Fussball, Kreisklasse Neuburg
Die unumstößlichen Prinzipien des Florian Hergeth

37-Jähriger hört im Sommer 2023 als Cheftrainer des SV Steingriff auf – „Bin jemand, der Veränderungen braucht“

11.11.2022 | Stand 21.09.2023, 5:01 Uhr

Cheftrainer bei der Arbeit: Florian Hergeth (l.) als Motivator an der Seitenlinie. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Steingriff – Florian Hergeth bleibt seinen Prinzipien treu. Als Cheftrainer länger als drei Spielzeiten für den gleichen Verein zu fungieren, das kommt für ihn weiterhin in Betracht. Und das bedeutet nun im Konkreten: Der 37-Jährige wird den SV Steingriff im Sommer 2023 verlassen – trotz des ausdrücklichen Wunsches der Lilaweißen an ihn, auch in der Saison 2023/24 noch zusammenzuarbeiten.

„Natürlich hat es mich gefreut, dass der Verein ein weiteres Mal auf mich zugekommen ist“, betont Hergeth: „Und mein Entschluss, nach der laufenden Spielzeit meine Zelte hier abzubrechen, ist weder gegen den SV Steingriff an sich noch gegen die Spieler gerichtet. Aber ich bin halt jemand, der nach einer gewissen Zeit Veränderungen mag – beziehungsweise sie sogar regelrecht braucht.“

Was so viel bedeutet wie: Der 37-Jährige möchte in der kommenden Saison liebend gerne woanders ein Cheftraineramt übernehmen. „Ich brenne wie eh und je, bin offen für eine neue Herausforderung“, gibt Hergeth gerne zu: „Allerdings muss diese für mich hundertprozentig Sinn ergeben. Auf Biegen und Brechen werde ich für die neue Spielzeit nirgendwo zusagen, lieber lege ich stattdessen eine schöpferische Pause ein.“

Doch so weit ist es noch lange nicht. Zunächst einmal gilt es für Hergeth, die laufende Saison in Steingriff zu beenden. Und das nicht irgendwie, sondern weiterhin mit voll-stem Engagement − exakt so, wie man es von ihm schon immer kennt. „Obwohl, ein bisschen besonnener bin ich im Laufe der Jahre doch geworden“, meint er: „Oder etwa doch nicht?“

Bastian Reindl aus der Fußball-Abteilungsführung des SVS kann bei diesen Hergethschen Sätzen ein leichtes Schmunzeln nicht verbergen. Man versteht sich einfach, man schätzt sich. Umso trauriger finden es die Steingriffer Verantwortlichen, dass sie ihren aktuellen Cheftrainer nun nicht von einer weiteren Vertragsverlängerung überzeugen konnten. „Aber wenn man ehrlich ist, mussten wir damit doch ein bisschen rechnen“, gibt Reindl zu: „Wenn sich ,Flo’ etwas vorgenommen hat, dann zieht er das auch komplett durch.“

Folgerichtig müssen die Steingriffer jetzt auf Trainersuche für die Saison 2023/24 gehen. Ihr Anforderungsprofil laut Reindl: „Der Neue muss einfach zu unserer Mannschaft passen. Ob er dann ein Spielertrainer sein wird oder erneut ein reiner Trainer, das ist uns als Verein eigentlich egal.“

Viel Zeit bei ihrer Auswahl wollen sich die Lilaweißen nicht lassen. „So schnell wie möglich“ soll der Nachfolger von Hergeth gefunden sein – während der 37-Jährige selbst vor einer lockeren Abschiedstour gemeinsam mit seinem Noch-Team steht? Der einstige Berg im Gauer beziehungsweise Aresinger möchte davon nichts hören: „Für mich zählt in der laufenden Saison nur, dass wir nicht aus der Kreisklasse absteigen – und wenn es sein muss, werd ich hierfür in den Trainingseinheiten noch eine Schippe drauflegen.“ Nein, halbe Sachen sind nicht sein Ding. Auch das gehört zu Hergeths Prinzipien.

SZ