Kreisliga 1 Donau/Isar
Türk SV Ingolstadt gibt Rote Laterne weiter – Spitzenreiter FC Fatih müht sich zum glücklichen 2:1

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 17:07 Uhr

Ohne zu glänzen haben Quirin Nuber (Zweiter von links) und der FC Gerolfing am Sonntag die Hürde beim TSV Oberhaunstadt genommen und Rang zwei weiter gefestigt. Foto: Enzmann

Der Türkisch SV Ingolstadt hat im Abstiegskampf der Kreisliga 1 Donau/Isar ein Lebenszeichen gesendet: Die Ingolstädter gewannen das Kellerduell beim SV Lippertshofen mit 3:1 und reichten die Rote Laterne aus das Team aus dem Gaimersheimer Ortsteil weiter. Einen großen Schritt zum Klassenerhalt machte der SV Menning, der nach dem 2:0 in Hundszell auf Rang sechs vorrückte.

FC Fatih Ingolstadt - FC Mindelstetten 2:1 (1:0): Das war ein hartes Stück Arbeit für den FC Fatih, der sich am Ende glücklich durchsetzte. Dabei erwischte der Spitzenreiter einen perfekten Start: Bereits nach elf Minuten köpfte David Meier eine Flanke zum 1:0 ein. In der Folge blieb der FC Fatih am Drücker, verpasste es aber, aus seinen guten Möglichkeiten weiter Kapital zu schlagen. „Wir müssen mit einem 2:0 oder 3:0 in die Pause gehen“, haderte Coach Fatih Topcu. Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach stimmte zu: „In der ersten Halbzeit haben sie uns dominiert.“ Doch nach der Pause wendete sich das Blatt. Die Gäste fanden immer besser ins Spiel und Marco Ernhofer rettete den FC Fatih mit mehreren starken Paraden. Rund eine Viertelstunde vor dem Ende belohnten sich die Mindelstettener dann für ihren couragierten Auftritt. Jonas Greths Freistoß aus dem Halbfeld flog über Freund und Feind hinweg ins lange Eck (77.). Doch im Stile einer Spitzenmannschaft schlug der FC Fatih nochmal zurück. Meier erlief einen zu kurz geratenen Rückpass, setzte sich im Eins-gegen-Eins durch und schob zum 2:1 ein (83.). In der Nachspielzeit ließen die Gäste noch zwei gute Chancen auf den Ausgleich liegen. „Fatih war in der zweiten Halbzeit zu knacken“, haderte Wambach. Ingolstadts Coach Topcu war erleichtert: „Wir haben die zweite Halbzeit völlig verschlafen und das Spiel mit nur einer Torchance im zweiten Abschnitt glücklich gewonnen.“
SV Hundszell - SV Menning 0:2 (0:1): Es war ein wegweisendes Spiel für beide, das die Menninger nicht unverdient gewannen. In einer chancenarmen Anfangsphase führte der erste Angriff der Gäste gleich zum Erfolg. Einen Steilpass von Simon Wolfsfellner veredelte Noah Kamenjasevic zum 0:1 (16.). Die Hausherren waren fortan um eine Antwort bemüht, aber glücklos im Abschluss. Im zweiten Abschnitt entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, doch die Kugel wollte bei den Gastgebern einfach nicht über die Linie. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, sind aber an unserer schwachen Chancenverwertung gescheitert. So geht die Niederlage dann leider auch in Ordnung“, resümierte SVH-Trainer Florian Kunz. Besser machten es die Gäste, die mit ihrem ersten gefährlichen Angriff nach der Pause den Spielverlauf auf den Kopf stellten. Marcel von Schuttenbach traf aus der Distanz sehenswert in den Winkel (55.). „Ich bin stolz auf die Mannschaft, die dem Druck standgehalten und das eigene Tor top verteidigt hat“, berichtete SVM-Cheftrainer Dejan Micic. Menning hat damit bereits sieben Punkte Vorsprung auf einen Relegationsplatz. ▪
TSV Oberhaunstadt - FC Gerolfing 0:1 (0:0): Gerolfing war von Beginn an spielbestimmend, strahlte zunächst aber keine große Torgefahr aus. Die größte Chance in der ersten Hälfte vergaben die Oberhaunstädter, die bei einem ihrer Konter das Führungstor verpassten. Besser machten es die Gäste kurz nach der Pause, als Lukas Achhammer einen schönen Pass von Christian Träsch per Heber über den herauslaufenden TSV-Schlussmann hinweg zur Verführung verwertete (52.). „Wir wollten spielbestimmend sein, wenig Fehler zulassen und gewinnen. Das ist uns gelungen“, sagte Gerolfings Spielertrainer Stefan Hoffmann zufrieden. Den Hausherren war anzumerken, dass sie eine Reaktion auf das Debakel unter der Woche in Menning (0:5) zeigen wollten. TSV-Kapitän Simon Bellinghausen war am Ende trotz der Pleite nicht unzufrieden. „Obwohl wir verloren haben, spreche ich der Mannschaft ein großes Kompliment aus. Wir waren personell sehr geschwächt und haben trotzdem gut dagegengehalten.“
SV Lippertshofen - Türkisch SV Ingolstadt 1: 3 (1:1): Dank des zweiten Auswärtssieges in Folge bewahrte sich der Türkisch SV fünf Spieltage vor dem Saisonende mit fünf Zählern Rückstand auf einen Relegationsrang die Chance auf den Klassenerhalt. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, die großen Kampfgeist gezeigt hat“, sagte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu. Die Gäste begannen dominant und belohnten sich nach etwas mehr als einer Viertelstunde mit dem Führungstreffer durch Hugo Da Silva Lopes (16.). „Nach einer Viertelstunde hätten wir schon mit 3:0 führen können“, trauerte Topcu mehreren klaren Chancen hinterher. Doch dann fiel das Tor auf der Gegenseite. Ein Standard von Kai Suzuki brachte die Heimelf wieder zurück in die Partie (21.). Dann hatte der SVL mehrfach das 2:1 auf dem Fuß, doch Türkisch-SV-Keeper Alberto Rodriguez Pena rettete in einer Aktion gleich dreimal gegen Spielertrainer Bernd Geiß. „Eine spielentscheidende Szene“, sagte Topcu. Eine weitere musste er kurz nach der Pause mit ansehen, als Marijan Maricic sich zu einer Notbremse gezwungen sah und die Rote Karte erhielt (53.). Trotz Unterzahl gingen die Gäste erneut in Führung: Nach einer starken Einzelaktion traf Da Silva Lopes zum 1:2 (76.). Baha Asici machte in der Schlussminute mit dem 1:3 alles klar. Für Lippertshofen wird die Luft nach dem 13. sieglosen Spiel in Folge immer dünner. Der Rückstand auf die Relegation beträgt bereits sechs Zähler.
FC Sandersdorf - TV Münchsmünster 0:0: „Dass dieses Spiel 0:0 ausgeht, kann eigentlich nicht sein“, berichtete TVM-Spielertrainer Andreas Müller und fügte hinzu: „Beide Teams spielten mit offenem Visier.“ In der ersten Halbzeit gab es mehrere Großchancen und „es hätte gut und gerne auch 2:2 stehen können“, wie Müller fand. Die Hausherren hatten zudem Alu-Pech. Der zweite Durchgang gestaltete sich dann etwas ruhiger, dennoch hatten beide Teams weitere Chancen. Auch die Überzahl in der Schlussviertelstunde – Sandersdorfs Sandro Rott sah nach einer Tätlichkeit die Rote Karte (76.) und Andreas Winkler musste eine Zeitstrafe absitzen – (88.), änderte nichts mehr. „Unsere Personalsituation ist seit Wochen angespannt, daher nehmen wir den Punkt gerne mit“, sagte Müller. Beide Teams bleiben im Tabellenmittelfeld.
SV Karlskron - FC Hitzhofen 0:1 (0:0): Dass die Partie bis zum Ende auf Messers Schneide stand, lag vor allem an den Gästen, die vor dem Tor nicht effektiv waren. „Wir haben die ersten 30 Minuten überlegen gespielt, aber uns bei zwei hundertprozentigen Torchancen nicht belohnt“, haderte FCH-Trainer Michael Olah. Sein Gegenüber, Spielertrainer Christopher Haas, sah eine „ganz schwache“ erste Halbzeit von seiner Mannschaft und betonte: „Wir hatten Glück, dass wir nicht mit mehreren Toren im Rückstand lagen.“ Nach der Pause entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch, in dem der Aufsteiger aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gleich zwei aussichtsreiche Chancen auf die Führung liegen ließ. In der Schlussphase war es dann ein Standard, der die Partie entschied. Ein Freistoß von der rechten Seite landete beim eingewechselten Dominik Filser, der den Ball aus dem Gewühl heraus einschob (83.). Während der FCH mit diesem Sieg Rang drei festigte, verpasste der SV Karlskron den Sprung aus der Abstiegszone. Mit lediglich einem Zähler Rückstand auf das rettende Ufer hat der Aufsteiger aber weiter alle Chancen auf den Klassenerhalt.
SV Denkendorf - SV Kasing 3:2 (3:0): Die abstiegsbedrohten Denkendorfer legten munter los und stellten die zuletzt gut aufgelegten Kasinger immer wieder vor Probleme. Folglich brachte Marius Heß den Aufsteiger in Führung (20.). Der SVD nutzte auch in der Folge immer wieder Kasinger Fehler im Aufbauspiel, schaltete schnell um und spielte dann gute Bälle in die Tiefe. So entstand kurz darauf auch das 2:0, das Heß mit seinem zweiten Treffer erzielte (30.). Der Denkendorfer Angreifer machte mit dem 3:0 in der 45. Minute seinen Hattrick perfekt und sorgte für die Vorentscheidung. „Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen und waren nicht auf der Höhe“, kritisierte SVK-Spielertrainer Fabian Reichenberger. Die Gäste zeigten im zweiten Durchgang aber eine Reaktion und kamen durch den Treffer von Jan Witek zurück in die Partie (77.). Bei einem Kopfball aus rund zwei Metern verpasste es der Aufsteiger auf der Gegenseite, den Deckel endgültig drauf zu machen. Obwohl Kasings Raphael Reichenberger kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte sah, wurde es in den Schlussminuten nochmal hitzig. Denn Kasing kam noch zum 3:2, wobei SVD-Trainer Denis Dinulovic mit einer Entscheidung gegen sein Team zuvor nicht einverstanden war. Der Schiedsrichter sprach den Kasingern einen Freistoß zu, weil SVD-Torwart Lukas Schießl zuvor den Ball zu lange in der Hand gehalten hatte. Den Standard verwandelte Fabian Wölkhammer (90.+3), was aber nichts mehr am Heimerfolg änderte. „Das war ein ganz wichtiger Sieg, gerade mit Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz“, sagte Dinulovic.

psc