Von Matthias Vogt
Schrobenhausen – Die Geschwindigkeit und die Zeiten scheinen immerhin wieder zu stimmen. Nur mit den Platzierungen hadert der Schrobenhausener Autorennfahrer Florian Vietze nach wie vor. Doch die sind eben genau das, worauf es in der Gesamtwertung einer jeden Motorsportserie, also auch im Tourenwagen Junior Cup, ankommt. So war das Rennwochenende am Nürburgring – wenn überhaupt – nur ein sehr kleiner Fortschritt für den 17-Jährigen. In Assen möchte er weiter angreifen.
„Nein, wie erhofft lief es sicher nicht“, blickt Vietze noch einmal auf die zwei Rennen am Nürburgring zurück. Denn eigentlich hatte er sich dort schon ein durchschlagenderes Ende seiner gefühlten „Pechsträhne“ gewünscht. Einen richtigen Knall, am besten mit einer Platzierung auf dem Podium oder sogar einem Sieg. Am Ende wurden es die Plätze fünf und sechs. „Ganz schlecht ist das ja nicht“, so der Schrobenhausener ein wenig nachdenklich. Für einen amtierenden Meister fühlt es sich dennoch nicht gut an, der Konkurrenz derzeit ein bisschen hinterherzufahren.
Der Speed ist da,das Rennglück noch nicht
Dabei war Vietze, was die reinen Zeiten angeht, wieder bei der Spitze dabei. „Das Auto läuft, der Speed ist da“, sagt er. Innerhalb der Rennen schob sich der 17-Jährige dann auch von seiner jeweiligen Position aus dem Qualifying (zweimal Fünfter) nach vorne, lag in einem Rennen sogar mal auf Podiumskurs. Dass dann allerdings ein paar andere Fahrer beim Kampf um die Plätze (vorsichtig ausgedrückt) etwas rücksichtsloser zu Werke gingen als der Schrobenhausener – es passte irgendwie zu seiner verkorksten Saison. Richtiges „Rennglück“ hatte der 17-Jährige auch diesmal nicht, fuhr aber im Gegensatz zum Lausitzring – dort hatte ein technischer Defekt für das komplette Aus gesorgt – zumindest souverän die Platzierungen und die Punkte ins Ziel.
Rückstand in derMeisterschaft wächst an
In der Gesamtwertung der Nachwuchsserie ist der Titelverteidiger damit nur noch Sechster. Sich darüber beklagen, in den Jammermodus verfallen, möchte Florian Vietze aber nicht. Stattdessen will er auch an den restlichen Rennwochenenden beharrlich weiterkämpfen – auch wenn die ersten drei jetzt schon 50 (Leon Arndt auf Platz eins und Elias Olsen auf zwei) beziehungsweise 49 Punkte (Linus Hahne als Dritter) enteilt sind und es für einen Sieg „nur“ 25 Punkte gibt. „Es geht in kleinen Schritten nach vorne. Ich werde dranbleiben und es weiter versuchen“, sagt der Deutsche Meister 2021. Am letzten August-Wochenende geht es für ihn im Norden der Niederlande, in Assen weiter. Dort findet das vierte von insgesamt sechs Rennwochenenden statt. Und natürlich möchte Vietze dort noch einmal angreifen, damit die Schritte nach vorne im Endspurt noch einmal größer werden. „Wirklich etwas zu verlieren, habe ich ja eh nicht mehr“, sagt er.
SZ
Selbst unter dem Brandschutz ist die momentane Enttäuschung im Gesicht des Schrobenhauseners zu erahnen. Foto: privat
