Regionalliga Bayern
„Erinnert mich an unser erstes Jahr“

Für Eichstätts Co-Trainer Florian Grau kommt es zum Wiedersehen mit seinem Ex-Klub SpVgg Ansbach

25.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:26 Uhr

Längst vergangene Zeiten im Trikot der SpVgg Ansbach, an die sich Eichstätts Co-Trainer Florian Grau (am Ball, hier 2007/2008 gegen den TSV Großbardorf) gerne zurückerinnert. An diesem Freitag gastiert der Aufsteiger nun im Liqui-Moly-Stadion. Foto: imago/Horling

Eichstätt – Florian Grau (35) schnürte von 2005 bis 2009 im Herrenbereich seine Fußballschuhe für die SpVgg Ansbach. An diesem Freitag (18 Uhr) gastieren die Bezirkshauptstädter im Liqui-Moly-Stadion. Wir haben uns vor dem Duell des 9. Spieltages der Regionalliga Bayern mit dem Eichstätter Co-Trainer über seinen ehemaligen Verein unterhalten.

Herr Grau, welche Erinnerungen verbinden Sie noch mit Ihrer Zeit in Ansbach?
Florian Grau: Ich habe dort coole Erfolge gefeiert und eine super Entwicklung genommen – nachdem ich von meinem Club-Gastspiel zunächst in die A-Jugend gekommen war. Dort habe ich mit einigen Freunden zusammengespielt, die ich vom Windsbacher Gymnasium kannte. Mit 20 Toren in 14 Spielen empfahl ich mich für die Herren und bin bereits im zweiten Jahr hochgezogen worden.

Die SpVgg war gerade aus der seinerzeit viertklassigen Bayernliga abgestiegen...
Grau: ...und ich hatte das Glück, aufgrund von verletzungs- und urlaubsbedingten Abwesenheiten in die Mannschaft zu rücken. Im ersten Spiel bei der SpVgg Weiden glückten mir gleich zwei Tore. Im Endeffekt habe ich nichts Besonders gemacht: ich hatte einfach nur den richtigen Riecher. In der darauffolgenden Saison gelang uns dann – dank einer hervorragenden Kameradschaft, vergleichbar mit der in Eichstätt – sogar die Rückkehr in die Bayernliga. Ich bin dankbar, bei einigen der Ansbacher Legenden in der Lehre gewesen zu sein.

Mit wem halten Sie noch Kontakt?
Grau: Von den früheren Teamkollegen ist nach knapp 15 Jahren keiner mehr dort. Ich telefoniere aber ab und zu mit dem langjährigen Spielleiter Harald Rieger. Außerdem haben wir mit Eichstätt ja auch schon ein paar Vorbereitungsspiele gegen Ansbach bestritten und da freue ich mich immer auf einen kleinen Plausch mit ihm.

Höhepunkt in Ansbach war der Einzug in den DFB-Pokal.
Grau: Genau. Den hatten wir im Mai 2008 perfekt gemacht, als wir im Halbfinale die SpVgg Landshut mit 7:5 nach Elfmeterschießen besiegten. Wir und der Drittligist SpVgg Unterhaching, gegen den wir das Finale dann mit 5:6 im Elfmeterschießen verloren haben, hatten das Ticket gelöst. In der ersten Runde waren wir dann aber beim 0:5 gegen den Karlsruher SC chancenlos.

Nach fünf Jahren in der Bayernliga Nord gelang der SpVgg in diesem Sommer über die Relegation der Aufstieg in die Regionalliga Bayern.
Grau: Der Verein profitiert sehr stark von seiner hervorragenden Jugendarbeit. Die Mannschaft ist über die Jahre immer wieder aufs Neue zusammengeblieben, um etwas Nachhaltiges zu erschaffen. Für mich war der Aufstieg deshalb folgerichtig. Auch jetzt vertrauen die Verantwortlichen überwiegend den Leuten aus dem eigenen Stall.

Vor 3700 Zuschauern bezwangen die Ansbacher am 2. Spieltag den FC Bayern München II mit 2:0. Vergangenen Dienstag gab es mit dem 1:0 beim FC Pipinsried dann aber erst den zweiten Saisonsieg.
Grau: Das erinnert mich irgendwie an unser erstes Regionalliga-Jahr. Einerseits ist das die Aufstiegseuphorie mit den vielen frenetischen Zuschauern, andererseits landet man auch sehr schnell auf dem Boden der Tatsachen und gewinnt ein paar Spiele in Folge nicht mehr. Dennoch: Ansbach ist eine gut ausgebildete und körperlich robuste Mannschaft.

Was muss im Vergleich zum 1:1 gegen den TSV Rain am Lech besser werden?
Grau: Zuletzt mussten wir immer Rückständen hinterherlaufen. Das hat viele Körner gekostet und kommt uns in der momentanen Phase mit der hohen Belastung überhaupt nicht entgegen, da unser Spiel sehr körperlich geprägt und auf viel Power ausgelegt ist. Daher sollte erstmal wieder die Null stehen – für Tore sind wir immer gut.

Das Gespräch führte Norbert Dengler.