Der FC Tegernbach hat in der Kreisklasse 2 Donau/Isar in der bisherigen Saison in 15 Spielen 34 Treffer erzielt. Über die Hälfte, genauer gesagt 18 davon, gehen auf das Konto von Christoph Ratberger. Damit führt der 25-Jährige zur Winterpause die Torjägerliste der Liga an.
Schon in den Vorjahren war Ratberger mit 19 und 18 Toren die „Lebensversicherung“ seiner Mannschaft, wie ihn sein Trainer Oguzhan Halici bezeichnet. „Seit ich zurück in Tegernbach bin, werde ich eben wieder als Mittelstürmer eingesetzt. Bei Baar-Ebenhausen und auch davor hat mich der Trainer eher auf dem Flügel gesehen“, erklärt der Torjäger.
In der Doppelsaison 2019/2021 war er zum TSV Baar-Ebenhausen in die Kreisliga gewechselt. Nach zwei Jahren zog es ihn aber wieder zurück zu seinem Heimatverein, für den er seit der frühesten Jugend spielt und dabei stets viele Tore erzielte. „Ich identifiziere mich mit dem FC Tegernbach, spiele mit Freunden zusammen und fühle mich hier einfach pudelwohl“, erklärt Ratberger, warum er trotz des einen oder anderen Angebots nicht mehr an einen Wechsel denkt. Schließlich sei es das wichtigste, dass das Fußballspielen Spaß mache und das sei hier der Fall.
Es schreckt ihn auch nicht, dass sein Verein aktuell auf dem Relegationsrang elf steht und um den Klassenerhalt bangen muss. „Wir waren immer schon eine Rückrunden-Mannschaft und werden den Kopf noch aus der Schlinge ziehen“, gibt er sich optimistisch. Dieses Geschenk wollen die Tegernbacher auch ihrem Trainer Halici machen, der den Verein nach der Saison verlässt und zum FC Gerolsbach (Kreisliga Augsburg Ost) wechselt. Vom Potenzial her traut Ratberger der Mannschaft einen Platz im oberen Mittelfeld zu, „wir sind aber ein wenig Opfer der eigenen Schludrigkeit“, sagt er und schmunzelt.
Nach seinem Schützling gefragt, kommt Tegernsbachs Trainer Halici geradezu ins Schwärmen: „Chris ist einfach ein überragender Typ, ich erlebe ihn als sehr offen und ehrlich.“ Der schnelle und wendige Spieler suche immer den direkten Weg zum Tor und sei sehr flexibel in der Art und Weise, wie er Fußball spielt. Der so gepriesene legt an dieser Stelle leisen Widerspruch ein. „So schnell bin ich glaube ich gar nicht, es gibt schon Spieler mit mehr Tempo“, meint er, charakterisiert sich selbst aber gleichzeitig auch als bescheidenen Menschen.
Hat der Torjäger vom Dienst denn auch Schwächen? „Naja, er ist halt nicht der größte auf dem Platz, deswegen würde ich sagen, sein Kopfballspiel ist eine Schwäche“, sagt Halici und grinst. Außerdem habe Ratberger zwar einen gesunden Ehrgeiz, manchmal wolle er aber zu viel und fordere dann ständig den Ball, auch wenn er ungünstig positioniert sei. „Damit nimmt er sich selber aus dem Spiel, weil er den Faden verliert“, ergänzt der Trainer.
Sein Team will auf jeden Fall alles tun, um neben dem Hauptziel Klassenerhalt ihrem Stürmer trotz starker Konkurrenz die Torjägerkanone zu sichern. „Wir wissen, was wir an ihm haben und er weiß, was er an der Mannschaft und dem Verein hat“, fasst Halici zusammen, um dann noch zum Abschluss ein großes Kompliment hinterher zu schicken. „Jeder Verein in unserer Liga, aber auch in der Kreis- und Bezirksliga wäre froh, einen Ratberger im Team zu haben.“
gam
