Bezirksliga Schwaben Nord
„Kompakt und eklig spielen“

Der VfR Neuburg empfängt am Samstag den FC Affing – Beide Mannschaften stehen unter Druck

30.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:05 Uhr

Der VfR Neuburg (im lila Dress) muss den FC Affing von Anfang an in Griff nehmen und darf den Gegner gar nicht erst ins Rollen kommen lassen. Für beide Mannschaften geht es am Samstag um viel. Foto: Worsch

Neuburg – Auf dem Papier ist es eine klare Sache: Der VfR Neuburg trifft am Samstag (Anpfiff 15 Uhr) auf den FC Affing, der von neun Spielen kein einziges gewinnen konnte und lediglich zwei Punkte auf dem Konto hat.

Für Alexander Egen, dem Cheftrainer des VfR, ist die Sache indes längst nicht so klar: „Diese Aufgabe ist lösbar auf dem Papier. Aber oft sind gerade solche Spiele die schwierigsten. Für die Affinger ist es ein Alles-Oder-Nichts-Spiel. Für uns aber auch“, stellt Egen fest. Das Problem aus Neuburger Sicht: Das Team spielt eigentlich nicht schlecht, geht oft genug in Führung, kann diese aber in den meisten Fällen nicht halten. Deshalb hat der VfR auch fünf Unentschieden auf der Rechnung – so viele wie kein anderes Team der Liga – und steht auf dem 13. und damit auf dem Relegationsplatz. Elf Punkte reichen momentan nicht für mehr. Allerdings sind die Abstände eng: Der Tabellenneunte, der TSV Rain II, kann auch nur 13 Zähler vorweisen, ist also in Reichweite.

Nur: Sollte Affing gewinnen, könnte sich der VfR schnell selbst auf einem Abstiegsplatz wiederfinden, nämlich dann, wenn der FC Maihingen (derzeit 14. mit neun Zählern) am Wochenende gewinnen sollte.

Konsequenz beim Abschluss fehlt

Egen hat vor Kurzem eine Statistik erstellt – und er hadert mit dem Ergebnis. Er nämlich festgestellt, dass seine Mannschaft, würde ein Match 75 Minuten dauern, Tabellenführer wäre. „Aber ein Spiel hat 90 Minuten.“ An mangelnde Kondition liege es nicht, sagt der Trainer. „Man muss das ganzheitlich sehen.“ Am Ende fehle die letzte Bereitschaft, in Zweikämpfe zu gehen, die Konsequenz beim Abschluss. „Und dann kriegen wir die Quittung dafür und stehen da, wo wir jetzt stehen.“

Für Egen ist Affing ein nicht zu unterschätzender Gegner. „Die haben Potenzial und richtig gute Spieler mit viel Erfahrung.“ Vor allem steht die Elf unter Druck. Bei einer erneuten Niederlage wäre der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz so groß, dass er kaum mehr aufzuholen wäre. Affing werde alles geben am Samstag, ist sich Egen sicher und richtet seine Taktik danach aus. „Wenn Affing mal am Laufen ist, kann man sie nur schwer aufhalten.“ Seine Mannschaft müsse den Gegnern von Anfang an den Wind aus den Segeln nehmen und sich als die stärkere Mannschaft mit dem größeren Druck präsentieren. Mit spielerischer Schönheit käme man hier nicht weiter. „Wir müssen kompakt und eklig spielen und die bessere Mentalität zeigen.“

Ein überzeugender Sieg gegen Affing würde dem VfR nicht nur punktemäßig Auftrieb geben, sondern auch das Selbstvertrauen der Mannschaft stärken und ihnen vielleicht anschließend Power verleihen, die für mehr als 75 Minuten reicht.

DK