Nach vier Siegen in Folge musste sich der VfR Neuburg zu Hause gegen den FC Günzburg mit einem 2:2 (0:0)-Unentschieden begnügen. An der guten Stimmung beim Bezirksligafünften ändert das nichts. Die letzten Spiele des Kalenderjahres dienen auch als eine Art „Stresstest“ für das Team.
Bezirksliga Schwaben Nord• VfR Neuburg - FC Günzburg 2:2 (0:0)
„Wir können ja auch nicht jedes Spiel gewinnen“, lacht VfR-Trainer Marco Küntzel. Und er klingt dabei keinesfalls überheblich, auch wenn man sich aus Neuburger Sicht gerne an die guten Ergebnisse und Leistungen der Vorwochen gewöhnt hatte. Zweiteres war auch gegen den FCG nicht schlecht, nur kassierten die Neuburger zum ersten Mal seit dem zwölften Spieltag (0:2 gegen Stätzling) wieder zwei Gegentore. Immerhin reichten die beiden eigenen Treffer für einen Punkt, „mit dem wir am Ende auch absolut leben können“, so der Neuburger Trainer.
Ein paar zusätzliche Herausforderungen
Zumal es bei diesem Heimspiel ja ein paar zusätzliche Herausforderungen gegeben hatte: einen recht schmalen Kader beispielsweise; aber vor allem den Umstand, dass alle etatmäßigen Torhüter nicht zur Verfügung standen. Mit Nils Lahn stellte sich deshalb ein Feldspieler (mit etwas Torwarterfahrung) in den Kasten, von dessen Rücken der Ball, der vorher vom Pfosten abgelenkt worden war, kurz vor Schluss unglücklich zum 2:2-Endstand ins Tor fiel (89.). Von irgendwelchen Vorwürfen ist Küntzel allerdings weit entfernt – im Gegenteil. Zum einen habe Lahn für die Voraussetzung, dass er eben kein gelernter Torhüter sei, einen „super Job“ gemacht. „Zum anderen muss man ihm größten Respekt dafür aussprechen, wie sehr er sich immer wieder in den Dienst des Vereins stellt“, betont der Trainer. „Das kann man ihm nicht hoch genug anrechnen.“
Quasi als Dank dafür gelang es Lahns Vorderleuten dann auch, die Günzburger den größten Teil des Spiels vom eigenen Tor fernzuhalten. Nur einmal, als die Neuburger selbst in viel versprechender Position den Ball verdaddelten und es auf der anderen Seite schnell ging, stand plötzlich Maximilian Lamatsch vor dem Neuburger Aushilfskeeper und traf zum 1:1 (75.). „Günzburg hat im Prinzip aus zwei Torschüssen zwei Tore gemacht“, sagt Küntzel. Diese Effektivität habe seiner Mannschaft gefehlt. Immerhin zweimal zeigten sich aber auch die Gastgeber kaltschnäuzig beziehungsweise technisch versiert. Yunus Erdal platzierte seinen Schuss als „Tor des Monats“ in den Winkel (48.), Nikolai Krzyzanowski erzielte in der Schlussphase das 2:1 (84.) – das am Ende allerdings trotzdem nicht reichte.
Positive Stimmung beim VfR bleibt erhalten
Die Stimmung rund um den VfR bleibt trotzdem gut. Auch, weil die Neuburger den ersten „Stresstest“ in diesen Wochen einigermaßen bestanden haben. Diesmal fehlten ihre Keeper, am nächsten Wochenende müssen sie auf das „Herz der Mannschaft“, Co-Spielertrainer Sebastian Habermeyer verzichten. „Da wir einen großen Vorsprung auf die Abstiegsplätze haben“, sagt Küntzel, „können wir auch mal solche Dinge ausprobieren – also wie es läuft, wenn bestimmte Spieler fehlen und wie dann andere in gewisse Rollen hineinwachsen müssen“.
Der Vorsprung, von dem Küntzel spricht, beträgt nach diesem Spieltag übrigens neun Punkte – was auch daran liegt, dass der VfR gegen den FCG einen Zähler holte, mit dem zwar die kleine Siegesserie zu Ende ging, über den er aber vor den letzten beiden Spielen dieses Jahres trotzdem nicht ganz unglücklich ist.
DK
Aufstellung VfR: Nils Lahn, Moritz Bartoschek, Maximilian Christl, Yunus Erdal, Jason Kifmann (69. Marco Bader), Maximilian Christl, Efekan Eroglu, Sebastian Habermeyer, Nikolai Krzyzanowski (84. Mamadou Diallo), Real Morina, Frederic Wytopil.
Tore: 1:0 Yunus Erdal (48.), 1:1 Maximilian Lamatsch (74.), 2:1 Nikolai Krzyzanowski (84.), 2:2 Nils Lahn (Eigentor, 89.)
Schiedsrichter: Simon Schwank mit seinen beiden Assistenten Robin Egner und Matthias Kocher
Gelb-Rote Karte: Maximilian Christl (VfR, 81.)
Zuschauer: 105
