„Brutal enge Spiele“
Der nächste Gegner des FC Ehekirchen in der Relegation heißt Türkspor Augsburg und gilt als ausgebufft

06.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:44 Uhr

Jubel beim FC Ehekirchen nach einem Tor gegen Rosenheim. Doch nun werden die Karten neu gemischt. Die Ehekirchener müssen gegen Türkspor Augsburg antreten – und gegen diese Mannschaft haben sie noch nie gewinnen können. Doch Trainer Michael Panknin ist für dieses Mal zuversichtlich. Foto: Worsch

Wird aus dem Landesligisten FC Ehekirchen tatsächlich ein Bayernligist? Diese Frage wird in den alles entscheidenden zwei Relegationsduellen gegen Türkspor Augsburg beantwortet. Das Hinspiel findet am Mittwoch (18.30 Uhr) auf der Bezirkssportanlage in Haunstetten statt. Das Rückspiel in der Elektro Schmaus-Arena in Ehekirchen ist für Samstag (16 Uhr) terminiert.

Beide Teams trafen in der Saison 2022/23 schon einmal aufeinander. Am 10. Juli vergangenen Jahres unterlagen die Schützlinge um das Spielertrainerduo Michael Panknin und Simon Schröttle dem Bayernligisten in der 1. Qualifikationsrunde des Bayerischen Totopokals mit 2:4 nach Elfmeterschießen. Im vergangenen Jahrzehnt spielten die Ehekirchener und Türkspor Augsburg insgesamt acht Mal (1x Totopokal, 2x Bezirksliga, 2x Landesliga und 3x Testspiele) gegeneinander – und alle acht Duelle konnte der 1972 gegründete Verein aus Augsburg für sich entscheiden.

„Diese Statistik ist überhaupt nicht aussagekräftig. Das einzige Spiel, das man vielleicht als Maßstab heranziehen kann, ist dieses eine Pokalspiel vor rund einem Jahr. Denn auch wenn sich im Kader der Augsburger seitdem ein bisschen was getan hat, die Hauptakteure sind noch immer dabei“, sagt Panknin – und erinnert sich an „ein Duell auf Augenhöhe, bei dem wir gegen den klassenhöheren Gegner eine sehr gute Partie gezeigt haben.“

Die Karten werden neu gemischt

Nun aber werden die Karten völlig neu gemischt. Da sind auch die furiosen Ehekirchener 5:1- und 7:2-Siege aus der ersten Relegationsrunde gegen den Bayernliga-17. TSV Rosenheim nicht mehr von Belang. Türkspor Augsburg als Bayernliga-16. schaltete unterdessen den SB Chiemgau Traunstein, Vizemeister der Südost-Landesliga, aus. Weil die Fuggerstädter das Hinspiel mit 2:0 für sich entscheiden konnten, reichte im Rückspiel ein torloses Unentschieden. „Rosenheim war eine überwiegend junge und unerfahrene Mannschaft. Jetzt treffen wir auf das Gegenteil: Türkspor Augsburg hat nämlich viele erfahrene Akteure in seinen Reihen und spielt sehr abgezockt. Neben Comebacker Thomas Reichlmayr im Tor haben sie zwei richtig starke Innenverteidiger, zwei super Sechser und einen brandgefährlichen Stürmer“, berichtet Panknin über die Qualität des Gegners. Er erwartet deshalb in keinster Weise, dass sich das Torfeuerwerk aus der vergangenen Woche erneut wiederholen wird – auch wenn Türkspor Augsburg in der abgelaufenen Bayernliga-Saison nur zwei Punkte mehr geholt hat wie eben jene Rosenheimer, die vom FCE zweimal deklassiert wurden.

„Das waren tolle Auftritte von uns und das Positive nehmen wir auch mit. Aber alles andere spielt keine Rolle mehr. Es geht bei null los. Ich rechne mit zwei brutal engen Spielen, bei denen Kleinigkeiten entscheiden werden“, so Panknin, der mit seiner Truppe in der entscheidenden Saisonphase zwischen den KO-Duellen nur noch lockere Trainingseinheiten mit Spaß am Fußball durchführt.

Wechselkontingent voll ausgeschöpft

Hauptsächlich sollen sich die Spieler auf den Gegner vorbereiten, regenerieren und ihre Wehwehchen auskurieren. Deshalb schöpfte Panknin das Wechselkontingent zuletzt auch voll aus; selbst der 33-Jährige ging in Rosenheim kurz nach der Pause vom Platz, nachdem er gerade erst zu den Relegationsduellen wieder fit geworden war. Panknin: „Ein bisschen spüre ich es schon noch. Aber soweit ist alles in Ordnung.“ Bis auf Urlauber Lucas Labus werden alle Mann an Bord sein.

Nachdem Türkspor Augsburg in der Spielzeit 2016/17 hinter dem TSV Schwaben Augsburg Tabellenzweiter der Landesliga Südwest geworden und in der Relegationsrunde aufgrund der Auswärtstorregel noch am TSV Landsberg gescheitert war, gelang in der Saison 2018/19 mit einem torlosen Unentschieden im Hin- und einem 2:1-Sieg im Rückspiel gegen den 1. FC Sonthofen erstmals der Aufstieg in die fünftklassige Bayernliga Süd. Nach einem guten achten Platz im Premierenjahr schaffte die Truppe um den damaligen Trainer Damir Suljanovic im Vorjahr mit Platz 14 gerade noch so den Klassenerhalt.

Türkspor diese Saison nur auf dem 16. Platz

Unter Neu-Trainer Servet Bozdag reichte es zuletzt nur noch für den 16. Tabellenplatz und die damit verbundene Abstiegsrelegation. Nach drei Jahren droht also mehr denn je die Rückkehr auf Landesebene. Der FCE, der 2013 in die Bezirksliga und 2016 in die Landesliga aufgestiegen war, will diese Liga verlassen und träumt deshalb weiterhin berechtigt vom Aufstieg in die Bayernliga.

DK