Auf der langen Schlussgeraden des Ismaninger Sportparks war ihm der doppelte Stockerlplatz endgültig sicher: Raphael Rakut flog mit einem entspannten Lächeln über die letzten Meter, bevor er auf die 400-Meter-Bahn einbog. Nach 1:15:12 Stunden querte er schließlich als Tages-Dritter die Ziellinie des Winterserien-Abschlusslaufs.
Offiziell misst der Kurs durch die Isarauen 21,4 Kilometer, einige Laufuhren zeigten sogar 21,6 Kilometer an. Mit dem Bronzerang sicherte sich der Pfaffenhofener auch Platz drei in der Serienwertung. Mit diesem Ziel war Rakut auch an den Start gegangen. Keine einfache Aufgabe. Denn der spätere Gesamtsieger David Brecht (LG Braunschweig) hatte sich nach 400 Metern vom 700-köpfigen Feld abgesetzt und baute seinen Vorsprung beständig aus. Matthias Ewender (LG Region Landshut) versuchte, ihm zu folgen. Hinter den beiden bildete sich eine fünf Mann starke Verfolgergruppe heraus. Mit dabei: Rakut. „Ich bin am Anfang nur mitgeschwommen“, erzählte der 26-Jährige später. Bei Kilometer zwölf machte er einen Ausreißversuch, vergeblich. „Die anderen zogen einfach mit.“ Vor vier Wochen hatte sich Rakut den dritten Platz mit einem Zwischenspurt bei Kilometer 16 gesichert. Diesmal wartete er bis Kilometer 19. Dann schüttelte er den Münchner Michel Rossi und den Australier David Meade ab. Brecht und Ewender hatte Rakut klugerweise ziehen lassen. „Wenn ich mit denen mithalten wollte, hätte ich mich verbrannt.“
Tatsächlich setzte sich Brecht mit beeindruckenden 1:10:26 Stunden durch, Ewender folgte in 1:14:04.
Bernhard Kohlhuber (SV Geroldshausen, kl. Foto unten) lief diesmal als sehr guter 16. in 1:24:24 ein, im Gesamtklassement verbesserte er sich auf Rang elf – zu den Top-Ten fehlten dem 31-Jährigen nur magere sieben Sekunden. Im Gegensatz zu Rakut war Kohlhuber jedoch die meiste Zeit solo unterwegs, kräftesparendes „mitschwimmen“ war nicht möglich. Der Wind war zwar nicht stark, aber tückisch: Direkt an der Isar blies er den Teilnehmenden von Nordwest entgegen. Auf der ewig langen Waldschneise kam er überraschenderweise aus einer südlichen Richtung.
Dritter der Landkreis-Tageswertung war diesmal Mathias Dera (MTV Pfaffenhofen) als 50. (M40-Elfter) in guten 1:31:03. Im Gesamtklassement belegte Dera Rang 69, einen Platz und 35 Sekunden hinter Frank Feistle (Ausdauersportförderverein), der als 100. (M55-Siebter) nach 1:37:23 einlief. Nicht weit dahinter folgten die Scheyrer-Lauftreff-Freunde Maximilian Kaiser als 113. (M35-18.) in 1:39:10 und Kilian Koch als 121. (M35-19.) in 1:39:44. Stefan Kantner (Hipp Runners) gewann zudem Serien-Bronze in der Wertungsklasse M60, nach einem Lauf in 1:47:31 als Tages-M60-Sechster und Gesamt-213. Dietmar Kliebe (MTV Pfaffenhofen) verpasste als M70-Vierter in 1:51:49 knapp eine Altersklassen-Medaille. Weil er das erste Rennen ausgelassen hatte, fehlt Kliebe in der Serien-Abrechnung.
Schnellste Landkreis-Sportlerin war einmal mehr Christiane Tillschneider (MTV, kl. Foto oben), die als Gesamt-26. in 1:47:42 zudem als Serien-20. die W50-Tages- und Serienwertung gewann. Sehr schnell war auch ihre Teamkollegin Susanne Seifert als Tages-38. und W40-Sechste in 1:51:14 unterwegs; im Serienranking nahm sie Platz 29 ein und wurde W40-Vierte. Immer besser in Form kommt zudem Christine Schwalb (TSV Jetzendorf), die als Tages-48. und W50-Vierte nach 1:55:12 eintraf. An der Serie hatte die Jetzendorfer Leichtathletik-Chefin nicht teilgenommen. Im Gegensatz zu ihrer Vereinskameradin Anja Schmidt, die ihrer ständig wachsenden Medaillensammlung zwei weitere hinzufügte: In 1:55:57 holte sie W55-Tagesbronze und W55-Seriensilber.
Den Tages- und Seriensieg sicherte sich Charlotte Veitner (LG Stadtwerke München) vor Nelly Raßmann (TV Planegg-Krailing), beide kamen gemeinsam nach 1:23:10 an. Die nach dem ersten Lauf führende Anja Kobs (Team Scarpia) wurde in 1:24:08 Tages-Vierte und Serien-Dritte.
PK
