Motorsport
Zwischen Lausitzring und Nürburgring: Florian Vietze hofft auf ein Ende seiner Pechsträhne

29.07.2022 | Stand 29.07.2022, 17:59 Uhr

Die Eins auf dem Auto hat sich Florian Vietze (kleines Bild) verdient, schließlich ist der Schrobenhausener ja nach wie vor amtierender Meister der Tourenwagen-Junior-Cup-Serie. Trotz ein paar kleiner Rückschläge möchte er weiterhin dafür kämpfen, dass in dieser Saison und auch in Zukunft noch viele Erfolge auf die eigenen Autogrammkarten gedruckt werden können. Fotos: privat

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Es sind nicht gerade die einfachsten Zeiten für den amtierenden Meister des Tourenwagen Junior Cups, Florian Vietze. Doch auch wenn die Titelverteidigung in der Motorsportserie vorerst in weite Ferne gerückt ist – aufgeben möchte der Schrobenhausener keineswegs. Bei der dritten Station auf dem Nürburgring hofft der 17-Jährige an diesem Wochenende darauf, dass der persönliche Negativlauf endlich zu Ende geht.

In Oschersleben, Mitte April, war das Auto noch nicht so schnell gewesen, wie es sein sollte. Vor einer Woche auf dem Lausitzring war es dann eine unglückliche Verkettung von eigenen Fehlern und technischen Problemen. Das zweite Rennwochenende dieser Saison endete für Florian Vietze mit dem bisherigen Tiefpunkt der Saison, stehend und sehr emotional im Kiesbett. „Aber erst recht in schwierigen Zeiten darf man nicht aufgeben“, sagt der Schrobenhausener, der sich deshalb ganz sicher ist: „Es kann jetzt nur noch aufwärts gehen.“

Verkettung vonunglücklichen Umständen

Denn es gibt ja auch durchaus Dinge, die Hoffnung machen – trotz Platz sieben im ersten und des Ausscheidens im zweiten Rennen auf dem Lausitzring. „Mein Team hat seit Oschersleben wirklich einen guten Job gemacht, die Probleme behoben und mir ein super Auto hingestellt“, sagt Vietze, der unter diesen Voraussetzungen wieder ganz vorne mitfahren konnte. Dass der Meister selbst nicht plötzlich alles verlernt hat – sowieso klar. Im ersten Qualifying landete der Schrobenhausener auf Platz zwei, erkämpfte sich im Rennen sogar die Spitze – bis er bei einem Zweikampf von der Ideallinie abkam und kurz im Kies landete. Es war so etwas wie der (unbewusste) Auftakt für die Aneinanderreihung von vielen unglücklichen Momenten. Denn im nächsten Qualifying schrammte Vietze (mit leicht verdrehter Hinterachse) eine Reifenwand, was wiederum im Rennen zu einem Radnabenbruch mit all seinen Auswirkungen (auf die Antriebswelle und so weiter) führte. „Das ist Motorsport“, sagt Vietze. „Es kann nicht immer alles rund laufen.“

Kampf um Gesamtwertungnoch nicht aufgegeben

In der Gesamtwertung des diesjährigen Tourenwagen Junior Cups liegt Vietze damit schon 49 Punkte hinter dem Führenden Linus Hahne, was – bei noch vier ausstehenden Rennwochenenden, also insgesamt acht Rennen – allerdings auch kein utopischer Rückstand ist. Für einen Sieg gibt es 25 Punkte. „Ich gebe jedenfalls nicht auf“, betont Vietze. „Es ist noch vieles möglich.“ Zumal die Differenz auf Rang drei nur 18 Punkte beträgt. Zwei erfolgreiche Rennen, heute (Samstag) und morgen (Sonntag) auf dem Nürburgring, und schon würde die Vietze’sche Motorsport-Welt schon wieder ganz anders aussehen.

Denn auch im Umfeld läuft es aktuell ja recht gut. Florian Vietze hat inzwischen die ersten Sponsoren gefunden, die ihn unterstützen, und bei denen sich der Schrobenhausener übrigens „sehr herzlich bedanken“ möchte. Und auch, was seine Zukunft in irgendeiner Rennserie betrifft, gibt es bereits erste Gedanken und Gespräche. Da fehlt aktuell eigentlich nur noch, dass der sportliche Erfolg wieder zurückkommt. „Es wird Zeit, dass diese Pechsträhne jetzt am Nürburgring endlich endet“, sagt der Schrobenhausener angriffslustig.

SZ