Regionalliga Bayern
„Wir müssen unbedingt punkten“

Regionalliga: Trainer Mattes mit abstiegsgefährdetem VfB Eichstätt bei Konkurrent Illertissen unter Druck

06.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:52 Uhr

VfB-Akteur Fabian Eberle (rechts) kann seine Eichstätter aufgrund einer Muskelverletzung beim Kellerduell gegen den Tabellennachbarn Illertissen nicht auf dem Spielfeld unterstützen. Fotos: Traub

Eichstätt – Dem VfB Eichstätt stehen in der Regionalliga Bayern wegweisende Wochen bevor. VfB-Trainer Markus Mattes, der nach zuletzt drei Niederlagen mit seiner Mannschaft auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht ist, steht mit den Domstädtern im Auswärtsspiel an diesem Freitag (19 Uhr) beim Tabellen-18. FV Illertissen bereits mächtig unter Druck. Vor dem Duell beim Angstgegner, gegen den der VfB seit 2017 in neun Spielen keinen Sieg (vier Remis) einfahren konnte, nimmt der 47-jährige Coach Stellung zur aktuellen Situation.

Herr Mattes, der VfB Eichstätt belegt mit elf Punkten den 19. Tabellenplatz, Gegner Illertissen hat als 18. 15 Zähler auf dem Konto. Ist das schon ein Endspiel für den VfB?
Markus Mattes: Natürlich ist unsere Punkteausbeute bislang nicht zufriedenstellend. Wir haben aber erst 14 von 38 Saisonspielen bestritten. Die Runde ist also noch lang. Es ist deshalb jetzt auch viel zu früh, um von einem Endspiel zu sprechen. Ein so genanntes Sechs-Punkte-Spiel ist es aber allemal.

Es geht Schlag auf Schlag weiter: Am kommenden Dienstag (16 Uhr) folgt das Nachholspiel gegen den Tabellen-13. TSV Buchbach, dann das Heimspiel gegen den 15. FC Augsburg II und das Auswärtsspiel bei Schlusslicht SV Heimstetten, ehe die Vorrunde mit der Partie gegen den Dritten Wacker Burghausen beendet wird.
Mattes: Der Spielplan ist in unseren Köpfen drin. Keine Frage: Uns stehen entscheidende Duelle gegen direkte Konkurrenten bevor. Da müssen wir natürlich unbedingt auch punkten, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Vom Ablauf und von der Vorbereitung läuft es wie in den Jahren davor. Das heißt, wir denken nur von Spiel zu Spiel. Schließlich gilt es jedes Mal, die Mannschaft optimal auf den Gegner einzustellen – und das ist im Vorfeld stets eine Menge Arbeit. Erst wenn das Spiel dann abgehakt ist, konzentrierten wir uns auf den nächsten Gegner.

Kam Ihnen aufgrund der angeschlagenen Akteuren die Spielabsage am Feiertags-Montag gegen Buchbach entgegen?
Mattes: Am meisten hat der Platz profitiert. Nach den vielen Heimspielen in Folge und dem Dauerregen wäre ein reguläres Spiel nicht möglich gewesen. Natürlich hat die Pause Philipp Federl nicht geschadet, der gegen Schweinfurt mit muskulären Problemen ausgewechselt werden musste, am vergangenen Sonntag auf dem Kunstrasenplatz aber schon wieder mittrainiert hat. Dass die Buchbach-Partie nun an einem Wochentag um 16 Uhr nachgeholt wird, dazu sage ich lieber mal nichts.

Gibt es beim Personal weitere Nachrichten die Hoffnung machen?
Mattes: Fabian Eberle fällt weiterhin aus. Daniel Haubner und Johannes Fiedler waren erkältet, da müssen wir abwarten. Der Rest – also auch Timo Meixner und Jonas Halbmeyer – ist einsatzfähig. Wir werden in Illertissen eine schlagkräftige Elf auf den Platz bringen.

Was stimmt Sie zuversichtlich, dass Sie mit Ihrer Mannschaft am Freitag die Negativserie gegen den FV endlich beenden können?
Mattes: Meine Jungs arbeiten gut im Training – und wer gut arbeitet, wird auch irgendwann dafür belohnt. Außerdem können wir für jede Mannschaft in dieser Liga ein unangenehmer Gegner sein und gegen sie gewinnen. Man muss auch bedenken, dass wir zuletzt nicht von positiven Schiedsrichter-Entscheidungen begünstigt waren. Auch dieses Blatt wird sich hoffentlich wenden.
Als amtierender Totopokalsieger hat Illertissen dank eines 1:0-Überraschungssieges gegen den Drittligisten TSV 1860 München erneut das Halbfinale des Wettbewerbs erreicht. Im Punktspielbetrieb läuft es für den FV aber überhaupt nicht rund. Warum?
Mattes: Aus der Ferne kann man das schlecht beurteilen. Meiner Meinung nach verfügt der FVI über eine sehr gute Mannschaft. Das hat nicht nur der Sieg gegen die Sechzger deutlich gemacht, sondern auch das überzeugende 3:0 in der Vorwoche gegen den FC Pipinsried.

Inwieweit spielt der jüngste Trainerwechsel beim FVI für Sie eine Rolle? Marco Konrad ist nach dem Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz vor nicht einmal zwei Wochen entlassen worden.
Mattes: Ja, und der neue Trainer Holger Bachthaler ist erst seit dieser Woche im Amt. Davor, beim bereits erwähnten Sieg im Pokal und der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg II, wurde die Mannschaft interimsmäßig betreut. Dass nun ein neuer Coach das Sagen hat, macht die ohnehin schon schwere Aufgabe für uns sicher nicht leichter. Zuvor waren vielleicht gewisse Abläufe und Automatismen vorhersagbar, nun aber wissen wir nicht, ob Bachthaler überhaupt Umstellungen vornimmt und wenn ja, welche. Wir gehen also ganz sicher mit mehr Fragezeichen in die Vorbereitung als bei einer gewöhnlichen Partie.

Das Gespräch führte
Norbert Dengler.