Motorsport
Wetterkapriolen in Spielberg

Marius Zug hat bei vorletztem DTM-Rennen mit extremen Bedingungen zu kämpfen – Punkteränge verpasst

28.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:11 Uhr
Erhard Wallenäffer

Zuerst heftiger Regen und später kommt dann die Sonne raus: Nicht nur Marius Zug und seinem R8 machen die chaotischen Wetterbedingungen beim DTM-Rennen in Spielberg zu schaffen. Die Konkurrenz haut es sogar reihenweise aus der Bahn. Fotos: DTM

Pfaffenhofen – „Der hoch gelegene Speed-Kurs in Spielberg könnte den Audis Schwierigkeiten bereiten. Davon will sich Marius Zug (Foto) aber nicht aufhalten lassen, denn er hat sich ein hohes Ziel für seine erste DTM-Saison gesetzt. Der Pfaffenhofener Rennfahrer will in den verbleibenden vier Rennen mindestens einmal in die Punkteränge fahren.“

Diese Meldung flimmerte über die Bildschirme, wenn man in der vergangenen Woche die Webseite des Attempto-Rennstalls öffnete. Aber auf dem Formel-1-Kurs in der Steiermark wurde es noch nichts mit Meisterschaftspunkten – für Zug bleibt die Hoffnung auf das letzte DTM-Wochenende in Hockenheim.

So schwierig wie befürchtet wurde es aber gar nicht für die Renner mit den vier Ringen, immerhin konnte der Audi-Topfahrer René Rast die schnellste Runde im Samstags-Qualifying fahren. Kaum 1,3 Sekunden mehr als der Werksfahrer brauchte Zug um den Audi R8 um die 4,3 Kilometer zu peitschen und damit steht man beim Start einer DTM-Wettfahrt bereits weit hinten. Auf Standplatz 26 nämlich – jedoch, wie bisher immer in seiner Debüt-Saison, konnte sich der 19-Jährige noch nach vorne kämpfen. Denn letztlich wurde der Pfaffenhofener nach 55 Rennminuten als 19. abgewunken. Einen prominenten Besuch gab es zudem in der Attempto-Garage: Die Formel-1-Moderatorin Tanja Bauer hielt sich kurz auf.

Jedoch halfen ihre gut gemeinten Wünsche nicht so recht, denn voll zufrieden war der Attempto-Pilot mit seinem Ergebnis nicht, wie er verriet: „Mit meinem zweiten Satz Reifen bekam ich es beim Qualifying mit heftigem Untersteuern zu tun, so hatte ich keine Chance mehr auf eine gute Zeit. Beim Rennen haben wir dann viel probiert und sind in Richtung Extrem-Set-up gegangen. Aber das hat nur teilweise so funktioniert, wie wir es uns erhofft hatten.“

Heftige Regenfälle waren es dann, welche beim Zeittraining am Sonntag das ultimative Chaos auslösten. Dreimal gab es eine rote Flagge, einen bösen Crash und dazu Startplatz 24 für Zug. „Die Titelkandidaten saufen ab“, meldete etwa ein Online-Portal – auch manche Favoriten schlitterten in Richtung Leitplanken und schröpften die Reparatur-Budgets ihrer Teams. Zug brachte seinen Audi zwar heil in die Garage, kam aber ebenfalls aus der Idealspur, so erklärte er: „Meine beste Runde habe ich leider verhauen, weil ich in den Kies gerutscht bin. Solche Fehler passieren halt bei Regen, überhaupt war es mutig, das Qualifying zu starten.“

Erst beim Rennen nach Mittag wurde die Strecke trockener, allerdings erfolgte der Start wegen der Nässe in einer Reihe und nicht im Indianapolis-Stil. Deswegen gab es zunächst kaum Positionswechsel – auch keine Chance für Zug, die erhoffte Jagd nach Meisterschaftspunkten zu starten. Die Top-Piloten schoben ihren Pflicht-Boxenstopp, so weit es ging, in Richtung Rennende. Es wurde gepokert und auf Slicks gesetzt. Andere Teams montierten wieder Regenreifen und die Ideallösung gab es nicht, vermutete Zug: „Auch wir haben lange gewartet und dann Slicks draufgeschraubt, aber es wäre wohl besser gewesen früh die Profilräder zu tauschen.“ Erneut als 19. wurde er gewertet und letztlich hätte er viel gelernt, fügte der Pfaffenhofener hinzu: „Es war ein schwieriges Wochenende, ich konnte aber die krassen Bedingungen einigermaßen meistern und bin um eine Erfahrung reicher.“

wff