Synchronschwimmen
Neuburger Donaunixen sitzen auf dem Trockenen

Parkbad bleibt über die Wintermonate geschlossen – Erfolgreiche Sportlerinnen auf der Suche nach Alternativen

27.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:39 Uhr

Im Frühjahr fanden im Parkbad die Bayerischen Meisterschaften im Synchronschwimmen statt; in dieser Wintersaison bleibt das Bad geschlossen. Foto: Bartenschlager

Neuburg – Die Nachricht, dass das Parkbad über die Wintermonate geschlossen bleiben wird, hat bei den Donaunixen eingeschlagen wie eine Bombe. Sie müssen sich nun nach anderen Trainingsmöglichkeiten umsehen. Aber ihre Chefin Barbara Rauscher hat sich mit der ihr eigenen Energie bereits nach Alternativen umgeschaut und entsprechende Kontakte geknüpft.

In die engere Wahl kommen beispielsweise das Polizeibad und das Hallenbad in Eichstätt, die Bäder in Bäumenheim, Manching oder natürlich das Bad Südwest in Ingolstadt. Auch Augsburg-Haunstetten ist im Gespräch. Rain dagegen kommt nicht in Frage: Hier ist derzeit eine Großbaustelle und die Freizeiteinrichtung wird erst 2023 wieder geöffnet. Aber auch bei den Hallenbädern in der Umgebung besteht ein gewisser Unsicherheitsfaktor. Wie Barbara Rauscher im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte, werde das Ingolstädter Südwest-Bad mit Gas beheizt und da könne man nicht wissen, ob die kreisfreie Großstadt nicht zu einem ähnlichen Entschluss kommt, Energie zu sparen. Das Schrobenhausener Bad dagegen wird von einer Hackschnitzelheizanlage betrieben.

Für die aktiven Synchronschwimmerinnen ist die Situation neu, nicht so für Barbara Rauscher. Bereits in den Jahren 1996 bis ’98 war das Parkbad wegen Renovierungsarbeiten geschlossen; schon damals hatten die Nixen Ausweichquartiere benötigt und auch diese Zeitspanne konnte überbrückt werden. Damals wurden die Pflichtübungen im Hallenbad Mitte in Ingolstadt absolviert und in Schrobenhausen die Kürelemente trainiert. Das hat alles durchaus funktioniert.

Einfach wird es diesmal aber nicht. „Das ist ein Kraftakt in finanzieller und in zeitlicher Hinsicht“, weiß Barbara Rauscher. Kostenlos gibt es keine Stunden mehr in Hallenbädern. Diese Frage muss Rauscher noch mit dem TSV-Vorstand klären. Und organisatorisch ist ebenfalls einiges zu klären; die Fahrt- und Trainingszeiten müssen für die Nixen halt auch passen.

Ohne Einschränkungen dürfte es nicht abgehen. „Wir werden vielleicht nicht mehr vier Mal pro Wochen trainieren können, sondern nur noch zwei Mal“, schätzt Barbara Rauscher die Lage ein. „Die fehlenden Zeiten müssen wir dann durch Gymnastik und Stehproben ausgleichen.“

Außerdem spielt die Wassertemperatur eine Rolle. „Für unseren Sport sind 27 Grad optimal, 26 Grad gehen auch noch“, erklärt Rauscher. Die Frage ist nur, ob die noch geöffneten Hallenbäder bei steigenden Energiepreisen solche Temperaturen halten können. In jugendlichem Alter hat Barbara Rauscher zwar auch schon in 16 Grad kaltem Wasser ihre Übungen gemacht, aber gesundheitliche Schäden davongetragen. „Da bleibt dir die Luft weg“, erinnert sie sich. Insgesamt gibt sich die erfahrende Sportlerin, Trainerin und Funktionärin zuversichtlich: „Uns gibt es jetzt seit 49 Jahren, da werden wir das 50. auch noch schaffen.“

Doch nicht nur die Donaunixen sind durch die Schließung des Parkbads beeinträchtigt. In den Wintermonaten können entsprechend keine Schwimmkurse angeboten werden. Dabei hat die Zahl der Kinder und Jugendliche, die nicht schwimmen können, bereits durch die Corona-bedingten Lockdowns drastisch zugenommen. Mühsam wurde daran gearbeitet, die Defizite auszugleichen. Nun kommt es in der Ottheinrichstadt zu einem weiteren Rückschritt. Schwimmen gilt als ausgesprochen gesunder Sport. Und: Wer nicht in der Lage ist, sich über Wasser zu halten, könnte schlimmstenfalls in lebensbedrohliche Situationen geraten.

DK