Fussball, Regionalliga Bayern
„Gute Ausgangsposition komplett hergeschenkt“

FC Pipinsried droht das Abrutschen auf einen Direktabstiegsplatz – Am Freitagabend zu Gast beim FC Augsburg II

06.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:53 Uhr

Erwartet den schnellen Turnaround: Tarik Sarisakal (r.), der Sportliche Leiter des FC Pipinsried, sieht Cheftrainer Nikola Jelisic (r.) und die Mannschaft der Gelbblauen nun mehr denn je in der Pflicht. Foto: A. Goldberg

Von Roland Kaufmann

Pipinsried – Tarik Sarisakal hat’s ziemlich erwischt, der Sportliche Leiter des FC Pipinsried wird aktuell massiv von einer Grippe geplagt. Dass er die freitägige Auswärtspartie seiner Gelbblauen beim FC Augsburg II live im traditionsreichen Rosenaustadion anschauen kann (Anpfiff um 19 Uhr), scheint deshalb so gut wie ausgeschlossen zu sein.

Dabei steht für den FCP eine Menge auf dem Spiel. Wenn es am Wochenende ganz dumm für ihn läuft, dann könnte er bei einer weiteren Niederlage sogar auf einen Direktabstiegsrang der Fußball-Regionalliga Bayern zurückfallen. „Unsere Mannschaft, aber auch unsere Trainer müssen sich dem Ernst der Lage bewusst sein“, fordert Sarisakal von den Seinen: „Die gute Ausgangsposition, die wir vor einigen Wochen noch besessen hatten, haben sie jedenfalls komplett hergeschenkt.“

Die jüngste Horrorbilanz der Gelbblauen: lediglich zwei Punkte aus sechs Partien. Ihr bislang letzter Punktspielsieg datiert vom 26. August (2:0 zu Hause gegen Türkgücü München). „Das kann man wirklich nicht ,nur‘ als Abwärtstrend bezeichnen“, sagt Sarisakal: „Wir sind vielmehr wieder ganz unten angekommen.“

Der TSV Buchbach und der FV Illertissen, gegen die der FCP am vergangenen Wochenende ran musste, waren vor den jeweiligen Parten noch hinter den Pipinsriedern im Klassement gelegen – jetzt tun sie es nicht mehr. Tatsächlich müssen in der Tabelle lediglich noch sechs Mannschaften zum Dorfklub aus dem Dachauer Hinterland hochschauen – und eine davon ist der FCA II. „Aber wirklich lange werden die Augsburger dort nicht mehr zu finden sein“, ist sich Sarisakal sicher: „Ihre aktuelle Mannschaft ist nicht mehr die wie noch vor etwa fünf, sechs Wochen. Sie hat sich gefunden.“

Ein Blick in die Statistik gibt dem 49-Jährigen Recht: Von ihren zehn jüngsten Spielen verloren die Kicker aus der Fuggerstadt nur noch zwei, während sie ihre ersten fünf Saisonmatches allesamt verloren hatten. „Der FC Augsburg II ist ein ausgesprochen spielstarkes Team, das ausnahmslos aus bestens ausgebildeten Akteuren besteht“, sagt Sarisakal: „Gegen so eine Truppe musst du mit körperlicher Präsenz dagegenhalten. Und ich hoffe, dass wir das am Freitagabend auch tun werden.“

Die Zeit des Schönspielens soll bei den Pipinsriedern nun endgültig vorbei sein. „Was nutzen mir denn 70 Prozent Ballbesitz, wenn hierbei nichts Zählbares herumkommt?“, fragt der Sportliche Leiter des FCP völlig zu Recht – und denkt dabei auch an die jüngste 0:3-Heimniederlage gegen den FV Illertissen am Montag: „Die Gäste haben ganz diszipliniert ihren Matchplan umgesetzt, standen die gesamte Spielzeit ausgesprochen tief. Gegen so einen Kontrahenten brauchst du halt mal einen Dosenöffner in Form einer eigenen Führung – aber dazu scheinen wir momentan gegen einen defensiv agierenden Gegner nicht in der Lage zu sein.“

Und dies ist mittlerweile wohl auch eine Frage des Selbstvertrauens. Sarisakal: „Dass Fußball zu 80 Prozent im Kopf stattfindet, das sage ich nun nicht zum ersten Mal. Aber wie ebenfalls bereits erwähnt: Dass sie sich nun wieder in einer sehr schwierigen Situation befinden, daran sind unsere Mannschaft sowie unser Trainerteam selbst schuld.“

Und dagegen könne nicht „nur“ ein Unentschieden in Augsburg helfen, nach Ansicht des 49-Jährigen müssen aus dem Rosenaustadion drei Punkte für den FCP her: „Unser Team muss schnellstens wieder das Gefühl bekommen, dass es sehr wohl noch gewinnen kann. Wir müssen schnellstens den kompletten Turnaround schaffen.“ Ganz davon abgesehen: „So schön ein Remis beim FCA II vielleicht auch wäre – wird hätten dann schon sieben Matches in Folge ohne Sieg und hätten hierbei lediglich drei Punkte geholt. Das kann’s doch nicht sein“, erklärt Sarisakal.

SZ