Eishockey-Bayernliga
Eishockey-Krimi mit Happy End: ECP kommt mit Schlussspurt zu 4:3 n. V. gegen Dingolfing – 1:4 am Sonntag in Peißenberg

05.11.2023 | Stand 05.11.2023, 19:02 Uhr

Freude über das zwischenzeitliche 2:0: Pfaffenhofens zweifacher Torschütze Jan Tlacil bejubelt mit Teamkollege Vitus Gleixner seinen Treffer gegen Dingolfing. Foto: Stolle

Bis kurz vor dem Ende sah es nach einer erneuten Heimniederlage aus. Mit 2:3 lag der EC Pfaffenhofen zu Beginn der letzten Spielminute gegen den EV Dingolfing in der Eishockey-Bayernliga im Rückstand, glich dann doch noch aus und holte sich schließlich in der Verlängerung den ersten Heimsieg (4:3). Diesen konnte das Team am Sonntag allerdings nicht vergolden: Beim favorisierten TSV Peißenberg setzte es eine 1:4-Pleite.

„Das war eine gute Antwort vom Team“, zeigte sich Stefan Teufel nach dem Dingolfing-Spiel zufrieden mit seiner Mannschaft. Diese Reaktion hatte der ECP-Coach aber auch eingefordert, nachdem er nach der indiskutablen Vorstellung gegen Ulm/Neu-Ulm zuletzt doch ziemlich angefressen war. „Wir haben diese Woche einige Gespräche geführt. Die Jungs wussten, was ich heute von ihnen erwarte“, sagte Teufel.

Und offenbar hatten seine Spieler gut zugehört, denn diejenigen Zuschauer, die auch die Partie gegen Ulm verfolgt hatten, sahen dieses Mal eine Mannschaft auf dem Eis, die viel konzentrierter und mit großem Einsatzwillen agierte. Positiv wirkte sich dabei das Mitwirken von Kapitän Robert Neubauer, Wassilij Guft-Sokolov, Michael Wolf und Luis Pfab aus, die letzte Woche noch gefehlt hatten. Von Beginn an setzte Teufel auf vier komplette Blöcke, dennoch gehörte die Anfangsphase klar den Gästen. Die Dingolfinger gaben gleich Gas, setzten die Gastgeber zeitweise mächtig unter Druck und kamen so auch zu ihren Chancen. Doch anders als noch gegen Ulm stand die ECP-Abwehr deutlich sicherer, machte die Räume eng und blockte viele Schüsse. Und was dennoch auf das Tor kam, machte ein starker Jonathan Kornreder zwischen den Pfosten zu Nichte. Die beste Möglichkeit hatte auf der Gegenseite aber Jan Tlacil, der bei einem Konter mit einem strammen Schuss am Gestänge scheiterte. So ging es mit einem aus Pfaffenhofener Sicht eher etwas schmeichelhaften 0:0 ins Mitteldrittel.

In diesem bot sich den Zuschauern nun ein gänzlich anderes Bild. Jetzt waren es die Hausherren, die das Heft in die Hand nahmen und die Gäste phasenweise in deren Verteidigungszone einschnürten. Und anders als der EVD zuvor, schlugen die Pfaffenhofener auch Kapital aus ihrer Überlegenheit. Zunächst nutzte Tlacil eine Strafzeit der Gäste zum 1:0 (24.), dann legte er in der 35. Minute das 2:0 nach. Dieses 2:0 konnte der ECP allerdings nicht mit in die zweite Pause nehmen, weil Waldemar Detterer bei einem der wenigen gefährlichen Dingolfinger Vorstöße eine gute Minute vor der Sirene der Anschluss glückte.

Und beinahe hätte Pfaffenhofen die Führung schon in dieser Phase aus der Hand gegeben, hatte aber bei einem Pfostenknaller von Martin Benes Glück. „Wir haben es versäumt, im zweiten Drittel für die Vorentscheidung zu sorgen,“ stellte Teufel fest, der dann in der 45. Minute doch den Ausgleich durch Dominik Schindlbeck mit ansehen musste. Danach war die Partie wieder offen und als Maximilian Hofbauer in der 55. Minute in Überzahl sogar zum 2:3 traf, sahen die ECP-Fans die Felle für ihre Mannschaft schon wieder davonschwimmen. Die warf nun alles nach vorne und belagerte das Gästetor. Eine Minute vor dem Ende musste EVD-Verteidiger Lukas Krämmer auf die Strafbank. Teufel nahm sofort eine Auszeit und holte dabei Kornreder vom Eis. Das Spiel wurde mit einem Bully und sechs gegen vier Feldspieler in der Dingolfinger Verteidigungszone fortgesetzt. Ganze vier Sekunden waren gespielt, als Wassilij Guft-Sokolov zum umjubelten Ausgleich traf und seine Mannschaft damit in die Verlängerung rettete. „Da haben wir uns nicht clever verhalten,“ monierte Dingolfings Trainer Bernhard Englbrecht.

Beim Spiel drei gegen drei waren dann bis auf wenige Sekunden fast nur die Gastgeber in Scheibenbesitz und nach zwei Minuten war die Partie entschieden. Auf Zuspiel von David Felsöci machte Ondrej Vaculik den ersten Heimsieg klar. „Dieser Sieg war wichtig für uns. Heute hatten wir auch das Glück des Tüchtigen,“ zog Teufel ein zufriedenes Fazit und Englbrecht zeigte sich als fairer Verlierer: „Pfaffenhofen hat verdient gewonnen, deshalb meine Gratulation.“

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ECP: Kornreder, Usselmann, Oexler, Hätinen L., Eckl, Eisenhofer, Pfab M., Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Strobel, Vaculik, Gleixner, Hätinen K.; Tlacil, Felsöci D., Pfab L.; Guft-Sokolov. – Tore: 1:0 (24.) Tlacil (Münzhuber 5:4); 2:0 (35.) Tlacil (Gleixner, Strobel); 2:1 (39.) Detterer; 2:2 (45.) Schindlbeck; 2:3 (55.) Hofbauer; 3:3 (60.) Guft-Sokolov (Neubauer, Leonhardt); 4:3 (63.) Vaculik (Felsöci D.). – Strafen: ECP 10 EVD 8. – Zuschauer: 245.