Manching – Der TSV Rohrbach hat die Saison 2021/22 in der Bezirksliga Nord mit einem Sieg beendet. Das Team von Trainer Stefan Klos gewann das Derby beim SV Manching mit 4:2 und schloss die Spielzeit auf Rang sieben ab. Der SVM muss sich im Endklassement mit Platz neun zufrieden geben.
Florian Stegmeier verstand nach der elften Saisonpleite die Fußballwelt nicht mehr: „Wer das Spiel nicht gesehen hat, der glaubt es nicht. Wir hätten zur Pause schon mindestens mit vier Toren Unterschied führen müssen – und dann wäre das Ding durch gewesen. Es klingt zwar doof: Aber Rohrbach hat aus einer Chance vier Tore gemacht. Das war irre“, wunderte sich der Manchinger Trainer.
Rohrbachs Co-Trainer Michael Humbach sprach von einem „leicht glücklichen Sieg“ des TSV. „Manching hatte mehr Torchancen und auch mehr Ballbesitz. Torwart Patrick Diller hat uns mit mehreren starken Paraden gerettet. Wir hatten nur wenige Chancen, haben aber aus allen unseren Offensivaktionen die Tore geschossen und das zum richtigen Zeitpunkt“, freute sich Humbach. „Zu Beginn der Partie haben wir nur schwer reingefunden und hätten uns über einen höheren Rückstand nicht beschweren dürfen“, resümierte Humbach.
Vor 150 Zuschauern glückte dem SVM ein Start nach Maß, bereits in der vierten Minute stieg Simon Berger nach einer Flanke von Thomas Schreiner am höchsten und köpfte zum 1:0 ein. Nur vier Minuten später vergaben die Hausherren die erste von einigen guten Torchancen: Benedikt Vollnhals hatte TSV-Keeper Diller bereits ausgespielt, setzte die Kugel dann aber an den Pfosten. Wie aus dem Nichts gelang den Gästen das 1:1, als eine Flanke von Leon Hagen (16.) an Ersatzkeeper Christian Kirzinger vorbeikullerte, nachdem dieser von Michael Humbach irritiert worden war. „Dafür muss ich der Mannschaft aber Respekt zollen: Dass sie in einem Spiel, in dem es um nichts mehr geht dann so zurückkommt“, sagte Humbach. Was folgte, war Manchinger Chancenwucher: Vollnhals (18.), Martin Froncek (35.) Johannes Dexl (42.) und erneut Vollnhals (44.) scheiterten entweder am eigenen Unvermögen, am glänzend aufgelegten Diller oder am Aluminium. Bei der letzten Situation prallten Diller und Vollnhals zusammen. Während der Rohrbacher Keeper mit Turban weitermachen konnte, musste der Manchinger Angreifer mit einer stark blutenden Platzwunde in der Kabine bleiben. Der zweite Durchgang begann mit einer kalten Dusche für den SVM. „Wir hatten in der Halbzeit einige Sachen angesprochen, um noch mehr Druck zu erzeugen. Und dann kassieren wir mit der ersten Aktion das 1:2, weil der Torschütze völlig freisteht“, ärgerte sich Stegmeier. Tobias Thoma (52.) hatte die Kugel aus zwölf Metern volley ins Tor geschossen. Nun waren die Gastgeber verunsichert und hatten Glück, dass ein Schuss aus der zweiten Reihe von Timo Werner (61.) nur an den Querbalken ging. In der 67. Minute tanzte Baha Asici drei Rohrbacher aus und schob überlegt zum 2:2 ein. Doch das Spielglück stand an diesem Tag eindeutig auf Seiten der Rohrbacher: In der 77. Minute überwand Tobias Schwarzmeier SVM-Schlussmann Kirzinger mit einem abgefälschten 22-Meter-Schuss und in der 80. Minute nutzte Marius Fiederer einen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zum 2:4-Endstand. „Der letzte Treffer war die einzige herausgespielte Torchance“, schimpfte Stegmeier – und musste mit ansehen, wie Niklas Schabenberger und Thomas Schreiner in der Schlussphase weitere gute Möglichkeiten vergaben.
„Letztlich ist es cool, die Saison vor Manching und Pfaffenhofen zu beenden, da haben sich die Jungs schon gefreut“, resümierte Humbach. Viel Aussagekraft hat der siebte Platz laut Trainer Klos aber nicht. „Die Situation im Tabellenmittelfeld war so eng, dass es im Endeffekt keine große Rolle spielt, auf welchem Platz man landet.“ Klos fand die Saison des TSV „grundsätzlich in Ordnung.“ Den Saisonstart habe sein Team aus verschiedenen Gründen verpennt. „Wir mussten daher bereits nach fünf Spieltagen versuchen, das Feld von hinten aufzurollen. Wir wussten aber, dass wir nichts mit dem Abstieg zutun haben, wenn wir in normaler Stärke antreten“, sagte Klos. Ein Lob hatte Klos noch für den Lokalrivalen und Bezirksligameister Jetzendorf übrig, der sich den Aufstieg seiner Ansicht nach verdient hat.
dno/wde
SV Manching: Kirzinger, Dexl, Rencber (62. Handl), Berger, Vollnhals (46. Schabenberger), Tamba (62. Asici), Schreiner, Hoti, Seferovic, Froncek (76. Magomedov), Spies.
TSV Rohrbach: Diller, Hagen, Thoma, Maier, Tobias Schwarzmeier, Humbach, Kaindl, Thomas Schwarzmeier, Werner, Fiederer, Federl (Sperrer, Lohninger).
Tore: 1:0 Berger (4.), 1:1 Hagen (16.), 1:2 Thomas (52.), 2:2 Asici (67.), 2:3 Schwarzmeier (77.), 2:4 Fiederer (80.). – Schiedsrichter: Hohberger (Kranzberg). – Zuschauer: 150.
