Hallenfußball
Kreismeisterschaft Neumarkt/Jura: SG Möning/Rohr und SG Burggriesbach/Obermässing ziehen in Endrunde ein

08.01.2024 | Stand 08.01.2024, 16:36 Uhr

Ein dramatisches Duell lieferten sich Ibrahim Topcus (l.) Türkspor Freystadt und die SG Möning/Rohr um Andreas Geiger (r.) und Lukas Großhauser. 2:2 stand es am Ende. Foto: Tschapka

Die SG Möning/Rohr und die SG DJK Burggriesbach/Obermässing fahren zur Endrunde der Hallenkreismeisterschaft Neumarkt/Jura! Am Sonntag wurden die letzten Teilnehmer in den Vorrundenturnieren vier und fünf in der Freystädter Mehrzweckhalle ermittelt. Während die Möning/Rohrer Qualifikation nicht gänzlich überraschend kommt, sorgte Burggriesbach/Obermässing für einen Paukenschlag. Doch der Reihe nach.

Alles war angerichtet in Freystadt, wo der gastgebende TSV Mörsdorf als Organisator auftrat. Und das machte er gut: Überpünktlich ertönte um 13.30 Uhr der Anpfiff zu Spiel eins. Fünf Teams (Türkspor Freystadt, FC Sindlbach, SG Möning/Rohr, SV Lauterhofen, TSV Freystadt) kämpften in insgesamt zehn Spielen zu je 14 Minuten um den Gruppensieg.

Favorit lässt Federn -Möning/Rohr mit Kantersieg

Prompt gab es die erste Überraschung: A-Klassist Türkspor gewann unter anderem dank eines Volleykrachers von Ibrahim Topcu mit 2:1 gegen den Bezirksliga-Zweiten Lauterhofen. Spiel zwei hieß Möning/Rohr gegen FC Sindlbach. Kreisliga gegen Kreisklasse also. Und die Spielgemeinschaft kombinierte sich in einen Rausch: Nicolai Wegenast (2x), Florian Klebl, Vincent Hamann, Jakob Zeise und Martin Schwerdt trafen beim 6:0, Rabona-Kunststücke und Hackentricks inklusive. Das verzückte auch das Publikum.

Keine Sitzbank war mehr frei, stattdessen staute es sich hinter den Rängen, die mit Kaffeeduft erfüllte Freystädter Mehrzweckhalle war brechend voll. Denn jetzt stand das Derby zwischen Türkspor und Kreisklassist TSV Freystadt an. Klare Sache: 3:0 für letzteren. Im Anschluss war wieder Lauterhofen dran. Gegen Sindlbach sollte es doch ein Selbstläufer werden. Pustekuchen! Der FC zeigte sich stark verbessert und rang dem Favoriten beim 0:0 einen Punkt ab.

Lauterhofen holt auf - „Endspiel“ gegen SG

Jetzt war klar: Möning/Rohr kann bei einem Sieg gegen den TSV Freystadt einen großen Schritt machen. Lange stand es 0:0, dann ging die SG durch ein Eigentor in Führung. Hinten hielt Torwart David Hofbeck seinen Kasten souverän sauber. Vorne verpasste Hamann das 2:0, musste aber trotzdem lächeln: Zu schön war die Chance herausgespielt. Möning/Rohr spielte sich bis dato glänzend durchs Turnier.

Für den TSV Freystadt platzten wenig später jegliche Titelträume: Denn es ging gegen Lauterhofen – und der Bezirksligist war nach dem sehr mauen Start sichtlich angefressen. Er attackierte früh, war vor dem Tor eiskalt und stellte beim 3:0 erstmals unter Beweis, warum er die Favoritenrolle inne hatte. Dann kam es zum ersten „Endspiel". „Wenn wir hier gewinnen, ist alles drin", hörte man aus dem Türkspor-Lager auf der Tribüne vor der Begegnung gegen Möning/Rohr. In einem packenden Match brachten Hamann und Zeise die SG zweimal in Führung, die bis kurz vor Schluss hielt, ehe Atakan Aksoy (mit drei Treffern Top-Torschütze des Turniers) in letzter Minute ausglich. Den großen Türkspor-Fanblock hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Beide Teams hatten nun sieben Punkte. Für Möning/Rohr stand aber noch eine Partie aus.

Es ging gegen den SV Lauterhofen. Trotz des miesen Turnierstarts: Bei einem Sieg hätte der Bezirksligist auf sieben Zähler gleichgezogen. Möning/Rohr musste seinen Status als Primus also verteidigen. Diese Ausgangslage schien zu hemmen: Früher Rückstand, viele Chancen blieben liegen.

Dann geschah es: Hans-Jürgen Wahl tauchte vor dem Tor auf, schoss zum 1:1 ein. Es war gleichzeitig der Endstand, durch den Lauterhofen die Segel streichen musste, während sich die Möning/Rohrer zufrieden abklatschten.

Als das geschah, säumten viele Spieler die Halle. Es ging nahtlos weiter mit der zweiten Vorrundengruppe des Tages. Mit Bayernligist ASV Neumarkt gab es einen klaren Favoriten. Bezirksligist Hofstetten, Kreisligist SG Forchheim/Sulzkirchen sowie die Kreisklassisten DJK Burggriesbach/Obermässing und die DJK Abenberg folgten. Um es gleich vorneweg zu nehmen: Letztere hatte keine Chance und schloss das Turnier mit vier Niederlagen ab.

Jeder schlägt jeden – „was will man mehr?“

Die anderen Teams aber lieferten sich einen spannenden Schlagabtausch nach dem Motto: jeder schlägt jeden. Hofstetten gewann mit 2:0, Burggriesbach/Obermässing mit 2:1 gegen Forchheim/Sulzkirchen, das dafür gegen den bis dato ungeschlagenen ASV Neumarkt gewann (1:0). Einiges geboten also. „Schöne Spiele, eine volle Halle. Was will man mehr?", fragte Spielleiter Markus Hutflesz vom Bayerischen Fußballverband (BFV) auf der Tribüne. Durchaus etwas möglich war auf jeden Fall in dieser Gruppe fünf. Das nutzte Burggriesbach/Obermässing: 2:1 konterte die SG Bezirksligist Hofstetten aus, fuhr gegen Abenberg einen Pflichtsieg ein (2:0) und thronte mit neun Punkten an der Tabellenspitze. „Wir waren nur gegen Neumarkt chancenlos. Ansonsten standen wir kompakt und haben unsere Chancen eiskalt genutzt“, gab Abteilungsleiter Sebastian Seemeier zu Protokoll.

Eine Partie stand noch aus: Neumarkt gegen Hofstetten. Wer gewinnt, ist sicher bei der Endrunde. 1:0 ging der Bayernligist in Führung, Hofstetten konterte. Postwendend legte der ASV wieder vor, schoss zudem das 3:1. Aber die Sportfreunde ließen sich nicht abschütteln, stellten auf 2:3. Zwei Minuten vor Schluss sah SF-Keeper Sven Gerstner die Rote Karte. Das nutzte der Favorit und legte die Tore vier und fünf nach. 5:2 stand es am Ende. Dadurch sicherte sich Neumarkt den Gruppensieg, während Hofstetten als Dritter die Segel strich.

„Größte Überraschung“ für SG-Fußballer

Position zwei ging an Burggriesbach/Obermässing, das damit ebenfalls für die Endrunde qualifiziert ist. Denn die drei besten Zweiten der fünf Vorrundengruppen lösen das Ticket, die SG zählt dazu. „Damit hätte niemand gerechnet“, sagt Seemeier, der frohlockte: „Das ist die größte Überraschung unserer Fußballer, die ich je gesehen habe.“

Jetzt geht es zur Endrunde, die an diesem Sonntag (13.30 Uhr) in der Weißenburger Seeweiherhalle stattfindet. Acht Mannschaften kämpfen in zwei Vierer-Gruppen um den Kreismeistertitel. So sieht die Einteilung aus: SG DJK Burggriesbach/Obermässing, ASV Neumarkt, ESV Treuchtlingen, SG Ramsberg/St. Veit (Gruppe A), FC Wendelstein, SG Möning/Rohr, TSV 1860 Weißenburg, Türk Spor Freystadt (Gruppe B). Kurios: Türkspor ist als Gruppenzweiter per Losentscheid dabei. Der TV Schwabach hatte exakt die gleiche Bilanz von sieben Punkten und 6:7 Toren.

adb