Fußball
Begehrter Spieler bald in Weilach

TSV angelt sich Lukas Koppold für sein Trainerduo – Alexander Tyroller hört berufsbedingt auf

13.12.2022 | Stand 14.12.2022, 17:52 Uhr

Zwei Kumpel, die den TSV Weilach gemeinsam weiterbringen wollen: (v.l.) Leo Solich und Lukas Koppold, hier mit dem zweiten Abteilungsleiter Christian Stöckl. Foto: Näßl/TSV Weilach

Von Matthias Vogt

Weilach – Eine „Gerolsbacher Koproduktion“ ist seit vergangenem Sommer für den TSV Weilach verantwortlich und dort, beim A-Klassen-Dritten, auch schon ein Stück weit heimisch geworden. Trotzdem wird Alexander Tyroller nach dieser Saison berufsbedingt als Spielertrainer aufhören. Sein Nachfolger ist ein waschechter Mühlrieder: Lukas Koppold wagt erstmals den Schritt ins Trainergeschäft und soll die Grün-Weißen gemeinsam mit Leo Solich in die Saison 2023/24 führen.

Sebastian Näßl und die anderen Verantwortlichen haben also einen guten Job gemacht. Das sagt der Weilacher Fußballabteilungsleiter zwar nicht über sich selbst, aber hochzufrieden ist er mit dem Ergebnis natürlich schon. Lukas Koppold sei schließlich „ein sehr begehrter Spieler“ gewesen, kreisligaerfahren, und mit 25 Jahren schon „ein absoluter Führungsspieler“, wie Näßl anfügt. „Wir waren früh dran“, verrät der Weilacher. Und trotzdem habe man sich ja nicht sicher sein können, dass sich Koppold, der ja aktuell noch für den SC Mühlried in der Kreisliga aktiv ist, für den A-Klassisten entscheidet. Dass das nun so ist, freut alle Weilacher umso mehr.

Große Dankbarkeitauf allen Seiten

Allerdings nicht ganz ohne weinendes Auge. Denn dass die Position als zweiter Spielertrainer überhaupt frei geworden ist, hat mit dem Abschied von Alexander Tyroller zu tun. Seit seinem Start beim TSV Weilach vor eineinhalb Jahren, damals zusammen mit Martin Groh, fühlte und fühlt sich der langjährige Gerolsbacher (fast zehn Jahre), der aktuell in Weilach baut, dort auch richtig wohl. „Das ist schon so etwas wie meine zweite Heimat geworden“, sagt Tyroller, was er auch auf den Verein und dessen Umfeld bezieht. Und trotzdem: Eine neue berufliche Stelle mit einigen (überregionalen) Projekten würde den Trainerjob zukünftig erschweren. „Wenn ich etwas mache, dann richtig“, so der 29-Jährige. Daher habe er sich in einem längeren Prozess dazu entschieden, aufzuhören.

Beim A-Klassisten hat man darauf natürlich traurig, aber verständnisvoll reagiert. „Wir sind ‚Ty‘ sehr dankbar für das, was er in seiner Zeit hier für Verein und Mannschaft getan hat“, sagt Näßl. Tyroller selbst sieht das andersrum genauso: Dass er damals seinen Heimatverein, den FC Gerolsbach, verlassen hatte, um sich im Trainergeschäft zu versuchen, „habe ich noch zu keinem Zeitpunkt bereut“, betont er. Das Gefühl dieser tollen Erfahrung könne er nun auch seinem Nachfolger Lukas Koppold uneingeschränkt mit auf dem Weg geben.

Voller Fokus aufden Abstiegskampf

Der versucht sich nun erstmals in dieser Position, was für einen erfahrenen Kreisligaakteur, der mit 23 Jahren schon Kapitän des SC Mühlried war, in der A-Klasse zunächst einmal wie ein Rückschritt klingt. Warum er sich trotzdem für den TSV Weilach entschieden habe? „Ich hatte das Gefühl, dass ich mal eine Veränderung brauche“, erzählt Koppold, der beim SCM in den vergangenen sechs Jahren so ziemlich alles mitgemacht hat – natürlich mit dem Höhepunkt Kreisligaaufstieg, 2019. Für den TSV habe dann einerseits die Chance auf das Traineramt gesprochen, zum anderen die jahrelange Freundschaft mit Leo Solich. „Ich hatte von Anfang an ein gutes, vertrauensvolles Gefühl“, sagt Koppold. Ganz abgesehen davon sehe er „großes Potenzial“ in der Weilacher Mannschaft.

Die möchte er ab dem Sommer 2023 nun „eine Stufe weiterbringen“, so wie es wohl jeder Trainer mit seinem Team vorhat. Doch das ist Zukunftsmusik. „Denn der hundertprozentige Fokus liegt jetzt natürlich noch auf dem SC Mühlried“, betont Koppold. Dort sei er ja nach wie vor verwurzelt. „Die Entscheidung, zu gehen, ist mir dementsprechend schwer gefallen“, sagt er. Wenn schon Abschied, dann soll das aber wenigstens mit dem Klassenerhalt in der Kreisliga Ost geschehen.

Vielleicht ja sogarals Trio auf dem Platz

Bei Alexander Tyroller sieht das ein bisschen anders aus, denn der TSV Weilach ist aktuell ja Tabellendritter in der A-Klasse Aichach. „Ich bin noch positiv gestimmt und glaube, dass noch vieles möglich ist“, sagt der 29-Jährige, der anfügt: „Wenn es in diese Richtung gehen würde, dass die schöne Zeit hier mit einem sportlichen Erfolg endet, wäre es natürlich umso schöner.“ Doch er sagt auch, dass er die insgesamt positive Beurteilung dieser Zeit nicht davon abhängig machen werde.

Außerdem gibt es ja noch eine Hoffnung: Tyrollers Spielerpass bleibt nämlich zunächst einmal in Weilach. Und sollte es sein persönliches Zeitmanagement zulassen, stehen vielleicht ja in Zukunft sogar Koppold, Solich und Tyroller gemeinsam für den TSV auf dem Fußballplatz. „Das wäre aus unserer Sicht das Optimale“, grinst Sebastian Näßl. Er und die anderen TSV-Verantwortlichen hätten dann einen noch besseren Job gemacht als ohnehin schon.

SZ