Bezirksliga Schwaben Nord
VfR-Trainer Alexander Egen ist nach der 0:2-Niederlage in Aindling enttäuscht von seinem Team

06.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:41 Uhr

Gegen Affing hat es geklappt mit dem Sieg für den VfR (im lila Trikot), hier eine Szene aus diesem Spiel. Gegen Aindling zog die Egen-Elf jetzt allerdings den Kürzeren. Foto: Bartenschlager

Aindling – Alexander Egen ist sauer. Nicht wegen der bloßen 0:2 (0:1)-Niederlage in Aindling – so etwas kann auswärts bei einem Tabellenführer ja immer mal passieren. Sondern vor allem wegen der Feststellung, dass – wie schon mehrmals in dieser Saison – viel mehr möglich gewesen wäre, was sich der VfR Neuburg allerdings durch sich zu häufig wiederholende Fehler wieder einmal selbst zunichte machte.

„Die Entwicklung, der Lerneffekt fehlt“, sagt Egen verärgert. Und natürlich ist auch ihm klar, dass für eine solche Entwicklung einer Mannschaft ja in erster Linie der Trainer selbst verantwortlich ist. Doch wenn Dinge in Trainingseinheiten eingeübt und klar angesprochen würden, die dann im Spiel regelmäßig trotzdem nicht funktionierten, dann sei das „sehr enttäuschend“, so der 33-Jährige. Das aus seiner Sicht beste Beispiel: der Gegentreffer zum 0:1 durch David Burghart. Anstatt sich nämlich vorher selbst eine gute Chance herauszuspielen, folgte bei einer möglichen Überzahlsituation ein verheerender Neuburger Abspielfehler – und ein Aindlinger Konter mit aus VfR-Sicht fatalen Folgen (36.).

Im entscheidenden Moment fehlt der Pass

„Das Spiel bis zum gegnerischen Sechzehner funktioniert“, beschreibt Egen. Bis dahin würden jeweils „drei, vier, fünf gute Bälle“ aufeinanderfolgen. Doch dann, in den entscheidenden Momenten, fehle eben ganz häufig der letzte, der entscheidende Pass. „Wir machen es selbst oft zu kompliziert“, ärgert sich der Trainer. So sei es schließlich kein Wunder, dass der VfR auch in Aindling laut Egen „gefühlt 80 Prozent Ballbesitz“ hatte, ohne dass dabei viel Gefährliches für die Neuburger, denen obendrein Sebastian Habermeyer als Kreativposten fehlte, herauskam.

Denn wenn man ganz ehrlich ist, musste Aindlings Torhüter Robin Scheurer kaum in diese Partie eingreifen, was allerdings auch für Dominik Jozinovic auf der anderen Seite galt. Ein spielerisches Feuerwerk gab es vom Tabellenführer nämlich nicht. Stattdessen war es offensiv ein eher biederer Aindlinger Auftritt, der aber durch die erneut sattelfeste Defensive (nach 16 Spielen erst 8 Gegentore) und eine effektive Chancenverwertung zu einem weiteren Erfolg führte. Zehn Minuten vor dem Ende dribbelte sich Antonio Mlakic durch die VfR-Abwehr – sein abgefälschter Schuss sorgte für die Entscheidung (81.). „Eine Mannschaft, die in zwei Spielen nicht unbedingt besser war, steht insgesamt dann 13 Punkte vor uns“, sagt Egen ernüchtert, fügt aber an: „Letztlich ist das wohl auch eine Qualität, die uns fehlt.“

„Mannschaft schlägt sich selbst“

So oder so, es sei auf jeden Fall „etwas drin gewesen“, meint Egen – was seinen Ärger über die Niederlage aber nicht schmälert, sondern eher noch größer macht. Denn dass sich seine Mannschaft „selbst geschlagen hat“, wie er es nennt, sei ja nicht zum ersten Mal passiert. „Es zieht sich durch diese Saison“, sagt er. „Und deshalb stehen wir auch zurecht nur da, wo wir stehen.“

Nach dem ersten Hinrundenspieltag ist das Platz neun – mit wenig Hoffnung nach oben, aber auch (noch) wenig Sorgen nach unten. „Der Druck wird jetzt aber wieder größer. Wir müssen in den zwei verbleibenden Spielen des Jahres unbedingt noch punkten, um nach hinten für klare Verhältnisse zu sorgen“, sagt der Trainer Am nächsten Samstag (14 Uhr) kommt der TSV Rain II, gegen den der VfR das Hinspiel auswärts mit 1:2 verloren hat. Nicht nur Alexander Egen wird dann gespannt beobachten, inwieweit es beim Rückspiel einen Lerneffekt seiner Mannschaft gibt.

DK



Aufstellung VfR: Dominik Jozinovic, Sebastian Rutkowski (78. Marco Bader), Sebastian Stegmeir, Moritz Bartoschek, Maximilian Christl (70. Attila Demir), Nikolai Krzyzanowski, Real Morina, Matthias Riedelsheimer, Tobias Vollnhals, Semih Coklar, Benedikt Vollnhals (46. Lukas Heckl)

Tore: 1:0 David Burghart (36.), 2:0 Antonio Mlakic (81.)

Schiedsrichter: Tim Bruckner mit seinen Assistenten Marcel Geßler und Tym Skorta

Zuschauer: 122