Wasser wird teurer
Zweckverband Gruppe Burgheim stellt Preiskalkulation vor

25.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:36 Uhr
Rainer Hamp

Zweckverbandsvorsitzender Günter Gamisch (links) mit Armin Demmeler vom Kommunalen Prüfungsverband. Foto: Hamp

Von Rainer Hamp

Burgheim – Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Burgheimer Gruppe stellte am Mittwoch die Preiskalkulation für die nächsten vier Jahre vor. Die Kalkulation, die ab dem 1. Januar 2023 gilt, erstellt die Gruppe nicht selbst, sondern sie wird vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband errechnet.

Der Vorsitzende des Zweckverbands und Ehekirchener Bürgermeister Günter Gamisch konnte dazu Armin Demmeler begrüßen, der den Bericht vorstellte. Nach dessen Ausführungen fällt die Erhöhung deftig aus. Die Grundgebühr steigt von 36 Euro auf 60 Euro jährlich, der Wasserpreis von einem Euro auf 1,49 Euro pro Kubikmeter. Begründet wurde die Steigerung mit den enorm gestiegenen Stromkosten, die beim Betrieb vor allem der Pumpen anfallen. So liege der Stromverbrauch des Verbands bei etwa 550000 Kilowatt im Jahr.

Die Preissteigerung sei aber notwendig, da, gesetzlich vorgeschrieben, ein Kostendeckungsgebot bestehe, freilich auch ein Kostenüberdeckungsverbot. Das heißt, dass im Verlauf der vier Jahre, für die die Kalkulation gilt, die Einnahmen und die Kosten ausgeglichen sein müssen. Wer zu viel bezahlt hat, bekommt Geld zurück, wer zu wenig bezahlte, muss nachzahlen.

Demmeler stellte die Nachkalkulationen der Jahre 2018 bis 2021 dar, wonach immer wieder Über- beziehungsweise Unterdeckungen anfielen. Ende 2021 wurde eine Überdeckung von rund 283000 Euro festgestellt, die ausgeglichen werden muss. Als Gründe für die Überdeckung nannte Demmeler zum einen geringere Kosten, weil Brunnen VI verspätet in Betrieb ging, zum anderen weil mehr Wasser verbraucht und natürlich bezahlt wurde. Die Preiserhöhung, so Demmeler, sei zwar deutlich, aber im bayernweiten Vergleich immer noch im Rahmen. Die Grundgebühr betrug in Bayern schon in 2019 durchschnittlich etwa 55 Euro und für den Kubikmeter musste man 1,54 Euro bezahlen.

Für die kommenden vier Jahre rechnet man mit einem Wasserverbrauch von 575000 Kubikmeter pro Jahr. An Investitionen sind rund vier Millionen Euro vorgesehen und an Stromkosten rechnet man zunächst für die beiden kommenden Jahre mit rund 400000 Euro. Zum Versorgungsgebiet des Zweckverbandes gehören übrigens 34 vollversorgte Ortsnetze in den Ortsteilen der Gemeinden Burgheim, Ehekirchen, Rohrenfels sowie der Weiler St. Wolfgang, Gemeinde Oberhausen. Mit der Stadt Rain im Kreis Donau-Ries besteht ein Wasserlieferungsvertrag.

Der stellvertretende Verbandsvorsitzende und Bürgermeister von Burgheim, Michael Böhm, nannte die Preissteigerung vertretbar, biete der Verband doch sehr gutes Wasser an, was schließlich das wichtigste Lebensmittel überhaupt sei. Dann stellte er den Rechnungsbericht für das Jahr 2021 vor, wonach die Bilanz knapp sieben Millionen Euro betragen habe. Die Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses und Bürgermeisterin von Rohrenfels, Manuela Heckl, vermeldete keine Beanstandungen, sodass Vorstand und Kassenverwaltung entlastet wurden. Allerdings regte sie an, dass man prüfen möge, wo bei Strom und Heizung gespart werden könne. Sollte ein neues Fahrzeug gebraucht werden, so solle man doch ein Elektro-Auto anschaffen.

DK