI-Keeperin Anna-Lena Daum war auf dem Posten. Dann waren wieder die Ingolstädterinnen dran, die jetzt viel sicherer auftraten. Einen schönen Spielzug über Alina Mailbeck, Paula Vidovic und Ebert setzte Vidovic aus vielversprechender Position jedoch übers Tor (18.). Sechs Minuten später hatte die Frankfurterin Dilara Acikgöz völlig freistehend den Ausgleich auf dem Fuß, doch erneut hielt Daum mit einer Parade den Vorsprung. Beim direkten Gegenzug des FCI misslang die Fußabwehr der Eintracht-Torfrau gründlich, doch Yvonne Dengscherz konnte die Vorlage nicht nutzen. Auch Eberts Kopfball nach einer Ecke (27.) klärten die Frankfurterinnen auf der Linie.

Die Schanzerinnen verzeichneten längst ein klares Chancenplus, standen gleichzeitig defensiv stabil und kontrollierten die Partie. So kam der Ausgleich aus dem Nichts: Nach einem unnötigen Ballverlust setzte sich Loreen Bender durch und erzielte den Treffer zum 1:1 (41.).

„Wir hätten in der ersten Halbzeit zwei oder drei Tore schießen müssen. Stattdessen fiel nach einer unglücklichen Schiedsrichter-Entscheidung – als das klare Foul an Lea Wolski nicht geahndet wurde – der Ausgleich“, haderte FCI-Coach Catovic.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Schanzerinnen nicht mehr an die druckvolle Phase aus dem ersten Durchgang anknüpfen, leisteten sich ungenaue Pässe und blieben damit insgesamt zu harmlos. Zugleich wurde die Eintracht stärker und mit Freistößen (52. und 58.) auch gefährlich. Nach einer vergebenen Dengscherz-Chance (59. Minute) passierte es dann: Nach einem Angriff über die rechte Seite köpfte Acikgöz für die Eintracht zur 2:1-Führung ins Netz (63.). Damit nicht genug. In der Folgesituation konnten die Schanzerinnen einen Angriff nicht klären und die Gastgeberinnen erhöhten durch Brengel auf 3:1 (65.).

Nachdem Catovic frische Kräfte gebracht hatte, wollte der FCI wieder mehr Druck aufbauen, was jedoch nicht mehr wirklich gelang. Bis auf den Distanzschuss von Brengel (78.) kam auch von der Eintracht nicht mehr viel. Bezeichnend die Szene in der 84. Minute, als die eingewechselte Erjona Zani einen Frankfurter Torwartfehler erst im dritten Anlauf zum 2:3-Anschlusstreffer für den FCI nutzen konnte. Dabei blieb es.

„Der Grund für die Niederlage war eindeutig die schwache Chancenverwertung. Ich verstehe nicht, wie wir das Spiel nach den guten rund 35 Anfangsminuten noch verlieren konnten. Auffällig war, dass wir nach dem ersten Gegentor das Selbstvertrauen verloren haben. Daran müssen wir unbedingt arbeiten“, meinte Catovic abschließend.

DK


FC Ingolstadt: Daum – Wolski, Mailbeck, Fritz, Petz (66. Savoy) – Meyer (84. Wolfram), Böhm – Ebert, Vidovic, Haim (46. Fohrer) – Dengscherz (66. Zani).
Tore: 0:1 Ebert (10.), 1:1 Bender (41.), 2:1 Acikgöz (63.), 3:1 Brengel (65.), 3:2 Zani (84.). – Schiedsrichter: Stremel (Emmerke). – Zuschauer: 48.