„Ein Gesicht der Mannschaft“
Einstiger Junioren-Nationalspieler stimmt einer Vertragsverlängerung zu: Angelo Mayer bleibt Pipinsrieder

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 15:29 Uhr

Leistungsträger und Sympathieträger zugleich beim FC Pipinsried: Angelo Mayer. Foto: M. Schalk

Wie es sich anfühlt, den Adler auf der Brust zu tragen: Angelo Mayer weiß es ganz genau. Egal, ob in der U16, U17, U18 oder U19: In jeder dieser Altersstufen hatte der Linksfuß aus Gachenbach einst Länderspiele für Deutschland bestritten – unter anderem auch mit solchen Größen wie Leroy Sané, Timo Werner, Thilo Kehrer oder Mahmoud Dahoud. Ja, Mayer könnte sich einiges auf seine bisherige Karriere einbilden. Tut er aber nicht.

Der mittlerweile 27-Jährige: ein wohltuend zurückhaltender Mensch. Mit besten Manieren ausgestattet, immer freundlich. Wenn er etwas überhaupt nicht mag, dann ist es, im Mittelpunkt zu stehen. Mayer will einfach nur kicken, Spaß beim Fußball haben. Also genau das, was er nach seiner Juniorenzeit beim TSV 1860 München sowie vier Jahren beim FC Bayern München (zwischen 2017 und 2021) zunächst gar nicht mehr hatte.

Inzwischen steht Mayer beim FC Pipinsried unter Vertrag. Genauer ausgedrückt seit dem 1. Juli 2023 ist das der Fall – und das wird nun auch (mindestens) bis zum 30. Juni 2025 so bleiben, denn der einstige Junioren-Nationalspieler hat soeben sein Arbeitspapier bei den Gelb-Blauen um ein Jahr verlängert. Dachauer Hinterland statt bayerische Landeshauptstadt: Das sei mittlerweile genau seins. „Vom ersten Tag an fühlte ich mich bei ,Pipi’ sehr wohl, ich habe den Verein schnell ins Herz geschlossen“, so der 27-Jährige: „Daher freue ich mich, dass ich auch weiterhin Teil dieser Mannschaft sowie dieses Vereins sein darf. Der FCP hat einen klaren Plan – und ich identifiziere mich mit seinen Zielen.“

Alles Worte, die gut ankommen – bei den Gelb-Blauen im Allgemeinen, bei deren Sportlichem Leiter Johannes Müller im Speziellen. „Angelo hat den Verein sowie die Zuschauer sehr schnell hinter sich gebracht. Mit seiner Erfahrung und seiner Qualität ist er ein Gesicht der Mannschaft – und wird es auch zukünftig sein“, sagt der 32-Jährige.

Nach Fabian Benko, Kevin Gutia, Benedikt Wiegert sowie Pablo Rodriguez-Benitez ist Mayer nun bereits der fünfte Stammakteur, den Müller davon überzeugt hat, auch über die laufende Saison 2023/24 hinaus das Pipinsrieder Trikot tragen zu wollen. Und er werde nicht der letzte sein, das hat der Sportliche Leiter schon angedeutet. Aber Genaueres gibt es vom FCP traditionell erst, wenn die Tinte unter neuen Kontrakten trocken ist.

Währenddessen freuen sich die Gelb-Blauen auf ihr erstes Punktspiel nach der Winterpause. Am morgigen Samstag soll es endlich so weit sein, dann wollen sich die Pipinsrieder im eigenen Stadion mit dem TSV Rain am Lech messen (Anstoß um 14 Uhr) – wenn es die Platzverhältnisse erlauben. Am vergangenen Wochenende, als die Partie gegen den TSV 1860 München II hätte stattfinden sollen, war das ja nicht der Fall. Aber diesmal sind die Prognosen weitaus freundlicher, eigentlich spricht absolut nichts für eine erneute Absage.

Gerade Mayer dürfte das freuen – schließlich ist er neben Daniel Gerstmayer, Arif Ekin, Gutia, Müller sowie Chefcoach Martin Weng einer von gleich sechs aktuellen Pipinsriedern, die eine Rainer Vergangenheit aufweisen. Nein, am ersten Märzsamstag geht es zwischen dem aktuellen Tabellenneunten und dem derzeitigen Tabellenzehnten der Bayernliga Süd nicht nur um Punkte, sondern auch um eine schöne Portion Prestige. „Man hat in der Trainingswoche gespürt, wie heiß unsere Mannschaft ist“, hat Chefcoach Weng erfreut festgestellt. Dementsprechend klar ist seine Zielsetzung: „Wir wollen die drei Zähler.“

In Sachen Personal gilt bei den Gelb-Blauen: alle Mann an Bord – von den beiden Langzeitverletzten Daniel Witetschek und Simon Rauscheder einmal abgesehen. „Das bedeutet zwar auch, dass es Härtefälle bei der Aufstellung geben wird – aber diesen Konkurrenzkampf brauchen wir“, betont Weng: „Wir sind dadurch flexibler, was die taktische Ausrichtung betrifft – gerade weil wir viele Akteure haben, die auf gleich mehreren Positionen spielen können.“

SZ