Kreisliga Ostschwaben
Dank eines Treffers in der vierten Minute der Nachspielzeit: FC Gerolsbach triumphiert beim SSV Alsmoos/Petersdorf

05.11.2023 | Stand 05.11.2023, 19:30 Uhr

Freude pur bei den Gerolsbacher Spielern unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Foto: H. Steurer

Vielleicht war es ganz gut, dass Korbinian Reiner zur selben Zeit als Keeper bei der zweiten Vertretung in Brunnen aushelfen musste – denn so musste er nicht all die Spannung und all die Dramatik rund um das Kreisligamatch des FC Gerolsbach beim SSV Alsmoos/Petersdorf live miterleben. Stattdessen durfte sich der Fußballchef der Schwarzweißen nach dem Schlusspfiff einfach nur freuen – nämlich, dass die Seinen rund 32 Kilometer entfernt mit 4:3 die Oberhand behalten hatten. Der Anschluss an das Tabellenmittelfeld ist dadurch wieder hergestellt. Und der Gerolsbacher Traum vom Klassenerhalt lebt mehr denn je.

Der Überraschungscoup vom Sonntag, im Spiel Nummer eins nach der Trennung vom einstigen Aufstiegscoach Aydin Güner: Er war das Resultat eines unbändigen Siegeswillens der FCG-Kicker. Dass das alles entscheidende 4:3 durch Daniel Fischer erst in der vierten Minute der Nachspielzeit fiel, dies kam nicht von ungefähr. Endlich sind die Schwarzweißen mal für ihren riesigen Aufwand belohnt worden. Und endlich mal gelang es ihnen auch, sich von dem einen oder anderen Rückschlag nicht komplett aus der Bahn werfen zu lassen.

Dank Lennart Fuhrmann (19.) waren sie zwischenzeitlich mit 1:0 in Führung gelegen, dank eines Doppelschlags durch Matthias Steurer (48.) und Fischer (52.) zwischenzeitlich mit 3:1 – aber immer wieder schaffte der heimische SSV Alsmoos/Petersdorf den Ausgleich. Die Torschützen der Platzherren hießen Björn Wohlrab (36./73.) sowie Alexander Benesch (71.). Also wieder der Verlust von zwei wichtigen Punkten im Kampf gegen den Abstieg? Es wäre immens bitter für die Gerolsbacher gewesen. Aber dann schlug eben doch nochmals Fischer im Anschluss an einen Konterzu ...

„Brutal, einfach nur brutal“, so die erste Reaktion von Interimstrainer Roman Redl kurz nach dem Schlusspfiff: „Ich glaube, ich bin als aktiver Spieler nie so viel gelaufen wie diesmal, als verantwortlicher Coach an der Seitenlinie.“ Ob der Sieg am Ende verdient war oder nicht – aus seiner Sicht natürlich komplett egal. „Die Alsmooser haben den Ball phasenweise wirklich toll laufen lassen“, so der 32-Jährige: „Aber es war nicht so, dass sie zu einer Chance nach der anderen kamen. Wäre es bis zum Schluss beim Unentschieden geblieben, hätten wohl beide Seiten damit leben können.“

Der Auswärtssieg am ersten Novembersonntag – gleichbedeutend mit einem Gerolsbacher Befreiungsschlag im Tabellenkeller? So weit mochte Redl nicht gehen: „Ich würde es eher als ersten Schritt in die richtige Richtung bezeichnen.“ Und das Ganze eben mit ihm erstmals in allein verantwortlicher Position. „Ja, es hat mir viel Spaß gemacht“, so der Blondschopf lächelnd: „Und habe es ja anscheinend nicht ganz schlecht gemacht.“

SZ