Fussball, Traditionsturnier
Noch kein klarer Favorit in Sicht

Der einzige Kreisligist, der Titelverteidiger und zwei Herausforderer stehen im Halbfinale um den Donaumoos-Wanderpokal

03.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:36 Uhr

In die Knie gegangen: Der SV Karlshuld mit Pascal Sladkowski (grüne Kleidung) war bei seiner 0:3-Niederlage gegen den BSV Berg im Gau mit Mariusz Suszko (l.) und Jonas Steinberger (leicht verdeckt) chancenlos. Foto: D. Worsch

Von Matthias Vogt

Ludwigsmoos – Die DJK Langenmosen gegen die Kreisklasse Neuburg: So in etwa könnte man den Titelkampf um den ersten Donaumoos-Wanderpokal nach der dreijährigen Corona-Zwangspause zusammenfassen. Denn neben dem klassenhöchsten Teilnehmer (die DJK als Kreisligist) stehen am nächsten Sonntag noch drei Teams aus derselben Liga im Halbfinale des prestigeträchtigen Wettbewerbs. Einen eindeutigen Favoriten gibt es nach den Eindrücken des gestrigen Vorrundentages in Ludwigsmoos (noch) nicht.

Der lauteste Torjubel war dagegen relativ leicht zu identifizieren. Und er folgte ausgerechnet auf den wohl unbedeutendsten Treffer des Turniertages. Miklos Imre erzielte ihn zum zwischenzeitlichen 1:3 für den gastgebenden SV Ludwigsmoos. Am Ende setzte es gegen die TSG Untermaxfeld sogar eine 1:7-Klatsche. „Es hat trotzdem viel Spaß gemacht“, meinte der Ehrentorschütze. „Wir haben es probiert und gekämpft, aber der Unterschied war ganz einfach zu groß“, so Imre nach dem etwas ungleichen Kräftemessen zwischen einem B-Klassisten und einem – trotz des Abstiegs vor wenigen Wochen – immer noch gefühlten Kreisligisten.

Abgesehen vom Sportlichen ein Top-Gastgeber

Der sportliche Teil blieb allerdings der einzige Punkt, an dem die Gastgeber nicht wirklich überzeugten. „Die Niederlage gegen Untermaxfeld war standesgemäß“, fand auch der SVL-Vizevorsitzende Marco Meir, der aber gleichzeitig bekräftigte, „dass beim SV Ludwigsmoos weiterhin Aufbruchstimmung herrscht“. Und tatsächlich präsentierte sich der Verein als engagierter sowie würdiger Gastgeber für das diesjährige Turnier: mit zwei bestens gepflegten Plätzen, der neuen Anzeigetafel und dem gemütlichen, einladenden Drumherum. Die diesjährige Organisation sei – wegen der Corona-Situation, dem frühen Turnierzeitpunkt und einigen anderen „Hindernissen“ – um einiges herausfordernder als in früheren Jahren gewesen, so Meir weiter. Doch mit dem Ergebnis – allen voran den gut 400 Zuschauern – könne man zufrieden sein. Das sah Klubchef Stefan Hammer ebenso: „Ich denke, es war eine sehr gelungene Veranstaltung. Jetzt freuen wir uns auf nächstes Wochenende.“ Am Sonntag, 10. Juli, spielen dann die DJK Langenmosen die TSG Untermaxfeld, der BSV Berg im Gau und der Titelverteidiger SV Grasheim um den Sieg bei der 71. Auflage um den Donaumoos-Wanderpokal.

Drei deutliche Siegeund ein echter Kraftakt

Am meisten dafür getan hat bislang eindeutig der Cupsieger von 2019, der SV Grasheim. Er musste nämlich gleich zweimal ran – schaltete zunächst im Elfmeterschießen seinen Mitaufsteiger aus der Saison 2020/21, den FC Zell/Bruck aus, um im letzten Match des Tages noch ein weiteres Mal fast bis ans Limit zu gehen. „Wir wollen als Titelverteidiger natürlich ein ordentliches Turnier abliefern“, so Spielertrainer Tobias Bauer. Und das tat seine Mannschaft dann auch, als sie gegen einen weiteren Konkurrenten aus der Kreisklasse Neuburg, den SV Klingsmoos, ein knappes 2:1 über die Zeit brachte. „Der SVK hatte mehr Spielanteile, aber wir waren kämpferisch eine echte Einheit“, so Bauer. Ob es mit dieser Einstellung erneut für den Finaleinzug und möglicherweise einen weiteren Titel reicht? „Schauen wir mal“, so der 38-Jährige mit einem Schmunzeln.

Alle anderen Viertelfinalpartien waren dagegen relativ eindeutige Angelegenheiten. Aber auch hier: Klare Ansagen in Richtung Favoritenrolle? Fehlanzeige. „Wenn du bei einem solchen Turnier im Halbfinale stehst, willst du natürlich mehr“, meinte etwa Berg im Gaus Spielertrainer Mariusz Suszko nach dem überzeugenden 3:0 gegen Rekordchampion SV Karlshuld. Doch schon gestern war der BSV mit insgesamt nur elf Spielern vertreten. „Wir müssen mal schauen, wie die Personalsituation nächste Woche ist“, so Suszko. Auch Stefan Kellner, Spielertrainer des höchstklassigsten Teilnehmers, würde den Turniersieg mit seiner DJK Langenmosen am nächsten Sonntag gerne mitnehmen. „Wir wollen aber vor allen Dingen einiges ausprobieren, werden also unsere Aufstellung nicht komplett dem möglichen Sieg unterordnen“, sagte der 30-Jährige am Sonntagabend.

Derby-Vorgeschmackauf die Kreisklassensaison

Ganz ähnlich klang das alles aus Untermaxfelder Sicht. „Wenn man dabei ist, will man auch gewinnen“, so Daniel Eisenhofer, einer der beiden Spielertrainer. Viel mehr aber auch nicht. Das Kreisklassenduell gegen den BSV Berg im Gau, das es nach dem TSG-Abstieg ja auch in der Liga geben wird, werde da schon „ein richtiger Gradmesser“. Im zweiten Halbfinale empfängt die DJK Langenmosen schließlich den SV Grasheim.

DKReserventeams Viertelfinale: DJK Langenmosen - SV Klingsmoos 1:2, BSV Berg im Gau - SV Karlshuld 5:0, SV Grasheim - TSG Untermaxfeld 0:2, SG Donaumoos - FC Zell/Bruck 0:X.Halbfinale: SV Klingsmoos - BSV Berg im Gau (9. Juli, 12.30 Uhr), TSG Untermaxfeld - FC Zell/Bruck (9. Juli, 13.30 Uhr); Spiel um Platz sieben: SG Donaumoos - SV Karlshuld (9. Juli, 14.30 Uhr); Spiel um Platz fünf: DJK Langenmosen - SV Grasheim (9. Juli, 16 Uhr); Spiel um Platz drei: Verlierer der beiden Halbfinalpartien (9. Juli, 17.30 Uhr); Endspiel: Sieger der beiden Halbfinalpartien (9. Juli, 19 Uhr).Erste MannschaftenVorrunde: SV Klingsmoos - SV Wagenhofen 4:0, FC Zell/Bruck - SV Grasheim 4:6 nach Elfmeterschießen; Viertelfinale: SV Karlshuld - BSV Berg im Gau 0:3, TSG Untermaxfeld - SV Ludwigsmoos 7:1, DJK Langenmosen - SV Sinning 7:0, Klingsmoos - Grasheim 1:2.Halbfinale: BSV Berg im Gau - TSG Untermaxfeld (10. Juli, 11.30 Uhr), DJK Langenmosen - SV Grasheim (10. Juli, 13 Uhr); Spiel um Platz neun: SV Ludwigsmoos - SV Sinning (10. Juli, 13.30 Uhr); Spiel um Platz sieben: SV Wagenhofen - SV Karlshuld (10. Juli, 14.30 Uhr); Spiel um Platz fünf: SV Klingsmoos - FC Zell/Bruck (10. Juli, 15.30 Uhr); Spiel um Platz drei: Verlierer der beiden Halbfinalpartien (10. Juli, 17 Uhr); Endspiel: Sieger der beiden Halbfinalpartien (10. Juli, 18.30 Uhr).