Eishockey-Bayernliga
Rückfall in alte Muster: EC Pfaffenhofen unterliegt Königsbrunn nach desolatem Mitteldrittel mit 1:13 – 2:5 am Sonntag in Landsberg

28.01.2024 | Stand 28.01.2024, 20:50 Uhr

Der Schein trügt: In dieser Szene ist Jan Tlacil, Schütze des einzigen ECP-Tores, zwar einen Tick eher am Puck als sein Königsbrunner Gegenspieler, die meiste Zeit des Spiels liefen allerdings die Pfaffenhofener ihren Gegnern hinterher. Foto: Cesarec

Der EC Pfaffenhofen ist gegen den EHC Königsbrunn gewaltig unter die Räder gekommen. Gegen den amtierenden Bayernliga-Meister setzte es am Freitagabend eine ganz bittere 1:13 (0:1; 1:9; 0:3)-Klatsche, wobei die Gastgeber vor allem im zweiten Drittel völlig von der Rolle waren und von den läuferisch und spielerisch enorm starken Gästen regelrecht an die Wand gespielt wurden. Am Sonntag folgte im letzten Auswärtsspiel der Vorrunde eine 2:5-(1:2, 0:2, 1:1)-Pleite beim HC Landsberg.

„Das war heute sicherlich eines unserer besten Spiele in letzter Zeit“, zeigte sich Königsbrunns Trainer Robert Linke am Freitag hoch zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die vor allem im zweiten Spielabschnitt eine gnadenlose Effizienz an den Tag legte. Ganz anders dagegen die Stimmungslage bei den Hausherren, für die diese herbe Abfuhr einen empfindlichen Rückschlag bedeutete, nachdem zuletzt doch ein Aufwärtstrend erkennbar gewesen war. „So etwas wie im zweiten Drittel darf einfach nicht passieren. Da haben wir so ziemlich alles falsch gemacht“, stellte ein sichtlich enttäuschter Stefan Teufel fest. Der ECP-Coach hatte noch versucht, nach dem 0:4 seine Spieler mit einer Auszeit aufzurütteln, allerdings ohne Erfolg. So brach eine wahre Torflut über seine Mannschaft herein, ähnlich wie sie es diese Saison schon einmal gegen Tabellenführer Erding erleben musste.

Die Karten waren schon vor Beginn klar verteilt. Königsbrunn reiste mit dem Rückenwind des Erfolges eben gegen jenes Erding vom letzten Sonntag an die Ilm und dem Bewusstsein, sich gegen das Kellerkind keinen Ausrutscher im Kampf um eine gute Ausgangsposition für die Play-offs leisten zu können. Und so trat der amtierende Meister auch von Beginn an auf. Die Gäste dominierten die Partie, ließen auch immer wieder ihre individuelle Klasse aufblitzen, hatten es aber zunächst mit einem Gegner zu tun, der sich erfolgreich dagegenstemmte. Zwar gingen die Königsbrunner in der 5. Minute durch Peter Brückner in Führung, doch sollte dies der einzige Treffer bis zur Pause bleiben, auch weil ansonsten spätestens bei Patrick Weiner im ECP-Kasten Endstation war. Und mit etwas Glück wäre auch ein eigener Torerfolg durchaus möglich gewesen, doch scheiterte Jan Tlacil bei Kontern zweimal am Pfosten. Dennoch war der Spielstand zur Pause aus Pfaffenhofener Sicht eher schmeichelhaft.

Im zweiten Drittel zeigten sich die Gäste im Torabschluss dann wesentlich effektiver, wobei ihnen beim 0:2 erstmal das Glück zur Seite stand. Nachdem die Felsöci-Brüder die erste sehr gute Möglichkeit des zweiten Durchgangs verpasst hatten, traf im Gegenzug Hayden Trupp fast von der Torauslinie, indem er Torhüter Weiner anschoss, von dem der Puck ins Tor tropfte. Und als kurz darauf der Lette Tom Prokopovics das 0:3 nachgelegt hatte, brachen bei den Hausherren alle Dämme und eine wahre Torflut ergoss sich über sie. So stand zur zweiten Pause ein aus ECP-Sicht deprimierendes 1:10 auf der Anzeigetafel. Einziger Lichtblick dieses total verkorksten Drittels war der Ehrentreffer von Tlacil, erzielt bei eigener Unterzahl und schön vorbereitet von Jakub Vrana.

Im Schlussabschnitt fingen sich die Hausherren wieder etwas, mussten aber noch drei weitere Gegentreffer hinnehmen. Kurz vor Schluss fing sich Hannes Leonhardt nach einem Check gegen Florian Döring, der sich dabei verletzte, noch eine Spieldauerstrafe ein. Auf die Genesungswünsche für den Verletzten antwortete Königsbrunns Coach Linke nach dem Spiel: „Das war eine unglückliche Situation und sicher keine Absicht. Das ist Eishockey, da kann sowas schon mal passieren.“ Der Gästetrainer hatte zugleich noch aufmunternde Worte für die Gastgeber parat: „Wir sind derzeit, anders als der ECP, in der glücklichen Lage, uns eine Mannschaft mit dieser Qualität leisten zu können. Deshalb finde ich es sehr gut, was Pfaffenhofen macht. Stefan hat hier viele junge Spieler und setzt die auch ein, indem er immer mit vier Blöcken spielt. Denn nur so können sie lernen, auch wenn es immer wieder mal solche Rückschläge wie heute gibt.“

ECP: Weiner, Kornreder, Oexler, Hätinen L., Eckl A.. Eisenhofer, Eckl C., Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Vrana, Pfab M., Hätinen K.,Tlacil, Felsöci D., Weber, Pfab L.. – Tore: 0:1 (5.) Brückner; 0:2 (21.) Trupp; 0:3 (22.) Prokopovics; 0:4 (25.) Sternheimer; 0:5 (26.) Farny; 0:6 (29.) Brückner; 0:7 (31.) Brückner; 0:8 (31.) Sternheimer; 0:9 (33.) Prokopovics; 1:9 (39.) Tlacil (Vrana 4:5); 1:10 (40.) Bullnheimer ; 1:11 (48.) Reuter; 1:12 (53.) Hartl; 1:13 (55.) Sternheimer.

oex