Rohrbach unterliegt Kammerberg
Bezirksliga: FSV Pfaffenhofen liegt nach 3:2-Last-Minute-Sieg bei Fatih Ingolstadt fünf Punkte vorn

23.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:11 Uhr
Matthias Gabler

Am Ende konnte der FSV doch noch jubeln: (von links) Maxi Ceballos, Paolo Cipolla, Sebastian Waas und Manuel Riebold freuen sich über den Last-Minute-Sieg bei Fatih Ingolstadt. Foto: Meyer

Im Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksliga Nord hat der TSV Rohrbach den zweiten Rückschlag binnen fünf Tagen hinnehmen müssen. Nach der 0:3-Niederlage in Manching verloren die Rohrbacher am Samstag mit 0:2 bei der SpVgg Kammerberg und haben nur noch fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Derweil hat der FSV Pfaffenhofen den Patzer von Konkurrent Feldmoching (0:4 in Schwabing) genutzt. Die Pfaffenhofener feierten beim FC Fatih Ingolstadt einen hart erkämpften 3:2-Sieg und setzten sich an der Spitze auf fünf Punkte ab.

SpVgg Kammerberg - TSV Rohrbach 2:0 (2:0): Der Rohrbacher Kader sah deutlich anders aus als beim Derby in Manching. Neben den wie angekündigt fehlenden Daniel Rückert, Johannes Forsthofer, Ugur Genc, Alex Telari und Constantin Köckhuber war auch Daniel Kremer aus privaten Gründen kurzfristig nicht dabei. Andreas Maier und Niklas Schabenberger standen erstmals in diesem Jahr in der Startelf und auch Thomas Schwarzmeier und Hannes Frank, deren Einsatz fraglich war, konnten mitwirken. „Zum Glück ist unser Kader groß, wir hatten immer noch ein gutes Team am Start“, sagte Trainer Markus Eberl. Er beschrieb die Partie als ein Duell auf Augenhöhe, seine Mannschaft sei sehr gut drin gewesen. „Allerdings waren wir nach vorne einmal mehr nicht zwingend genug“, fügte er an. Das 1:0 für die Gastgeber nach 23 Minuten fiel in die Kategorie Slapstick. Maier spielte einen verunglückten Rückpass zu Torwart Marco Zieglmeier, der den heransprintenden Leon Hagen anschoss. Der Ball landete genau bei Christoph Spielberger und der musste nur noch zum 1:0 einschieben. Auch das zweite Gegentor vier Minuten vor der Pause war aus Rohrbacher Sicht vermeidbar. Die Gäste waren bei einem Kammerberger Angriff in Überzahl, konnten aber nicht entscheidend klären. Am Ende hielt Robert Villand den Fuß in einen Schuss und lenkte ihn zum 2:0 unter die Latte. „In der zweiten Halbzeit kann ich mich an keine klare Torchance von Kammerberg erinnern“, berichtete Eberl. Sein Team habe vier oder fünf Halbchancen verzeichnet, war aber weiterhin nicht zwingend genug. „Es fehlte uns wie schon am Dienstag im Derby an der Überzeugung, das Tor machen und damit ins Spiel zurück kommen zu können“, formulierte der Trainer einen von zwei Punkten, den er seinen Jungs am Ende eines eigentlich guten Auswärtsspiels vorhielt. „Der andere Kritikpunkt ist, dass wir in so einer Partie einfach das 0:0 mitnehmen müssen, das war absolut drin. Ohne den Slapstick-Treffer zum 0:1 bleibt es hier lange torlos“, zeigte er sich überzeugt. Allerdings hielt sich Eberl gar nicht lange mit der Niederlage auf, sondern schaute nach vorne. Schon am kommenden Samstag (14.30 Uhr) gelte es, gegen den FC Aschheim mit aller Macht einen Sieg zu holen. Je nach den Ergebnissen der Konkurrenz könnte Rohrbach dann einen großen Schritt zum Klassenerhalt machen.

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TSV Rohrbach: Zieglmeier, Hagen, Maier, Merkl (75. Sperrer), Humbach, Dauer (75. Schöfbeck), Schabenberger (64. Husejnovic), Schwarzmeier (64. Schapfl), Eules, Frank, Fiederer (85. Seiler). – Tore: 1:0 Spielberger (23.), 2:0 Villand (41.). – Zuschauer: 100. – Schiedsrichter: Pöllmann (SG Winhöring).

SV Dornach - SV Manching 0:3 (0:1): Mit einer „Rumpf-Truppe“ waren die Manchinger zum SV Dornach gefahren – unter anderem fehlten die Stürmer Mamadou Diallo und Abdel Abou-Khalil. Trainer Fabian Reichenberger improvisierte, und stellte Innenverteidiger Simon Berger in die Sturmspitze. Und der 20-Jährige löste seine Aufgabe nicht nur wegen der Vorbereitung des Führungstreffers „sehr gut“, wie der SVM-Coach anmerkte. Berger hatte bereits in der neunten Minute einen langen Ball im Straftraum behauptet und Rainer Meisinger bedient, der das 1:0 markierte. Meisinger legte dann in der 57. Minute im zweiten Versuch das 2:0 nach. Angelino Alisanovic (79.) sorgte mit dem 3:0 für die endgültige Entscheidung. Der U19-Akteur profitierte dabei von einem Fehler Bertics, der ihm den Ball in die Füße gespielt hatte. „Taktisch war das ein richtig gutes Spiel. Auch weil wir mannschaftlich geschlossen aufgetreten sind“, meinte Reichenberger und lobte die gelungene Abwehrarbeit: „Dornach war lediglich bei Standards gefährlich. Aus dem Spiel heraus haben wir keine Torchance zugelassen.“ Eine Randnotiz wert ist noch der Wechsel in der ersten Minute der Nachspielzeit. Da nämlich kam Marco Gabelmann für Ousseynou Tamba in die Partie. Gabelmann ist eigentlich der Ersatztorwart. „Das hatte er sich einfach verdient“, begründete Reichenberger die ungewöhnliche Maßnahme und resümierte: „Der Sieg geht in dieser Höhe in Ordnung. Wir haben bereits im ersten Durchgang sehr gute Torchancen liegen gelassen.“

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SV Manching: Obermeier - Prawda, Rybalko, Berger, Seferovic, Gabriel (73. Alisanovic), Meisinger, Tamba (90.+1 Gabelmann), Dexl (70. Maricic), Hoti, Spies.
Tore: 0:1 Meisinger (9.), 0:2 Meisinger (57.), 0:3 Alisanovic (79.). – Schiedsrichter: Weitzel (Raischach). – Zuschauer: 55.

FC Fatih Ingolstadt - FSV Pfaffenhofen 2:3 (2:1): Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit war Dominik Binder der vielumjubelte Siegtreffer für den FSV gelungen, nachdem die abstiegsbedrohten Hausherren bis zur 84. Minute sogar mit 2:1 geführt hatten. „Wir haben uns gegen das Ingolstädter Bollwerk sehr schwergetan. Die Hausherren haben mit einer Fünfer- und davor einer Viererkette verteidigt. Dennoch geht der Sieg vollkommen in Ordnung. Wir haben in der Schlussphase Alles-oder-Nichts gespielt – und zunächst den Ausgleich erzwungen und dann auch noch den Siegtreffer. Für den FC Fatih ist diese Niederlage natürlich sehr bitter. Denn aufgrund ihres aufopferungsvollen Kampfes hätten sie mit Sicherheit einen Punkt verdient gehabt. Aber so ist der Fußball“, fasste FSV-Trainer Lösch die nervenaufreibenden 98 Minuten zusammen. So lange nämlich ließ Schiedsrichter Stephan Wagensohner das Duell zwischen dem Tabellen-15. aus Ingolstadt und dem Spitzenreiter aus Pfaffenhofen laufen. Aus Sicht von FC-Trainer Fatih Topcu natürlich viel zu lange. „Ich verstehe nicht, warum der Schiri so lange hat nachspielen lassen“, sagte er. Vor 100 Zuschauern hatte Paolo Cipolla (9.) den FSV früh in Führung gebracht. „Danach haben wir es versäumt, den zweiten Treffer nachzulegen“, ärgerte sich Lösch. So konnte der FC Fatih mit Treffern von Peter Veit (28.) und einem Elfmetertor von Ralf Schröder (45.) die Partie drehen. Im zweiten Durchgang war es ein Wettlauf gegen die Zeit. Erst in der 84. Minute erlöste Torjäger Maxi Ceballos seine Farben, indem er sich auf engstem Raum drehte und die Kugel zum 2:2 in den Winkel jagte. War es das schon? Mitnichten. Denn in der fünften Minute der Nachspielzeit steckte Maurice Untersänger „bei der letzten Aktion“, so Lösch, die Kugel zu Dominik Binder durch, der FC-Schlussmann Marco Ernhofer mit einem satten Schuss überwand – 3:2. Die Gelb-Rote Karte gegen Julian Hippacher (90.+8) hatte keinen Einfluss mehr.

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FSV Pfaffenhofen: Leitermann, Hippacher, Völke (79. Untersänger), Waas (69. Schuler), Ziegler, Cipolla, Ceballos, Riebold (69. Semache), Heigl, Binder (90.+7 Wagner), Starzer. – Tore: 0:1 Cipolla (9.), 1:1 Veit (28.), 2:1 Schröder (45./FE), 2:2 Ceballos (84.), 2:3 Binder (90.+5). – Gelb-Rote Karte: Hippacher (Pfaffenhofen, 90.+8). – Schiedsrichter: Wagensohner (Mauern). – Zuschauer: 100.