Kreisklasse 1 Donau/Isar
Torfestival mit 53 Tore in sieben Partien – GW Ingolstadt fällt beim 2:15 auseinander – Etting siegt 7:5

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 13:48 Uhr

Erst Torschütze, dann Rotsünder: Torjäger Tunahan Aydin (rechts) traf für den TSV Ingolstadt-Nord gegen den TSV Lenting (links Metehan Kuscuoglu) zum 3:0 – und flog kurz vor Schluss vom Platz. Foto: Enzmann

Selten ist ein Spieltag in der Kreisklasse 1 so torreich gewesen wie der 17. am vergangenen Sonntag. In sieben Spielen fielen 53 Tore, wobei vor allem das 15:2 des SV Stammham beim FC Grün-Weiß Ingolstadt und das 7:5 des TSV Etting gegen den MTV Ingolstadt herausstachen.

FC Arnsberg - SV Buxheim 2:5 (1:2): Der FC Arnsberg startete mit einer „verdienten Niederlage“ ins neue Fußballjahr, wie Abteilungsleiter Sebastian Ettle beschrieb: „Buxheim war von Anfang an viel bissiger und wollte den Sieg mehr. Wir waren nicht präsent.“ Folgerichtig gingen die Gäste im ersten Durchgang durch einen Doppelpack von Florian Reißner mit 2:0 in Führung. Buxheims Nummer neun traf erstmals in der neunten Minute, ehe er in der 24. Minute nachlegte. In der 29. Minute setzte sich dann Arnsbergs Stefan Biber gegen drei Spieler durch und erzielte mit einem abgefälschten Schuss den 1:2-Anschlusstreffer. Im zweiten Durchgang stellte der SVB durch Michael Brems den alten Abstand wieder her (59.) und Reißner sorgte mit seinem dritten Treffer (zum 4:1) für die Vorentscheidung (64.). Auf das 2:4 von Biber (80.) antwortete Jordan Frey nur eine Minute später mit dem Tor zum 2:5-Endstand, nachdem FCA-Akteur Oliver Bauer zuvor noch einen Strafstoß vergeben hatte.

TSV Altmannstein - TSV Großmehring 3:5 (1:2): Auch in Altmannstein musste Abteilungsleiter Christoph Maier den Gästen zu einem „insgesamt verdienten Sieg“ gratulieren. „Wir haben es ihnen viel zu leicht gemacht, weil sie immer wieder nach unseren individuellen Fehlern zu Toren gekommen sind“, beschrieb Maier. Dabei kam der TSV Altmannstein gut ins Spiel und egalisierte nach dem 0:1-Rückstand durch Großmehrings Dominic Schüren (16.) bereits in der 26. Minute durch Daniel Weber. Die Gäste gingen aber noch vor dem Seitenwechsel durch Leon Hirschinger erneut in Führung (34.) und bauten diese in der 49. Minute durch Andreas Hammer auf 3:1 aus. „Dabei gab es bis zur Halbzeit Chancen auf beiden Seiten“, erinnerte sich Maier. Nach dem zweiten Treffer von Daniel Weber zum 2:3 (51.) war in der 65. Minute auch Großmehrings Torjäger Sebastian Eisenberger zur Stelle – 2:4. Die endgültige Entscheidung besorgte Andreas Welitschko mit dem 5:2 für die Gastmannschaft (79.). Tobias Webers Tor zum 3:5 fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht (88.).

SV Eitensheim - FC Gelbelsee 3:0 (2:0): Der SVE fuhr einen verdienten und ungefährdeten 3:0-Heimsieg ein. „Wir sind gleich mit dem ersten Angriff in Führung gegangen“, freute sich Heimtrainer Tobias Bauer. Tobias Springer erzielte das 1:0 für Eitensheim in der ersten Minute. Nach einem Konter über Springer legte der 18-jährige Ali Ata in der 15. Minute nach und stellte auf 2:0. „Gelbelsee hat es nur mit langen Bällen probiert und wurde erst im zweiten Durchgang gefährlich“, erklärte Bauer. Nach dem Wiederanpfiff konnte sich Eitensheim aber auf Schlussmann Christoph Hirsch verlassen, der mit zwei starken Paraden den Anschluss des FCG verhinderte. Die Entscheidung in der 74. Minute leitete dann wieder Springer ein. Er überspielte zunächst einen Verteidiger der Gäste und ging dann nach einem Foul von Gelbelsee-Keeper Markus Muskat im Strafraum zu Boden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Alexander Thomas zum 3:0-Endstand (74.). „Danach kam von Gelbelsee nichts mehr und wir konnten einen gelungenen Auftakt feiern“, lobte Bauer.
MTV Ingolstadt - TSV Etting 5:7 (2:4): Beim ersten Torfestival des Auftaktspieltages zeigte sich MTV-Trainer Harun Hüdaverdi trotz des skurrilen Endergebnisses nicht gänzlich unzufrieden. „Ich glaube, spielerisch waren wir besser als Etting. Aber wir haben heute viel zu viele Fehler gemacht und zu oft in der Abwehr geschlafen.“ Diese Schläfrigkeit machte sich der TSV in der Anfangsphase gleich dreimal zunutze und traf durch Alexander Thielmann (2., 11.) und Johannes Brosig (17.). Noch innerhalb der ersten halben Stunde verkürzte Ibrahim Güngör auf 2:3 (21., 29), ehe Elias Geiger die Führung wieder ausbaute (43.). „Beim Stand vom 2:4 hätten wir eigentlich einen Elfmeter bekommen müssen. Vielleicht wäre dann noch etwas gegangen“, haderte Hüdaverdi. Stattdessen trafen die Ettinger durch Daniel Krämer zum 5:2 (60.). In der Folge wechselten sich die Teams mit dem Toreschießen ab. Drazen Lovric zum 3:5 (62.), Thielmann zum 3:6 (72.) und Erick Pereira mit dem 4:6 (75.) sorgten für eine zweistellige Torausbeute. Felix Festner für Etting (82.) und MTV-Akteur Andrii Sapunov (86.) besiegelten den 5:7-Endstand.
FC GW Ingolstadt - SV Stammham 2:15 (1:4): Nach 26 Minuten hat wohl keiner der 45 Zuschauer damit gerechnet, dass insgesamt 17 Tore fallen würden. Schließlich stand es zu diesem Zeitpunkt nach der Stammhamer Führung durch Tobias Niefnecker (4.) und dem Ausgleich von Inan Düzgün (9.) nur 1:1. Stammhams Trainer Daniel Polster sprach von einer ausgeglichenen Partie: „Grün-Weiß war gut im Spiel und hat sich immer wieder hinter unsere Abwehrreihe kombiniert.“ Mit drei Gegentoren vor der Halbzeit nahm dann aber das Unheil der Grün-Weißen seinen Lauf. Erst trafen Niefnecker (27.), Michael Kraft (28.) und Tim Schneider (42.), dann musste Galipcan Öz mit Rot vom Feld (44.). „Nach dem Platzverweis hat jeder von uns nachgelassen. Weil wir eine schlechte Vorbereitung hatten und konditionell nicht auf der Höhe sind, kam am Ende so ein Ergebnis heraus“, erklärte Ingolstadts Abteilungsleiter Muhammed Demir. Es folgte eine zweite Halbzeit, in der der SVS beinahe im Minutentakt traf. Polster erinnerte sich: „Nach dem 5:1 waren sie endgültig gebrochen. Dann haben sie nicht mehr verteidigt, nur noch Tricks versucht und teilweise sind fünf ihrer Spieler nach einem Ballverlust einfach vorne stehengeblieben.“ Drei Treffer von Daniel Binder (48., 62., 84.), weitere Tore von Tim Schneider (53., 54.), Jonas Korn (56., 71.), Michael Kraft (76., 80., 87.) und ein Treffer von Alexander Zimmer (88.) führten zum Rekordsieg des SVS den lediglich ein von Inan Düzgün (82.) verwandelter Elfmeter etwas schmälerte. „So ein Spiel habe ich im Herrenbereich noch nie erlebt“, fasste Binder abschließend zusammen.
TSV Pförring - TSV Kösching 0:1 (0:0): Der TSV Pförring erlebte am Sonntag, „wie bitter der Fußball manchmal sein kann“, beschrieb Abteilungsleiter Markus Guttenberger. „In einem Spiel mit wenigen echten Chancen hatte der Spitzenreiter am Ende das Glück auf seiner Seite.“ Die beiden Turn- und Sportvereine lieferten sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Pförringer nach einem Angriff über die rechte Seite in der ersten Halbzeit die größte Chance hatten. Der anschließende Abschluss ging jedoch über das Köschinger Gehäuse. „Wir haben auch ihre Standardsituationen gut verteidigt“, lobte Guttenberger. „Zumindest bis zur Nachspielzeit.“ In der kam der Tabellenführer aus Kösching nämlich überraschend zu einer Ecke, wie Guttenberger erklärte: „Beide Teams hatten sich schon auf einen Abstoß für uns eingestellt, aber der Schiedsrichter meinte, eine Berührung gehört zu haben. So kam Kösching zum Eckball.“ Diesen nutzten die Gäste dann in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Gerard Gläser zum spielentscheidenden 1:0. „Deshalb ist diese Niederlage heute auch besonders bitter. Aber so ist es eben manchmal“, resümierte Guttenberger.
TSV Ingolstadt-Nord - TSV Lenting 3:2 (3:0): Gegen Lenting hätte der favorisierte TSV Nord beinahe noch eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben. „Warum wir uns so verhalten haben, ist mir ein Rätsel“, erklärte der Sportliche Leiter der Nordler, Andreas Steinberger. Vor allem in der Anfangsphase hatten die Gäste alles unter Kontrolle und gingen in der zehnten Minute nach feinem Kombinationsspiel durch Constantin Moisa mit 1:0 in Führung. Nur eine Minute später legte Semih Soysal mit seinem zweiten Tor im zweiten Spiel für die Nordler nach (11.) und in der 23. Minute besorgte Tunahan Aydin mit dem 3:0 die vermeintliche Vorentscheidung. „Ich dachte schon, dass das Spiel gelaufen ist. Dann haben wir aber aufgehört, uns im Spiel ohne Ball zu bewegen.“ Prompt kamen die Lentinger nochmal ran. Erst verkürzte Ferhat Cetin mit einem Freistoß aus dem Halbfeld auf 1:3 (54.), dann schob Arianit Racaj nach einem Zuspiel von Albijan Musliu aus drei Metern zum 2:3 ein (81.). Beinahe wären die Gäste noch zum Ausgleich gekommen. Ein Freistoß von Spielertrainer Metehan Kuscuoglu aus 26 Metern rauschte aber knapp am Pfosten vorbei (86.). Grund zum Unmut gab es für Steinberger in der Nachspielzeit dennoch. Stürmer und TSV-Toptorjäger Aydin kassierte nach einem Revanchefoul Rot (90.+2). „Damit hat er uns vor dem Topspiel gegen Kösching in der kommenden Woche einen Bärendienst erwiesen.“

DK