In letzter Minute Trainer gefunden
Vor dem Samstagsspiel: Max Käser wird die Regionalliga-Mannschaft des TSV Rain betreuen

24.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:09 Uhr

Max Käser wird ab sofort den TSV Rain coachen. Foto: Jung

Langsam scheint sich der TSV Rain nach einer kurzen, aber äußerst turbulenten Phase, die man getrost auch als Chaostage bezeichnen kann, zu konsolidieren. Das ist auch bitter nötig, denn bereits an diesem Samstag steht das nächste Pflichtspiel in der Regionalliga an: Der TSV Rain empfängt Pipinsried. Anpfiff ist um 14 Uhr. Vieles befindet sich noch in der Schwebe, immerhin konnte die Trainerfrage geklärt werden.

Der neue Coach heißt Maximilian Käser und stammt aus den Reihen der Mannschaft. Der 29-Jährige ist ein versierter Stürmer und seit der Saison 2017/18 beim TSV verortet. Davor lief er für Ehekirchen auf; seine ersten Erfahrungen sammelte er allerdings beim TSV Aindling, bei dem er 2012/13 einstieg. Käser gilt als fairer Spieler, der in 172 Spielen 20 Mal Gelb sah und zweimal Gelb-Rot, während die Rote Karte nie gegen ihn gezückt wurde. Seine beste Saison in Rain absolvierte er während der Saison 2018/19, als er in der Bayernliga in 20 Spielen elf Tore schoss.

Zusage nach Bedenkzeit



Die Mannschaft und die Funktionäre hatten sich am Donnerstagabend zusammengesetzt und nochmals intensive Diskussionen geführt. Max Käser war schon vor mehreren Tagen gefragt worden, ob er das Traineramt übernehmen wolle, hatte sich, wie die gesamte Mannschaft, Bedenkzeit erbeten. „Die gesamte Mannschaft hat mitgezogen, sonst hätte ich das nicht gemacht“, sagte Käser im Gespräch mit unserer Zeitung. Schließlich sei die Aufgabe mit viel Stress verbunden. Er hat den B-plus-Schein in der Tasche und möchte die A-Trainer-Lizenz erwerben. Aus diesem Grund kann er eine Regionalliga-Mannschaft trainieren. Einen Co-Trainer hat er bislang noch nicht. Auch die Kapitänsfrage war am Freitagabend noch offen. „Da standen andere Dinge im Vordergrund“, erläutert Käser. Dafür helfe die gesamte Mannschaft mit: „Wir sind ein Team und wir wollen die nächsten drei Monate anständig über die Bühne bringen.“ Unter der Woche fanden Trainingseinheiten statt, jedoch keine Testspiele. „Das ist ein Kaltstart“, ist sich der neue Coach bewusst. „Aber wir blicken nicht zurück, sondern schauen nach vorne.“

Auch bei Gegner Pipinsried läuft nicht alles rund



Eine Zeitlang war sogar unsicher, ob der TSV Rain die Saison zu Ende spiele würde, nachdem Chefcoach Martin Weng, Co-Trainer Johannes Müller, dessen Bruder und Kapitän Stefan Müller sowie Athletik-Trainer Raphael Boger ihr Amt niedergelegt hatten. Doch diese Frage ist nun geklärt. In welche Zusammensetzung die Mannschaft am Samstag aufläuft, steht noch nicht fest. Der TSV hat ja nicht nur Spieler verloren, sondern auch welche gewinnen können. Weng sowie die Müller-Brüder hatten hingeworfen, als das Zeitfenster bereits geschlossen war. Ebenso verließen Leo Benz, Nasrullah Mirza und Kevin Nsimba das Team. Dafür kommen Michael Knötzinger und David Bauer, beide von den Lynn Fighting Knights (USA). Über allem schwebt die Frage, wie selbstbewusst und heiß auf den Sieg die Elf auftritt. Käser ist zuversichtlich, dass seine Elf alles geben wird. Unter diesen Vorzeichen dürfte die Begegnung mit Pipinsried spannend werden. Während Pipinsried mit 22 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz stehend, abstiegsgefährdet ist, befindet sich Rain fünf Stufen darüber mit 27 Punkten und damit einen Rang über einem Relegationsplatz. Aber die Ausgangslage ist eben eine besondere. Auf der anderen Seite läuft es auch für Pipinsried nicht rund: Der neue Spielertrainer Herbert Paul kann nur zuschauen, aber nicht aktiv eingreifen. Etwa zweieinhalb Jahre zuvor hatte er eine Rote Karte bekommen und wurde für zwei Spiele gesperrt. Weil er zu Austria Klagenfurt nach Österreich wechselte, wurde die Strafe auf Eis gelegt, nach seiner Rückkehr nach Deutschland aber wieder scharf gestellt.

DK