BC Aresing mit gleich drei Spielertrainern
Ein Triumvirat der besonderen Sorte

Alexander Gazdag bleibt Chef, Daniel Schölzke und Philipp Elbl kommen hinzu

24.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:11 Uhr

Zuversichtliche Blicke bei der Übergabe der neuen Arbeitskleidung: Daniel Schölzke (2. v. l.), Alexander Gazdag (3. v. l.) und Philipp Elbl (4. v. l.) werden in der kommenden Saison zusammen ein Spielertrainertrio beim BC Aresing bilden – sehr zur Freude von Vize-Klubchef Albert Streicher (l.) und Fußballboss Stefan Oettl (r.). Foto: BCA

Zugegeben: Der BC Aresing ist aktuell nur Tabellenvorletzter in der Fußball-Kreisklasse Aichach. Wenn es ganz dumm läuft, muss er im Mai den zweiten Abstieg innerhalb von zwölf Monaten verkraften. Aber das bedeutet nicht, dass die Gelbschwarzen irgendwie unattraktiv für große Namen geworden sind.

So hat für die kommende Saison schon jetzt ein prominentes Trio zugesagt, um als Spielertrainer gemeinsam den sportlichen Erfolg nach Aresing zurückzubringen.

„In der momentanen Situation genau der richtige Mann

Der erste von den Dreien ist sogar schon jetzt da – nämlich Alexander Gazdag. Er übernahm bereits in der Winterpause das Amt des BCA-Chefcoaches, das in den Monaten zuvor interimsweise von Klubchef Andreas Zeitlmair ausgeübt worden war. „Alex ist in der momentanen Situation genau der richtige Mann, um wieder frischen Wind in unsere Mannschaft zu bekommen“, betont Aresings Fußballboss Stefan Oettl: „Er bringt in fußballerischer Hinsicht unglaublich viel Kompetenz mit – und als Typ an sich ist er sowieso absolut in Ordnung. Folgerichtig ist schon jetzt deutlich zu sehen, dass er in unserem Team extrem gut ankommt.“

Vom Sommer 2015 an bis zum Beginn der Corona-Pandemie hatte Gazdag bereits als Spielertrainer des SV Hörzhausen fungiert. Es folgte eine Saison beim TSV Kühbach (2021/ 22) – ehe der mittlerweile in Gachenbach wohnhafte Offensivakteur eine schöpferische Pause einlegte. Eben bis vor Kurzem, ehe ihm das Angebot aus Aresing auf den Tisch flatterte – und er es annahm.

Gadzag: ein Typ Zeitgenosse, der immens viel an positiver Ausstrahlung mit sich bringt. Der aber auch genau weiß, was er will – und seine Ziele dementsprechend leidenschaftlich verfolgt. Anders ausgedrückt: Der 34-Jährige glaubt sehr wohl noch hundertprozentig daran, dass in Aresing auch 2023/24 wieder Kreisklassenfußball gespielt wird.

Und diese Energie soll sich möglichst rasch auf die gesamte Mannschaft übertragen – so zumindest die große Hoffnung der Klubverantwortlichen. Aber was geschieht, wenn am Ende der laufenden Saison trotzdem der Abstieg stehen würde? „Dann werden wir trotzdem mit dem Alex als Chef-Spielertrainer weitermachen“, betont Oettl: „Wir planen längerfristig mit ihm – weil wir von ihm hundertprozentig überzeugt sind.“

Daniel Schölzke und Philipp Elbl als Unterstützung

Auf der anderen Seite ist der Aresinger Fußballführung auch klar, dass der gesamte Riesenberg an Arbeit nicht nur auf Gadzags Schultern gelegt werden kann. Also hat sich der BCA zuletzt intensiv nach Co-Spielertrainern für die kommende Saison umgeschaut, die den 34-Jährigen unterstützen können. Dass die Gelbschwarzen hierbei nun gleich zweimal fündig geworden sind: Natürlich führt das bei Oettl zu einem zufriedenen Lächeln – zumal nicht irgendwelche Nobodys im Sommer nach Aresing kommen werden.

Der BCA bediente sich stattdessen, wie anfangs bereits angedeutet, im oberen Regal – und verpflichtete Philipp Elbl vom Bezirksligisten VfL Ecknach sowie Daniel Schölzke aus der zweiten Vertretung des Landesligisten FC Ehekirchen. Womit sich unweigerlich die Frage stellt: Wie kann es einem akut abstiegsgefährdeten Kreisklassen-Tabellenvorletzten gelingen, solch namhafte Kicker zu sich zu locken? „Bei Elbl etwa hatte Alex seine Finger mit im Spiel“, erklärt Oettl: „Er stellte den Kontakt her, anschließend sprachen wir als Verein zweimal mit Philipp – und schon war die Sache perfekt.“

Elbl kickt schon seit seiner A-Juniorenzeit für den VfL Ecknach. „Wenn er nicht verletzt ist, gehört er zu den Top-Rechtsverteidigern in der Bezirksliga Schwaben Nord“, sagt Oettl über ihn: „Aber leider war genau das in der jüngsten Vergangenheit nicht oft der Fall.“ Umso mehr scheint bei Elbl der Entschluss gereift zu sein, trotz seiner erst 24 Jahre auf dem Buckel eine Karriere als Spielertrainer einzuschlagen − eben zum Glück des BC Aresing, der sofort zuschlug.

Wie auch bei Schölzke. Der 26-Jährige ist ja kein Unbekannter im Altlandkreis Schrobenhausen – und das nicht nur, weil er in Dirschhofen wohnt. Zwischen 2019 und 2022, also vor seiner fußballerischen Rückkehr zum FC Ehekirchen, gelangen ihm zudem 25 Kreisklassentore für den BSV Berg im Gau in nur 35 Partien. „Daniel ist ein Goalgetter durch und durch“, sagt Oettl: „Er ist also genau das, was wir hier in Aresing brauchen. Von ihm können gerade unsere jungen Offensivkräfte im Kader sehr viel lernen.“

„Fest davon überzeugt, dass Gesamtkombination passt“

Ein Spielertrainer-Triumvirat – bestehend aus Gazdag, Elbl und Schölzke: Das sieht auf den ersten Blick wahrlich vielversprechend für die Saison 2023/24 aus. Aber besteht bei so viel Prominenz nicht die Gefahr, dass es zu Kompetenzgerangel zwischen den Dreien kommt? Oettl schüttelt den Kopf. „Ich bin der festen Überzeugung, dass das nicht passieren wird – sondern dass die Gesamtkombination passt. Alex ist der Chef, das ist Fakt – das wissen auch die beiden anderen“, so der BCA-Fußballchef: „Philipp und Daniel sehen ihr Engagement in Aresing vorrangig als Chance, überhaupt ins Trainergeschäft einzusteigen – und dank Gazdag können sie bei ihrer ersten Station sofort eine Menge lernen.“

SZ